- Wegen der Keimbelastung ist das Baden im Baldeneysee nur an wenigen Tagen erlaubt
- Wassersport geht aber immer
- Warum gibt es auf dem See eine Zwei-Klassen-Gesellschaft?
Essen.
Am Montag war die Enttäuschung riesengroß. Super-Sommer-Wetter, doch die Badestelle am Baldeneysee blieb für alle Wasser-Hungrigen gesperrt. Der Grund: Die Unwetter am Vortag haben zu einer hohen Keimbelastung geführt. Zu hoch, um ohne Gefahr für die Gesundheit im Wasser planschen zu können.
Doch während den Sonnenanbetern das kühle Nass versagt blieb, cruisten Stand-Up-Paddler, Ruderer und Windsurfer über den Baldeney-See. Und irgendwann – nämlich wenn sie die Kontrolle über ihr Gefährt verloren haben – badeten sie auch im See.
Zwei-Klassen-Gesellschaft auf dem See?
Für Segler und Ruderer ist das Wasser also ok, für Schwimmer aber nicht? Klingt nach einer Zwei-Klassen-Gesellschaft im und auf dem See – das sehen auch viele DER WESTEN-Nutzer so. Wir haben die Stadt Essen darauf angesprochen.
„Segler und Wassersportler haben einen Sonderstatus“, sagt Silke Lenz, Sprecherin der Stadt. Damit meint sie aber nicht, dass diese besser behandelt werden, sondern, dass sie einfach wegen eines anderen Grundes am Baldeneysee sind. Lenz: „Sie sind auf dem See und deshalb nicht dauerhaft dem Wasser ausgesetzt. Die Gefahr ist deshalb auch nicht so groß wie bei Schwimmern, dass sie das Wasser schlucken.“
Doch nur weil sie Paddeln, Rudern und Windsurfen, dürfen sie nach dem Kentern nicht Ewigkeiten im Wasser bleiben: „Die Wassersportler sind angehalten, schnell wieder auf ihr Sportgerät zu steigen.“ Schließlich gebe es nicht nur die Keimgefahr, sondern auch Verkehr auf dem See. Dort haben Schwimmer nichts zu suchen.
Lenz: „Nicht umsonst gibt es beim Surfen die Regel: Raus aus dem See, ab aufs Brett.“
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