- Neuinszenierung von „Les Misérables“ lässt verärgerte Besucher zurück
- Der Veranstalter sieht die Schuld nicht bei sich
- Nun wird das Musical in Essen aufgeführt
Essen.
Wird die Neuinszenierung von Les Misérables nun auch in Essen hohe Wellen schlagen?
Nachdem die Neuinszenierung des Musicals auf Basis von „Les Misérables“ in Bochum, Hamburg und Frankfurt teils großen Ärger ausgelöst hat, soll das umstrittene Stück am Sonntag, 22. Januar, nun auch in Essen aufgeführt werden.
Laut Veranstalter „Highlight Concerts GmbH“ mit Sitz in Kiel sei die Vorstellung nahezu ausverkauft. Rückgaben von Karten, die im Durchschnitt etwa 50 Euro kosten, habe es demnach bisher aber nicht gegeben.
Hätte eine Rückgabe keinen Erfolg?
Aber werden die Karten beim Veranstalter möglicherweise nicht zurückgegeben, weil eine Rückgabe ohnehin nicht von Erfolg gekrönt wäre?
Bei Ebay-Kleinanzeigen sieht das schon ganz anders aus. Dort werden reihenweise Tickets verkauft.
Grund für die Rückgabe? Krankheit. Und ein Todesfall.
Immer wieder werden dort Tickets für die Show in Essen angeboten. Aber auch für Wuppertal und Darmstadt. Als Grund werden dort in den meisten Fällen gesundheitliche Gründe angegeben und sogar ein Todesfall.
Eingestellt wurden viele der Tickets erst am Freitag, Donnerstag und auch Mittwoch. Also, nachdem im Revier bekannt wurde, dass die Vorstellung in Bochum derartigen Unmut ausgelöst hat.
Hunderte Besucher verließen die Vorstellung
In Bochum und anderen Städten hatten Hunderte Besucher die Vorstellung verlassen, nachdem sie gemerkt hatten, dass hier nicht das weltbekannte Original aufgeführt wird.
Dr. Uwe Rehwald hat die Veranstaltung in Bochum besucht und sagte im Gespräch mit DER WESTEN: „Ich fand’s schlimm. Was da gemacht wurde, war eine Katastrophe.“
Nicht, weil die Musik schlecht gewesen wäre, „technisch war das ok“, sagt er. Aber weil er für die Original-Musik gekommen sei – die dann nicht gespielt wurde. Er und seine Familie hätten die Vorstellung in der Pause verlassen.
„Dann hätte ich die Karten nicht gekauft“
Veranstalter Highlight Concerts hatte vorher argumentiert, weltbekannte Musicals würden nicht jeden Tag an einem anderen Standort auftreten.
Dieses Argument lässt Rehwald nicht gelten. „Über eine Aufführung pro Tag habe ich gar nicht nachgedacht. Ich wusste nicht, dass es vorher in Frankfurt war.
Rehwald findet, dass das Stück nicht unter dem Titel „Les Misérables“ hätte laufen dürfen. Denn eigentlich heißt ein Namenszusatz des Stückes „Barricade“.
Es habe heißen müssen „Barricade – in Anlehnung an Les Misérables“. „Dann hätte ich die Karten auch nicht gekauft.“
Rehwald überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten.
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