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Dr. Oetker löscht nach Facebook-Skandal seinen Account – das steckt dahinter

Dr. Oetker löscht nach Facebook-Skandal seinen Account – das steckt dahinter

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19.11.2010, Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Stammsitz der Oetker-Gruppe in Bielefeld. 19 11 2010 Bielefeld North Rhine Westphalia Germany Headquarters the Oetker Group in Bielefeld Foto: imago/Rupert Oberhäuser
Dr. Oetker ist auf den #deletefacebook-Zug aufgesprungen. Der deutsche Facebook-Account ist gelöscht. Fragt sich nur: Für wie lange?

Bielefeld. 

Dr. Oetker mausert sich so langsam zum Social-Media-Profi. Immer häufiger fällt der Familienkonzern aus Bielefeld mit gelungenen Aktionen oder witzigen Kommentaren auf.

Zuletzt etwa, als ein Troll die Schoko-Pizza – selbst ein großer Marketing-Coup – mit einem Hass-Tweet bedachte und Dr. Oetker nahezu perfekt konterte, wie du hier nachlesen kannst.

Nun hat sich das Unternehmen jedoch von einem wichtigen Social-Media-Kanal getrennt – und dadurch wieder für Aufmerksamkeit im Netz gesorgt.

Dr. Oetker trennt sich von Facebook-Account

„Für 1.000 Retweets löschen wir unsere Facebook-Seite. Ganz bestimmt“, hatte Dr. Oetker Pizza am Mittwoch auf Twitter angekündigt. Und die waren schnell erreicht.

Gesagt, getan: Der deutsche Facebook-Account von Dr. Oetker ist inzwischen Geschichte, was bei den Twitter-Nutzern erwartungsgemäß gut ankam. „Ist kein Verlust, dafür gibt es noch Twitter“, schrieb etwa ein Nutzer. Ein anderer sagte es deutlicher: „Endlich ist die Scheiße weg.“

Über 50 Millionen Nutzer vom Facebook-Skandal betroffen

Hintergrund der Aktion ist der Datenskandal bei Facebook. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Analyse-Firma Cambridge Analytica sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschaffen konnte.

Die Firma soll im US-Wahlkampf entscheidend dabei geholfen haben, mit als Werbung geschalteten gezielten Botschaften bei Facebook Anhänger des heutigen Präsidenten Donald Trump zu mobilisieren und zugleich potenzielle Wähler der Gegenkandidatin Hillary Clinton vom Urnengang abzubringen.

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#deletefacebook macht die Runde

Die Kontroverse hatte Facebook die heftigste Kritik seit Jahren gebracht. Auf Twitter macht der Hashtag „#deletefacebook“ (Löscht Facebook) die Runde. Selbst WhatsApp-Gründer Brian Acton forderte zum Boykott auf.

Nun ist auch Dr. Oetker auf den Zug aufgesprungen – wenn auch wohl nur für einen Marketinggag. Denn wer seinen Facebook-Account löscht, kann ihn innerhalb von 14 Tagen wiederherstellen. Die Uhr tickt. (cho/dpa)