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Corona in Deutschland: Bundeskabinett beschließt Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene ++ Tourismus in Bayern ab 21. Mai

Corona in Deutschland: Bundeskabinett beschließt Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene ++ Tourismus in Bayern ab 21. Mai

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Vektor, Totimpfung, mRNA? Diese Impfstoff-Arten gibt es

Corona in Deutschland: Bundeskabinett beschließt Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene ++ Tourismus in Bayern ab 21. Mai

Vektor, Totimpfung, mRNA? Diese Impfstoff-Arten gibt es

Diese Impfstoff-Arten gibt es und so funktionieren sie.

Die Corona-Lage entspannt sich ganz leicht in Deutschland. Nun sank die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sogar auf unter 150, die Zahl der Intensivpatienten bleibt aber auf einem hohen Niveau.

Derweil nimmt die Corona-Impfkampagne endlich Fahrt auf. Mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland hat schon eine Erstimpfung erhalten. Karl Lauterbach warnt dennoch vor falscher Sicherheit und vorschnellen Lockerungen.

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Aktuelle Corona-Zahlen aus Deutschland (Stand 4. Mai):

  • 7-Tage-Inzidenz: 141,4
  • Neue Corona-Fälle: 7534
  • Neue Covid-19-Todesfälle: 315
  • Todesfälle insgesamt: 83.591

>> Quellen: RKI, Intensivregister.de

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News-Blog: Die Corona-Lage in Deutschland

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Dienstag, 4. Mai

16 Uhr: Kanzlerin Merkel sieht „Licht am Ende des Tunnels“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erfreut über die Entspannung des Corona-Infektionsgeschehens im Land geäußert. Es gebe „Licht am Ende des Tunnels“, sagte sie laut Teilnehmerkreisen heute in Online-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Die Kanzlerin verwies auf sinkenden Fallzahlen und eine leichte Entspannung in der Intensivmedizin. Zugleich mahnte Merkel nach diesen Angaben, je sorgsamer man jetzt vorgehe, umso schneller würden alle von Lockerungen profitieren können.

14.01 Uhr: Bundeskabinett beschließt Verordnung für Geimpfte und Genesene

Die Bundesregierung hat den Weg frei gemacht für rasche Lockerungen der Corona-Regeln für vollständig Geimpfte und Genesene. Das Kabinett habe eine entsprechende Verordnung am Dienstag beschlossen, sagte Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). Grundrechtseinschränkungen wie Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sollten zurückgenommen werden. Noch in dieser Woche sollen Bundestag und Bundesrat endgültig darüber entscheiden. „Ein wichtiger Schritt hin zur Normalität“, sagte Lambrecht. Wenn alles beschlossen werde, wie geplant, könnten die Lockerungen schon am Wochenende gelten.

13.17 Uhr: Bayern will Corona-Beschränkungen lockern

Nach monatelangen strikten Corona-Beschränkungen leitet Bayern ab kommenden Montag (10. Mai) reihenweise Lockerungen ein. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 dürfen dann die Außengastronomie – und zwar bis 22.00 Uhr -, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen. Das entschied die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Das Gesundheitsministerium muss aber formal zustimmen.

Und: Zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai soll in Regionen mit niedrigen Corona-Zahlen auch Tourismus wieder möglich sein. In Kreisen und kreisfreien Städten mit stabilen Corona-Zahlen von unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sollen dann Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen. Bei alledem gelten Hygienekonzepte, Masken- und Testpflichten – die Details werden nun von den zuständigen Ministerien erarbeitet.

Ministerpräsident Söder sagte zu den Lockerungen zu Pfingsten, Bayern sei nicht nur Tourismusland. Es sei auch psychologisch wichtig, eine Perspektive zu haben. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lobte die nun geplanten Lockerungen.

13.00 Uhr: EU prüft chinesischen Corona-Impftstoff

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Prüfung des Corona-Impfstoffs des chinesischen Herstellers Sinovac eingeleitet. Zur Prüfung der Zulassung des Vakzins CoronaVac habe ein sogenanntes rollierendes Verfahren begonnen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Bislang haben mit den Präparaten von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson nur Corona-Impfstoffe westlicher Hersteller eine EU-weite Zulassung.

06.18 Uhr: Karl Lauterbach warnt vor zu schnellen Lockerungen – „Weit verbreiteter Irrtum“

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für zurückhaltende Lockerungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Bei doppelt geimpften Personen können wir die Einschränkungen der persönlichen Grundrechte nicht mehr vertreten“, sagte der SPD-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstagausgabe). Gleichzeitig mahnte er jedoch zur Vorsicht: „Wir dürfen gerade jetzt nicht den Fehler machen, die Erfolge zu gefährden, die uns die einheitliche Corona-Notbremse gebracht hat.“

„Ganz klar nein sage ich zu Öffnungen von Läden, Kneipen oder anderen Angeboten nur für doppelt Geimpfte“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte der Zeitung. Deren Zahl sei noch zu klein. Zudem würden derartige Regelungen die Gesellschaft spalten. „Wer noch nicht geimpft ist, ist das in aller Regel, weil er sich an die Impfreihenfolge hält, dafür sollte niemand bestraft werden“, sagte er.

Lauterbach warnte zudem vor übertriebenen Erwartungen, die Impfungen könnten die Pandemie beenden. „Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Corona-Ausbreitung automatisch stoppt, wenn 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind“, sagte der Epidemiologe dem Blatt. Wer nicht geimpft sei, werde erkranken, gerade im Herbst werde es wieder mehr Fälle geben. Nur verbreite sich die Krankheit dann nicht mehr exponentiell.

Corona-Maßnahmen würden noch lange notwendig sein. „Auch wenn die sogenannte Herdenimmunität erreicht ist, können wir nicht alles öffnen“, betonte Lauterbach.

Montag, 3. Mai

18.44 Uhr: Viele Verfahren gegen die Bundes-Notbremse

264 Verfahren wegen der sogenannten Corona-Notbremse des Bundes sind bis heute Nachmittag beim Bundesverfassungsgericht eingegangen.

Wann mit Entscheidungen zu rechnen ist, bleibt unklar. Unter den Klägern sind Anwälte und die Gesellschaft für Freiheitsrechte, aber auch Politiker verschiedener Parteien wie Freie Wähler und FDP. Manche richten sich gegen einzelne Punkte, andere gegen das gesamte Maßnahmenpaket, das Bundesrat und Bundestag beschlossen hatten.

15.57 Uhr: Verordnung für Geimpfte noch in dieser Woche?

Jens Spahn (CDU) will die geplante Verordnung zu Erleichterungen für geimpfte Menschen möglichst noch in dieser Woche unter Dach und Fach bekommen. Über die Regelung solle „im Idealfall im Laufe dieser, spätestens in der nächste Woche“ entschieden werden, sagte Spahn. Er verwies darauf, dass die Vorlage auch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden müsse.

Der jetzt in der Bundesregierung abgestimmte Entwurf sei der „Startpunkt“ für die Gespräche mit Vertretern von Bundestag und Bundesrat, sagte Spahn. Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, sollen sich dem Verordnungsentwurf zufolge bald wieder ohne Einschränkungen treffen können. Die bisherige Beschränkung für Treffen „gilt nicht für eine private Zusammenkunft, an der ausschließlich geimpfte Personen oder genesene Personen teilnehmen“, heißt es in der AFP am Montag vorliegenden aktuellen Fassung der Verordnung.

Bei einer privaten Zusammenkunft, an der auch nicht Geimpfte oder Genesene teilnehmen, würde jemand mit dem entsprechenden Schutz „nicht als weitere Person“ behandelt, heißt es in der Verordnung weiter. Geimpfte und Genesene werden durch die Neuregelung zudem Menschen gleichgestellt, die ein negatives Testergebnis vorweisen können. Dies soll etwa Einkaufen oder den Friseurbesuch erleichtern.

Spahn kündigte zudem eine neue Einreiseverordnung mit Erleichterungen für Geimpfte an. Auch hier solle statt eines negativen Testergebnisses der Impfnachweis ausreichen. Ebenso könnten in Deutschland die Quarantänepflichten nach Reisen wegfallen – außer bei der Einreise aus Virusvariantengebieten.

15.00 Uhr: Wiesn-Aus besiegelt

Das Münchner Oktoberfest wird das zweite Jahr in Folge wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Als „das globalste Fest überhaupt“ sei die Wiesn erneut nicht machbar, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach einem Gespräch mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Söder sagte, auch die weiteren großen Volksfeste in Bayern sollten nicht stattfinden – dies werde den Kommunen empfohlen.

12.50 Uhr: Mehr als 28 Prozent der Deutschen gegen Corona erstgeimpft

In Deutschland haben 28,2 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag hervor (Stand: 3. Mai, 12.00 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang acht Prozent der Bevölkerung.

Am Sonntag wurden demnach 250 114 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,1 Millionen Dosen, davon fast 23,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,7 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 31,4 Prozent. Brandenburg liegt mit 25,5 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 84,4 Prozent verbraucht.

07.40 Uhr: Corona-Inzidenz steigt leicht

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 9.160 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 84 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg erstmals seit einer Woche wieder leicht an. Sie liegt nun bei 146,9. Am Sonntag war der Inzidenzwert mit 146,5 angegeben worden.

Bei den absoluten Ansteckungszahlen ist jedoch ein deutlicher Trend zu erkennen: So lag die Zahl der Neuansteckungen vor einer Woche noch bei 11.907, also über 2.700 mehr als diesen Montag. An Wochenenden liegt die Zahl der Neuinfektionen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

2. Mai 2021

14.45 Uhr: Karl Lauterbach überrascht mit Sommer-Prognose

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach steht im Verdacht, die Corona-Krise pessimistischer einzuschätzen, als die Lage wirklich ist. Umso mehr überrascht nun eine Aussage Lauterbachs in einem WDR-Interview.

Der Politiker erklärte darin: „Der Sommer wird gut“. Genauer sagte Lauterbach: „Die indische Mutante wird das nicht gefährden. Sie ist etwas ansteckender, aber nicht mehr als die britische Mutante. Sie wird uns nicht vor unlösbare Probleme stellen.“

Auch „heute Show“-Star hat das WDR-Interview gelesen und ist hin und weg! Im Netz schreibt er ironisch: „Vor der Pandemie hatte ich Herzklopfen und ein hoffnungsvolles Grinsen im Gesicht, wenn mir das Mädchen, in das ich verknallt war, zulächelte – heute, wenn Karl Lauterbach sagt ‚Der Sommer wird gut‘.“

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Lauterbach antwortet darauf ebenfalls über Twitter und bekräftigt seine Prognose: „Danke! Und er wird gut“.

8.25 Uhr: Nach Lockdown steht England vor irrem Problem – droht uns DAS im Sommer auch?

Nach dem Ende des Lockdowns steht England vor einem irren Problem: Es gibt zu wenig Bier! Seit Mitte April sind Pubs im Außenbereich wieder geöffnet. Das führte zu einem Ansturm auf die Kneipen.

Die „Financial Times“ berichtet, dass die Brauer nun rund um die Uhr damit beschäftigt sind, Nachschub zu liefern. Die Nachfrage in den ersten Wochen nach dem Lockdown hätten alle Prognosen übertroffen, erklärte Phil Urban, der Chef der größten Pub-Kette Mitchell & Butlers.

Droht Deutschland dann auch dieses Problem, wenn wir im Sommer (die Bundesnotbremse soll spätestens am 30. Juni außer Kraft treten) in die Biergärten dürfen? Hoffentlich schauen die Gastronomen und Brauereien genau in Richtung England…

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8.15 Uhr: Betriebsärzte impfen spätestens ab 7. Juni gegen Corona

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sollen spätestens ab der Woche vom 7. Juni auch Betriebsärzte einbezogen werden. Vorgesehen sind dann laut Bundesgesundheitsministerium für sie mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche, wie zuerst die „Welt am Sonntag“ berichtete.

Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, noch warteten viele auf Impftermine. „Aber bereits in ein paar Wochen werden wir voraussichtlich mehr Impfstoff haben als Terminanfragen.“ Betriebsärzte in Firmen könnten dann helfen, mit niedrigschwelligen Angeboten zu überzeugen. Dies könne Menschen fürs Impfen gewinnen, die „nicht das Gegenargument suchen, sondern die Gelegenheit“.

1. Mai 2021

20.21 Uhr: Niederlande öffnen Gastronomie – deutsche Gäste sollen zuhause bleiben

Ob das gut geht? Kaum haben die Niederlande ihre Gastronomie wieder teilweise geöffnet, da wird das Nachbarland plötzlich wieder hochinteressant für einige Deutsche. Am ersten Mai-Wochenende würde so mancher Mensch aus NRW wohl gerne über die Grenze fahren, um sich in den Kneipen und Restaurants der Niederlande ein kühles Bier oder eine herzhafte Frikandel zu gönnen.

Doch genau davor warnt Uwe Fietzek, Landrat der Grafschaft Bentheim, die rund 50 Kilometer nordwestlich von Münster unmittelbar an die Niederlande grenzt. „Unternehmen Sie jetzt bitte keine unnötigen Fahrten über die Grenze“, sagt Fietzek: „So schützen Sie sich selbst und Ihre Lieben. Der Ausflug über die Grenze kommt wieder. Was wir jetzt brauchen, ist noch etwas Geduld und eine gute Portion gesunden Menschenverstands.“

18.33 Uhr: Donuts, Hot Dogs, Marihuana – so werden Amerikaner zum Impfen gelockt

Kuriose Szenen in den USA! Das Impfprogramm war in den Vereinigten Staaten sehr gut angelaufen. Weit über die Hälfte der 328 Millionen Einwohner haben bereits ihre erste Impfung erhalten, 100 Millionen Amerikaner sind sogar schon voll geimpft. Doch zuletzt ließ das Impf-Tempo deutlich nach. Dagegen wollen verschiedene Unternehmen und Aktivisten nun mit eigenwilligen Aktionen vorgehen.

In vielen Großstädten werden die Amerikaner daher jetzt mit Leckereien in die Impfzentren gelockt. Die Donut-Kette Krispy Kreme versprach zuletzt jedem Geimpften einen Donut. In New York zogen andere Firmen nach und sicherten jedem Geimpften ein Stück des berühmten New Yorker Käsekuchen oder einen Hot Dog an.

In Washington ging eine Lobby-Gruppe, die sich für die Legalisierung von Marihuana einsetzt, noch einen Schritt weiter. Sie gaben jedem Geimpften bei Vorlage des Impfausweises einen Joint.

7.35 Uhr: Apotheke verkauft Impfstoff Biontech als Globuli „Wir haben nichts Böses getan

Nachdem eine Koblenzer Apotheke den Anschein von angebotenem homöopathischen Corona-Impfstoff erweckt hat, ist dessen Verkauf von der zuständigen Behörde verboten worden. Das Produkt sei vorsorglich „gesperrt“ worden, teilte das rheinland-pfälzische Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung als Apothekenaufsicht am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Man prüfe, „ob gegen arzneimittelrechtliche oder sonstige Vorschriften verstoßen wurde“. Auf der Internetseite der Koblenzer Schloss-Apotheke war zu lesen gewesen: „Wir haben Pfizer/BioNTech Covid-19-Vaccine in potenzierter Form bis D30 als Globuli oder Dilution (zur Ausleitung) vorrätig.“ Am Freitag verschwand dieser Satz von der Homepage.

https://twitter.com/davidermes/status/1388044875166363648?ref_src=twsrc%5Etfw

Apothekenleiterin Annette Eichele sagte der dpa, keineswegs habe sie homöopathische Corona-Impfstoffe verkauft. Wirksame Vakzine dieser Art gibt es nicht. Laut Eichele wurde nur zusätzlich ein „Minitropfen“ des originalen Biontech-Impfstoffs „hochpotenziert“ beziehungsweise homöopathisch als Globuli (Kügelchen) aufbereitet. Bereits verabreichte Corona-Impfungen sollten der promovierten Apothekerin zufolge mit diesem ergänzenden Produkt „besser und richtiger wirken, möglichst ohne Nebenwirkungen zu entfalten“. Sie räumte ein: „Aber das ist nicht wissenschaftlich belegt.“

Dieses Produkt sei nur einzeln auf Kundenanfrage hergestellt und in den vergangenen Wochen weniger als ein Dutzend Male verkauft worden. Zehn Gramm dieser Globuli kosteten nach Angaben von Eichele rund 15 Euro. Ärzte und Heilpraktiker hätten ihre auf Homöopathie spezialisierte Apotheke nach so einem Produkt gefragt.

Laut Landesamt erklärte Eichele, „dass sie geringe Restmengen nach dem Aufziehen der Impfdosen, die sonst in den Müll geworfen worden wären, aus dem Impfzentrum in Koblenz und aus einem Altenheim mit in die Apotheke genommen habe“. Landesamtspräsident Detlef Placzek habe den Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) als Verantwortlichen des Impfzentrums gebeten, diese Angelegenheit zu prüfen und nach eigenem Ermessen „geeignete Mittel zu ergreifen“.

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Ein Sprecher der Apotheke sagte, alle Käufer der Globuli würden zur Sicherheit verständigt, dass diese nur ein Zusatzangebot seien und keinesfalls einen Impfstoff ersetzten. Niemand solle irrtümlich glauben, er sei geimpft – und sei es gar nicht. Laut Landesamt gibt es keine Hinweise, „dass es sich bei dem für die Herstellung von Homöopathika eingesetzten Material um noch verabreichungsfähigen Covid-19-Impfstoff handelt“.

Eichele sagte der dpa: „Wir haben nichts Böses getan, wir wollten nur Menschen helfen.“ In den sozialen Medien habe es schließlich einen Shitstorm gegen ihre Apotheke gegeben. Der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Placzek, hat nach eigenen Angaben so einen Fall noch nie in Rheinland-Pfalz erlebt. Der dpa sagte er: „Da ist der Glaube stärker als der Verstand.“

Freitag, 30. April

15.51 Uhr: Spahn: Corona-Erleichterungen für Geimpfte könnten schnell kommen

Für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen könnte es schon sehr bald eine Lockerung der Regeln geben. Im Moment liefen dazu bereits Abstimmungen zwischen Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.. Die Verordnung könnte nach seiner Einschätzung schon in der kommenden Woche auf den Weg gebracht werden: „Wenn dann alle wollen und Kompromisse schnell möglich sind, kann das natürlich auch – die nächste Bundesratssitzung ist am 7. Mai – Ende nächster Woche abgeschlossen sein.“ Voraussetzung dafür seien aber Kompromisse. „Wir als Bundesregierung sind bereit dazu“, fügte Spahn hinzu.

Der Minister stellte die Frage, ob es möglich sei, vollständig geimpfte Menschen noch mit Freiheits-, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen zu belegen, und antwortete: „Da kommen wir zu dem Ergebnis, dass nicht, weil die individuellen Freiheitsrechte in unserer freiheitlichen Grundordnung sehr, sehr stark zu gewichten sind.“

13 Uhr: Impfturbo zündet immer mehr in Deutschland

Am Donnerstag erhielten weitere 916.000 Menschen Corona-Impfungen in Deutschland. Das bedeutet, dass nun 26.9 Prozent eine Erstimpfungen erhalten haben. Bei den Bundesländern führen Saarland vor Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, NRW und Bayern. Ganz hinten liegt Sachsen.

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Im Mai soll es noch schneller vorangehen. In der aktuellen Woche werden nämlich erstmals mehr als zwei Millionen Corona-Schutzimpfungen in Arztpraxen erwartet, in der ersten Mai-Woche sollen es laut dem Bundesgesundheitsministerium schon drei Millionen sein. Seit dem 6. April impfen auch die Hausärzte flächendeckend mit.

6.35 Uhr: Intensivpfleger stellt Spahn auf Pressekonferenz bloß – „Schon voll, bevor es Corona gab

Auf der Bundespressekonferenz saß Gesundheitsminister Jens Spaß am Donnerstag neben RKI-Chef Lothar Wieler und dem Berliner Intensivpfleger Ricardo Lange, der den CDU-Minister zuvor schon zu einer Probearbeit auf Station bei ihm aufgerufen hatte.

Journalist Thilo Jung fragte den Intensivpfleger, was er von der Strategie von Herrn Spahn und der Bundesregierung halte, „die Kontrolle der Pandemie an der Auslastungsgrenze auszurichten“ – also das Ziel zu verfolgen, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Es folgten bemerkenswerte Minuten, in denen Lange auf offener Bühne der Darstellung des Gesundheitsministers widersprach und die Politik kritisierte. Spahn reagierte pikiert.

Aus seiner Sicht sei diese Strategie „äußerst kritisch“, so Lange. Viele Patienten müssten ausweichen etwa auf eine Aufwachstation, die in eine provisorische Intensivstation umfunktioniert wurde. Wenn es da zu Notsituationen komme, sei kein geschultes Intensivpersonal da und keine optimale Behandlung gewährleistet.

Spahn wehrte sich gegen die Frage: „Es ist nicht Strategie der Bundesregierung, dass die Intensivstationen voll werden sollen!“ In dieser Phase der Pandemie stimme noch immer die Grundannahme, dass „Intensiv auf Inzidenz“ folgt. Deswegen wolle man die Inzidenzwerte herunterbekommen, „bevor die Intensivstationen an ihre Belastungsgrenzen kommen“. Auch wenn manche Politiker fordern, zu warten, bis die Intensivstationen voll seien, bevor man zu anderen Maßnahmen greift, sei dieses Vorgehen falsch.

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„Aber die Intensivstationen sind ja schon voll“, erwiderte der Pfleger direkt darauf vor der versammelten Hauptstadtpresse. „Man muss ja wissen, dass die Intenstivstationen ja schon voll waren, bevor es Corona gab.“ Die Pandemie verschlimmere die Lage noch weiter.

Ricardo Lange führte aus, dass die Intensivstationen auf Grund von Personalmangel schon vorher überlastet gewesen seien. Betten seien genug da, aber nicht das Personal. „Da gibt es keinen Interpretationsspielraum“, so der Intensivpfleger.

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Er bedauerte dass man die Debatte nicht schon vor Jahren geführt und ernst genommen habe. „Dann hätten wir heute eine deutlich entspanntere Situation, weil wir viel mehr Betten belegen, aber auch betreuen könnten.“

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Jens Spahn reagierte pikiert. Es sei richtig, dass es über Jahre eine falsche Entwicklung gegeben habe, das könne man nicht innerhalb von 12 Monaten alles korrigieren. Doch unter ihm als Minister sei schon viel verändert worden, um den Pfleger-Beruf attraktiver zu machen.

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Thilo Jung sorgte jüngst auch mit einem Interview mit dem RKI-Chef für Aufsehen (>> in unserem älteren Corona-Newsblog). Wieler kritisierte darin ebenfalls die Strategie der Bundesregierung mit der Notbremse.