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BVB-Star Felix Nmecha legt endlich die Karten auf den Tisch – „Ich kann es verstehen“

Skandal-Postings, Transfer-Wirbel und dröhnendes Schweigen. Jetzt hat BVB-Star Felix Nmecha endlich Tacheles gesprochen.

© IMAGO/Kirchner-Media

Das sind die Rekordspieler des BVB

Der BVB hat in seiner langen Vereinsgeschichte zahlreiche Erfolge gefeiert. Einige Spieler sind bei den Dortmundern zu Vereinslegenden geworden. Wir zeigen dir die Rekordspieler des BVB.

Felix Nmecha und Borussia Dortmund – das ist bislang alles andere als ein Märchen. Die Vorwürfe der Homophobie schweben wie ein Damoklesschwert über ihm. Auch, weil er bis auf eine halbgare „Nonpology“ schwieg.

Der Klub vermied Fragen zum Thema, der Spieler jede Form von Bekenntnis. Bis jetzt. Bei „Sky“ legt Felix Nmecha die Karten auf den Tisch. Erstmals spricht der Neuzugang von Borussia Dortmund offen und ehrlich über die Instagram-Postings, seine Intention und den Wirbel. Dabei erklärt er offen: Er kann die Kritik verstehen.

Felix Nmecha: BVB-Star lässt die Hüllen fallen

Seit das Gerücht um einen BVB-Wechsel erstmals aufkeimte, wurde Felix Nmecha mit Ablehnung konfrontiert. Nicht alle, aber viele Fans wollten ihn nach offenbar homophoben Entgleisungen auf Instagram nicht bei Borussia Dortmund haben.

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Der Maulkorb für Nmecha machte es nicht besser. Dass der Klub Fragen zur heiklen Thematik vermied, auch nicht. Alle Kritiker forderten ein deutliches Statement des strenggläubigen Christen gegen Homophobie – und eine Erklärung, wie es zu diesen Entgleisungen kommen konnte. Viele Wochen gingen ins Land. Nun hat er endlich Tacheles gesprochen.

BVB-Star erklärt seine Skandal-Postings

Am Sky-Mikrofon sagt der 22-Jährige über seine Skandal-Postings: „In vielen Fällen kann man es verstehen, wie man will. Das Pride-Posting zum Beispiel. Im Englischen hat der Begriff zwei Bedeutungen. Eine positive, stolz auf etwas zu sein. Und eine negative, nur an sich zu denken. Im Deutschen ist es Stolz und Hochmut. Ich wollte damit nur sagen: Ich glaube, dass es gut ist, demütig zu sein.“

Eine logische Erklärung, bei der sich sofort zwei Fragen aufdrängen: Wieso kommt sie erst jetzt? Und warum kam das Posting zu einem so unglücklichen Zeitpunkt – nämlich genau zu Beginn des Pride-Monats Juni, der der Bewegung sehr wichtig ist?

„Ich kann verstehen, dass es so interpretiert wurde“

„Wie es interpretiert wurde, war nicht meine Intention“, sagt Nmecha. Sein anschließendes Geständnis lässt aufhorchen: „Ich kann verstehen, dass es so interpretiert wurde. Ich kann nicht entscheiden, wie die Menschen es interpretieren. Mein Ziel ist einfach nur, Menschen zu lieben und die Wahrheit zu verbreiten. Ich glaube nicht, dass ich homophob oder transphob bin. Nicht einmal annähernd.“

Klare Worte, auf die man lange warten musste. Eine offene Entschuldigung an die, denen er zu nahe getreten ist, bleibt aus. Nmecha sagt aber: „Aus heutiger Sicht würde ich es sicher etwas anders machen. Gerade das erste Posting (vom ‚theokratischen Faschisten‘ Matt Walsh, Anm. d. Red.). Ich stimme nicht überein mit dieser Person und dem, wofür sie steht. Und auch nicht mit dem Weg, wie er über die Dinge spricht. Das hat mit Liebe nichts zu tun.“


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Ein Problem bleibt: Durch das Schweigen ist Felix Nmecha zu einer Art Kultfigur homophober Menschen geworden. Im Netz feiern sie ihn ab, diffamieren die Pride-Bewegung unter seinen Postings aufs Übelste (hier mehr). Die Folgen des Skandals werden ihn wohl noch lange begleiten.