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Hart aber fair (ARD): Wird Fleisch zum Luxusgut? – „Kann es mir einfach nicht leisten“

Bei „Hart aber fair“ dreht sich in der Talkrunde alles um das Thema Fleisch. Moderator Louis Klamroth will wissen, ob alle vegetarisch leben sollten.

Bei "Hart aber fair" dreht sich in der Talkrunde alles um das Thema Fleisch. Moderator Louis Klamroth will wissen, ob alle vegetarisch leben sollten.
© IMAGO / Eibner

Neuer „hart aber fair“-Moderator: Das ist Louis Klamroth

Der deutsche Fernsehmoderator Louis Klamroth ist ab Januar 2023 das neue Gesicht von „hart aber fair“.

Während es draußen immer wärmer und frühlingshafter wird, überlegt sich der ein oder andere vielleicht schon, den Grill anzuschmeißen. Pünktlich zum Start der Grillsaison diskutiert Moderator Louis Klamroth am Montagabend bei „Hart aber fair“ mit seinen Gästen über Fleischkonsum und Haltungsformen.

Zum Thema der Sendung „Die Schnitzelfrage im Supermarkt: billig, bio oder besser gar nicht?“ sprechen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), Landwirtin Gesa Langenberg, TV-Koch Ralf Zacherl, der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, und Stefan Genth, Chef des Einzelhandelsverbands. Klamroth möchte unter anderem wissen, ob Bio auch besser schmeckt, wie viel artgerechte Haltung kostet und wer sich Fleisch trotz hoher Inflation (März: 7,4 Prozent) überhaupt noch leisten kann.

Hart aber fair: Müssen alle vegetarisch leben?

Direkt zu Beginn richtet Klamroth seine Frage an Cem Özdemir, ob es für Gesellschaft und Klima nicht besser sei, wenn alle Vegetarier werden würden. „Muss man nicht“, antwortet der Landwirtschaftsminister. Denn: „Wenn alle Vegetarier wären, dann haben wir auch ein Problem. Dann gibt es keine Kreislaufwirtschaft mehr. Wir brauchen den tierischen Dünger, gerade in einer Zeit, in der der mineralische Dünger teurer geworden ist, durch den schrecklichen Angriffskrieg auf die Ukraine.“

Aber angesichts der planetaren Grenzen müsse man dafür sorgen, dass künftig weniger Tiere gegessen werden, so der Grünen-Politiker. Später in der Sendung plädierte er: „Wofür ich werbe: Wenn wir alle zusammen weniger Fleisch essen, dann tun wir was für den Planeten. Und wir tun auch was für die eigene Gesundheit.“ Für den CDU-Politiker Albert Stegemann steht fest: „Ich habe kein Problem mit vegetarischer Ernährung. Aber ich glaube, dass es kein Rezept ist, das am Ende den Planeten rettet.“

Hart aber fair: „Beim Fleisch gucke ich auf den Preis“

In der ARD-Sendung geht es daneben auch um verschiedene Haltungsformen in Deutschland. Landwirtin Gesa Landberg hält beispielsweise 300 Schweine in einer besseren Haltungsform, 3.000 in einer schlechteren (Stufe 2). Für die bessere Haltung (Stufe 4) baute Landberg einen der Ställe um, riss Wände ein, damit die Schweine auch nach draußen können. Denn: „Die Tiere sollen bei uns ein gutes Leben haben.“ Mitleid mit den Tieren habe die Landwirtin dennoch nicht.

Die Umbaukosten sind hoch. „Wir sind veränderungsbereit. Aber: Ich brauche Planbarkeit. Das sind wahnsinnig hohe Investitionskosten, die vor mir stehen. Ich will das auch gerne angehen. Aber da brauche ich einige Dinge, bei denen mir Politik und Handel helfen“, erklärt die Schweinezüchterin. Beim Umbau gebe es nicht nur rechtliche, sondern vor allem auch finanzielle Hürden – es gehe teilweise um Millionenbeträge. „Der Markt muss die Mehrkosten abpuffern“, so Landberg.

https://twitter.com/hartaberfair/status/1648097495434625026

Denn eine bessere Haltungsform spiegelt sich auch in höheren Kosten für die Verbraucher. Gedanken ums Tierwohl kann sich Rentnerin Ursula Sachs beispielsweise nicht machen. „Beim Fleisch gucke ich auf den Preis. Ich kann es mir einfach nicht leisten, auf die Gütesiegel zu achten“, erzählt die 74-Jährige, die von 900 Euro Rente im Monat lebt. Fleisch esse sie nur noch einmal pro Woche.


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Die ehrenamtliche Leiterin der Tafel „Laib und Seele“ berichtete auch von ihrer Wohltätigkeitsarbeit: „Bei uns hat sich verändert, dass sehr viele Menschen mehr kommen und dass die Lebensmittel auch bei uns weniger werden. Fleisch ist kaum noch da“. Sie selbst müsse sich manchmal auch Lebensmittel mitnehmen.

Dass es Tieren in höheren Haltungsformen und mit Bioqualität besser gehe, halte die Rentnerin für gut. Aber: „Wenn es so teuer wird, dass es sich Leute wie ich nicht mehr leisten können, dann ist das nicht in Ordnung.“