Die Omikron-Variante hat Deutschland fest im Griff. Das sorgt für steigende Corona-Infektionszahlen. Doch Markus Söder möchte spricht sich dafür aus, dass DAS nicht kommt!
Ebenfalls Thema dieses Newsblogs zu Corona: So ist die aktuelle Lage in den Kliniken in Deutschland.
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Corona in Deutschland (Stand 21. Januar):
- 7-Tage-Inzidenz: 706,3
- Neue Todesfälle: 170
- Todesfälle insgesamt im Zusammenhang mit Covid-19: 116.485
- Anteil der Menschen mit mindestens einer Impfung: 75,3%
- Anteil der Menschen mit Booster-Impfung: 48,9%
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Newsblog: Corona in Deutschland – Omikron treibt die Fallzahlen in astronomische Höhen
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Freitag, 21. Januar
14.36 Uhr: Söder spricht sich gegen weitere Verschärfungen aus
Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) hat sich vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag trotz sprunghaft steigender Infektionszahlen gegen härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen. „Es ist nicht sinnvoll, jetzt zu verschärfen“, sagte der Parteichef nach einer Sitzung des CSU-Vorstandes am Freitag in München. Vielmehr müsse mit Augenmaß beobachtet werden, inwieweit sich die Omikron-Welle auf die Belastung des Gesundheitswesens auswirke.
Auf der anderen Seite gebe es auch keinen Anlass dafür, wie etwa in Großbritannien auf ein Corona-Management völlig zu verzichten. Es könne aber nach Lage der Dinge Erleichterungen geben. Für Bayern kündigte er mögliche Lockerungen für die Zulassung von Zuschauern beim Profisport sowie für Kinder und Jugendliche bei der Beschäftigung am Nachmittag an.
Die Maßnahmen im Kampf gegen die Delta-Variante könnten nicht einfach auf die inzwischen vorherrschende Omikron-Variante übertragen werden. Die Krankheitsverläufe seien milder, die Zahl der Booster-Impfungen steige, neue Impfstoffe und Medikamente kämen auf den Markt, sagte Söder.
8.46 Uhr: Österreich führt Impfpflicht ein
Österreich führt eine allgemeine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Das hat der Nationalrat am Donnerstag, 20. Februar, mit breiter Mehrheit beschlossen. Der Schritt ist die bisher weitreichendste Regelung in der EU, Italien und Griechenland haben lediglich eine für ältere Menschen geltende Impfpflicht. Zusätzlich soll in Österreich eine mit bis zu 1,4 Milliarden Euro dotierte Impf-Lotterie die Bereitschaft zur Immunisierung steigern.
Die Impfpflicht soll für alle Bürger gelten, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausnahmen sind vorgesehen für Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Auch Genesene sind bis 180 Tage nach der Covid-19-Erkrankung von der Impfpflicht befreit. Bei Verstößen gegen die Verpflichtung drohen einkommensabhängige Strafen von bis zu 3600 Euro. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz voraussichtlich am 3. Februar ebenfalls noch zustimmen – das gilt aber als Formsache.
Die rechte FPÖ ist als einzige Parlamentspartei gegen den Schritt. „Die Einführung dieses Zwangs ist ein gigantischer Anschlag auf die Freiheit der Menschen in Österreich, ein Attentat auf die Menschenwürde der Bevölkerung“, sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Das Gesetz soll in mehreren Stufen umgesetzt werden. Erst ab Mitte März sind stichprobenartige Kontrollen durch die Behörden vorgesehen. So soll zum Beispiel die Polizei bei ihren Einsätzen auch den Impfstatus überprüfen. Vonseiten der Polizeigewerkschaft gab es wegen dieser zusätzlichen Aufgabe auch Kritik. Die ursprünglich geplante lückenlose Kontrolle durch einen Abgleich des Melderegisters mit dem Impfregister ist nur noch als Möglichkeit vorgesehen. Diese Maßnahme soll davon abhängig gemacht werden, ob die Impfquote wie erhofft deutlich steigt.
Donnerstag, 20. Januar
11.12 Uhr: Karl Lauterbach mit Horror-Prognose
Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet bis Mitte Februar mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfektionen am Tag. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, „dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen“, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber „die haben die größte Wahrscheinlichkeit“.
Dabei habe Deutschland ein spezielles Problem. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern sei die Impfquote in Deutschland in der Gruppe der besonders gefährdeten Ungeimpften über 60 Jahren noch viel zu groß. Rund drei Millionen Menschen innerhalb dieser Gruppe gelten als ungeimpft. Das seien viel mehr als in Spanien, Frankreich oder Großbritannien, wo nur noch zwei bis drei Prozent der über 60-Jährigen nicht geimpft seien. In Großbritannien seien sogar 90 Prozent bereits geboostert.
Die Intensivstationen in Deutschland würden daher in der Omikron-Welle eine „massive Überbelastung“ erfahren, sollten die Zahlen weiter so rapide ansteigen. Die momentan geringe Hospitalisierungsquote sei eine „irrelevante Momentaufnahme“.
In Deutschland meldete das Robert Koch-Institut am Donnerstagmorgen über 133.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Am Vortag war erstmals die Schwelle von 100 000 gemeldeten Neuinfektionen überschritten worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Donnerstag zudem erstmals über 600 – der Wert lag bei 638,8 registrierten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche.
Mittwoch, 19. Januar
15.11 Uhr: Bayern mit Corona-Hammer
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die grundsätzliche Beschränkung des Zugangs zu Einzelhandelsgeschäften auf Geimpfte und Genesene (2G) vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das Gericht in München gab damit am Mittwoch einem Eilantrag einer Inhaberin eines Lampengeschäfts in Oberbayern statt.
7.50 Uhr: Deutschland durchbricht Schallmauer bei Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut meldet erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag. Am Mittwoch teilte das RKI mit, dass 112.323 Ansteckungen gemeldet wurden. Das ist ein Anstieg um 40 Prozent gegenüber der Vorwoche.
In dieser Zahl sind zwar auch Nachmeldungen erhalten. Jedoch wird erwartet, dass die Neuinfektionen, die am Donnerstag gemeldet werden, erfahrungsgemäß nochmal höher liegen.
Damit gerät Deutschland auch an die Grenzen der Laborkapazitäten. „In Norddeutschland sind die Testlabore schon am Limit. Wir haben hier inzwischen Positivraten von 30 bis 40 Prozet. Ich habe so etwas noch nie erlebt“, sagte Pressesprecher Andreas Bobrowksi vom Verband Deutscher Laborärzte laut „NDR Info“.
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7.10 Uhr: Lage in den Kliniken – nur die Ruhe vor dem Sturm?
Die positive Nachricht: Während die Zahlen der Neuinfektionen in die Höhe schießen, koppelt sich die Kurve der Patienten auf den Intensivstationen davon ab. Seit Mitte Dezember gibt es immer wieder weniger Neuaufnahmen von Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Bisher ist erfreulicherweise keine Trendwende ablesbar.
Derzeit müssen 2.623 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Doch ist das nur die Ruhe vor dem Sturm in den Kliniken?
In anderen europäischen Ländern sieht es schon wieder anders aus. Während Deutschland aktuell eine Hospitalisierungsrate von 3,17 hat, also nur rund drei Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner im Krankenhaus liegen, sind die Raten in Nachbarländern weitaus höher.
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So meldet Frankreich aktuell eine Hospitalisierungsrate von 24, Spanien sogar von 30, Italien 14 und Großbritannien 23. Darunter sind aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante allerdings auch Patienten, die zwar positiv getestet wurden, jedoch wegen einer anderen Erkrankung in der Klinik sind.
Dennoch bedeutet auch das einen Mehraufwand für das Klinikpersonal, weil diese Patienten von den anderen getrennt werden müssen. Hinzu kommt der Ausfall von Klinikpersonal, das sich ebenfalls infiziert hat und in Isolation muss. Das führt dann auch zu Verschiebungen von geplanten Operationen und anderen Behandlungen.