Wer als Pendler auf Bus und Bahn angewiesen ist, hat es im Jahr 2024 bisher alles andere als leicht. Die GDL streikte bereits mehrfach, ließ den Zugverkehr der Deutschen Bahn zusammenbrechen. Und nun ist zum mittlerweile zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen der ÖPNV betroffen!
Am Donnerstag (15. Februar) hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte im ÖPNV zum Streik aufgerufen. Das heißt: Den ganzen Tag über fahren keine Busse und Bahnen.
In Essen und Mülheim ist die Ruhrbahn vom Streik betroffen. Das Verkehrsunternehmen bittet um Verständnis – doch das zeigen nur die wenigsten Pendler (>> hier mehr dazu).
Ruhrbahn in Essen: Streik-Wut!
Wichtig: Nicht die Ruhrbahn als Unternehmen streikt – sondern ihre Beschäftigten! Wenn die Tram- und Busfahrer ihre Arbeit niederlegen, kann der Konzern seine Fahrzeuge ja schließlich nicht magisch via Fernbedienung steuern.
Diese Unterscheidung ist vielen Menschen, die am Donnerstagmorgen zur Arbeit wollen, aber leider herzlich egal. Unter der Streik-Ankündigung der Ruhrbahn auf Instagram verschaffen die Pendler ihrem Ärger Luft:
- „Leute, ohne Witz. Mir geht der Scheiß durchgehend nur noch auf den nicht vorhandenen Sack.“
- „Wozu noch Ticket kaufen, wenn ständig gestreikt wird?“
- „Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Am 15.? Cool, als ob meine Klausur nicht schon Anspannung genug ist, muss ich mir zusätzlich noch Gedanken machen, wie ich zur Uni komme.“
- „Es reicht langsam, gefühlt zum zehnten Mal streikt ihr. Und eure Notbusse kommen gar nicht oder entfallen. Wofür werdet ihr bezahlt?“
- „Dafür habe ich mittlerweile kein Verständnis mehr.“
Immerhin mischen sich vereinzelt auch unterstützende Stimmen in die Kommentare. „Volle Solidarität“, schreibt eine Nutzerin. „Für alle die rummotzen: Beschwert euch bei den Arbeitgebern, die nicht für angemessene Arbeitsbedingungen sorgen! Was anderes als Streik verstehen die ja nicht. Ohne die Beschäftigten würde alles zusammenbrechen.“
Mehr News:
Das fordern die ÖPNV-Beschäftigten
Die Gewerkschaft Verdi fordert für den ÖPNV nicht nur Entlastungstage und eine Jahressonderzahlung, sondern auch, dass Arbeitsbeginn und -ende an ein und demselben Ort stattfinden. Überstunden sollen bereits ab der ersten Minute gelten. Und wer vorübergehend höherwertige Tätigkeiten übernimmt, soll schon ab dem ersten Tag dafür einen Zuschlag bekommen. Auch Schicht- und Wechselschichten im Fahrdienst sollen mit Zulagen vergütet werden.
Am Freitag (16. Februar) sollen die Tarifverhandlungen in Bochum weitergeführt werden.