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Europawahl: Christian Lindner im Interview – „Es sprühen Funken“

Mit Blick auf die Europawahl sprühen bei Lindner „Funken“. Er ist sich sicher, dass die FDP stärker sein wird als 2019 – auch dank IHR.

Christian Lindner ist sich sicher, dass seine FDP bei dieser Europawahl besser abschneiden wird. Ein Faktor: Strack-Zimmermann.
u00a9 IMAGO/Political-Moments

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Vom Stadtrat zur EU-Spitzenkandidatin

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, angefangen bei ihren Wurzeln in Düsseldorf bis hin zu ihrer Nominierung als Spitzenkandidatin für die europäische FDP und ALDE zur Europawahl 2024.

Der Stichtag nähert sich: Am 9. Juni findet in Deutschland die Europawahl statt. Die Parteien haben ihren Wahlkampf aufgenommen – so auch die FDP. Am Mittwoch (29. Mai) feierte Marie-Agnes Strack-Zimmermann ihren Auftakt in Hamburg und erhielt dabei tatkräftige Unterstützung vom Bundesvorsitzenden Christian Lindner. Im Interview mit unserer Redaktion schwärmt der 45-Jährige von seiner Spitzenkandidatin.

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Europawahl: „Wir verstecken Strack-Zimmermann nicht“

Auf dem Hamburger Gänsemarkt wird das Duo von zahlreichen FDP-Anhängern erwartet – doch nicht nur von ihnen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat sich eine Gruppe pro-palästinensischer Demonstranten versammelt, hinter der Veranstaltungsfläche skandiert eine Menschentraube „Kriegstreiberin Strack-Zimmermann“ und sogar eine Kuh wird aus Protest vor die Bühne gezerrt.

Mit den Worten „Ah, meine Freunde sind auch wieder da“ betritt Strack-Zimmermann die Bühne. Genau diese charakterisierende Schlagfertigkeit ist es, was Christian Lindner an der Spitzenfrau regelrecht feiert. „Es sprühen Funken und darum geht es ja in einer Wahlkampagne. Aufzurütteln und zu zeigen, worum es geht. Und es geht um ein Europa der Freiheit und nicht der bürokratischen Fesseln. Wenn das mit unserer sehr streitbaren Spitzenkandidatin gelingt, dann leistet die FDP einen Beitrag dazu, dass die Wahlbeteiligung zur Europawahl steigt“, erklärt er im Interview im Anschluss an den Wahlkampfauftakt.


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Seiner Ansicht nach gibt es in diesem Europawahlkampf zudem ein Alleinstellungsmerkmal, welches die Freien Demokraten auszeichnen würde. Auf seinen Touren durch die Republik hätte er festgestellt, dass die Vertreter des Bundeskabinetts prominent auf den Plakaten ihrer Parteien vertreten seien, obwohl diese bei der Europawahl nicht zur Wahl stehen. Sein Gesicht hingegen bräuchte es nicht.

„Selbstverständlich stellen wir unsere starke Spitzenkandidatin nach vorne. Wir verstecken sie nicht wie die CDU Frau von der Leyen und wir lenken auch nicht ab mit Olaf Scholz, Annalena Baerbock oder Robert Habeck. Das braucht Marie-Agnes Strack-Zimmermann nicht. Sie ist schon eine Persönlichkeit mit Profil und Haltung. Sie braucht niemand anderen, der ihr das leiht.“

Sicherlich würde Strack-Zimmermann als polarisierender Faktor in Berlin fehlen, aber man bräuchte sie in Brüssel noch dringender. „Wir haben eine CDU-Spitzenkandidatin, die als Kommissionspräsidentin immer neue Bürokratie und Verbote auf den Weg gebracht hat. Sie will jetzt auch Gemeinschaftsschulden einführen, wodurch der deutsche Steuerzahler gegebenenfalls auch für ökonomischen Unfug andernorts haften muss. Wir haben auf der anderen Seite die AfD, die offen das europäische Einigungsprojekt zerstören will. Deutschland würde dadurch politisch isoliert und wirtschaftlich ruiniert werden, wenn wir aus der EU austreten würden.“

Christian Lindner fordert mehr Rückgrat in der EU

Um diesen Trends entgegenzuwirken und all denen, „die die Freiheit lieben und an die Marktwirtschaft glauben“ zu dienen, bräuchte es eine charakterstarke Strack-Zimmermann im Europaparlament.

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Wie groß dieser Auftrag aus FDP-Sicht ist, weiß die 66-Jährige selbst am besten. „Wir müssen uns das größte Friedensprojekt, Wirtschaftsprojekt und Rechtsstaatsprojekt, die Europäische Union, bewusst machen. Wir müssen es gegen die Despoten verteidigen“, hallt es am Mittwoch durch die Lautsprecher in Hamburg. Despoten seien nicht nur der chinesische Präsident Xi Jinping oder Wladimir Putin. Sie würden in Person von Viktor Orbán auch in den EU-Reihen sitzen und „uns Europäern den Mittelfinger zeigen.“

Um diesen Konfliktherden gewachsen zu sein, bräuchte man Rückgrat. Zumal es laut Lindner „für die wirklich großen Herausforderungen wie die Migration oder den Klimawandel keine nationalen Antworten mehr gibt. Es gibt entweder eine europäische Antwort oder keine Antwort.“