Essen.
Seit Jahren kommt es auf der Rüttenscheider Straße (Rü) in Essen immer wieder zu gleichen Szenen: Autofahrer protzen mit ihren aufgemotzten Karren, lassen den Motor aufheulen, rasen die Rü entlang.
In den letzten Monaten hat sich das Problem laut vieler Anwohner auf der Rüttenscheider Straße in Essen immer weiter verschärft. Diese fordern nun entschiedenes Handeln gegen die Poser und Protzer.
Essen: Anwohner auf Rüttenscheider Straße fordern Einschreiten gegen Autoposer
Durch Corona hatte sich die Lage teilweise beruhigt. Doch seit einiger Zeit „möchte sich eine solche Szene in der Stadt bilden“, wie die Polizei Essen mitteilt. Dies beschränke sich nicht nur auf die Rü, sondern ist in vielen Stadtteilen ein Problem.
Neben Posern und Rasern gebe es seit Corona auch eine Art „Datingszene“, die sich mittels Auto so treffen können. Eine Mixform der Autoszene und Entwicklung, die von der Polizei kritisch gesehen wird.
„Seit Ende Mai gehen wir konsequent gegen diese Szene vor mit verstärkten Kräften und mehr Kontrollen“, so ein Sprecher der Polizei Essen.
+++ Essen: Mann protzt auf der Rü mit Lamborghini – dann schlägt die Polizei zu +++
Hundertschaften werden gegen Raser und Poser eingesetzt
Auch in Rüttenscheid sind Polizisten vermehrt unterwegs, Hundertschaften würden eingesetzt, um die Poser- und Raserszene zu unterbinden, aber auch die Entstehung einer „Partymeile“, so schlimm wie es sie vor Corona noch nicht gegeben habe.
Doch den Anwohnern reicht das nicht, sie fordern mehr Maßnahmen besonders gegen die Auto-Prolls.
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„Ich gehe selbst gerne mal abends was trinken, gerade jetzt nach Aufhebung der Maßnahmen trifft man auf der Rü auch immer jemanden. Aber die Proleten nerven einfach nur, wenn sie den Motor aufheulen lassen. Die wollen nur Aufmerksamkeit. Und kriegen sie leider schon dadurch, dass sich alle genervt umdrehen“, sagt Peter S. (33) gegenüber DER WESTEN.
Rü: Anwohner wünschen sich Auto-Verbot in der Nacht
Andere Anwohner fordern sogar ein Autofahrverbot in der Nacht auf der Rüttenscheider Straße. „Ab 22 Uhr bis morgens um 5 Uhr könnte man so Poller hochfahren lassen, damit kein Auto mehr durchkommt“, findet Andrea M. (51). Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei könnten dann via Fernbedienung die Poller runterfahren, wenn sie schnell auf der Rü zu einem Einsatz müssten.
Den Vorschlag unterstützen viele, die DER WESTEN an diesem Tag dazu befragt. Auch in den sozialen Netzwerken mehren sich die Forderungen nach einem nächtlichen Fahrverbot.
Doch ist es realistisch, die Rüttenscheider Straße nachts für Autos lahmzulegen? Und selbst wenn es nur am Wochenende ist?
Pläne dafür gibt es laut der Stadt Essen aktuell keine. Federführend sei die Polizei Essen für die Maßnahmen gegen die Autoposer-Szene verantwortlich.
Pläne für nächtliches Autoverbot gibt es aktuell nicht
„Wir sind regelmäßig mit der Polizei im Austausch zu diesem Thema. Und um zu klären, ob mittel- oder langfristige Maßnahmen, wie bauliche Beschränkungen, notwendig sind, muss die Wirksamkeit der laufenden Maßnahmen erst einmal eruiert werden. Und wenn es dazu Erkenntnisse gibt, dann wird gemeinsam überlegt, was für Maßnahmen das sein könnten. Aber konkrete Planungen gibt es noch keine“, sagt eine Stadtsprecherin.
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Das ist die Stadt Essen:
- geht auf das vor 850 gegründete Frauenstift Essen zurück
- 582.760 Einwohner, neun Stadtbezirke und 50 Stadtteile, viertgrößte Stadt in NRW
- seit 1958 Sitz des neugegründeten Bistums Essen
- Wahrzeichen unter anderen: Zeche Zollverein, Villa Hügel, Grugapark Essen
- war 2010 Kulturhauptstadt Europas und 2017 Grüne Hauptstadt Europas
- Oberbürgermeister ist Thomas Kufen (CDU)
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Demnach schlagen die vermehrten Kontrollen durch die Polizei auf der Rü fürs Erste an. Wie auch ein Lamborghini-Fahrer erst kürzlich lernen sollte. (>>> hier der ganze Bericht)
Das Gefühl der Anwohner bleibt trotzdem: Es muss sich deutlich mehr auf der Rüttenscheider Straße tun gegen die Autoposer-Szene als nur verstärkte Kontrollen durch die Polizei. Auch wenn sich die meisten dafür bereits dankbar zeigen. (fb)
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