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Die Helden von der S1 – Warum diese Security-Mitarbeiter der Bahn den härtesten Job haben

Die Helden von der S1 – Warum diese Security-Mitarbeiter der Bahn den härtesten Job haben

Die Jungs von der Db-Security sind immer ausgerüstet auf ihren Streifen.

So hart ist der Job bei DB-Sicherheit

Die Helden von der S1 - Warum diese Security-Mitarbeiter der Bahn den härtesten Job haben

So hart ist der Job bei DB-Sicherheit

Bahn-Mitarbeiter werden während der Arbeit immer häufiger angegangen.

  • Deutsche Bahn Security begleiten die Züge und Bahnen in ganz NRW
  • Ein harter Job, der viel Risiko beinhaltet

Essen. 

Schlagstock, Handschellen, Pfefferspray. Alles dabei. „Ihren Fahrschein bitte!“ Wenn du Kemal (38) und Ali (40) in der S1 siehst, könntest du denken, die Deutsche Bahn hat aufgerüstet. Doch die Ausstattung gehört für die beiden Jungs von der DB-Security zum Alltag.

Harte Pflaster im Pott: S1 und S6

Die Streife kann beginnen. Ihr Revier: die S6 oder die S1. Doch was macht ein Deutsche Bahn Security eigentlich genau? Wir haben die Jungs begleitet und einfach mal nachgefragt.

DER WESTEN: Erst einmal, was sind eure Aufgaben?

Kemal: „Da wir für die DB-Sicherheit arbeiten, haben wir mehrere Aufgabenbereiche. Wir sorgen für Sicherheit und Ordnung, üben das Hausrecht aus und kontrollieren die Fahrkarten. Außerdem begleiten wir auch die Fahrkartenkontrolleure bei ihrer Arbeit und unterstützen sie. Die Fahrkartenkontrolle ist für uns, wenn wir ohne Kontrolleur unterwegs sind erst einmal zweitrangig, die Sicherheitsbegleitung der Fahrgäste hat oberste Priorität.“

Wie sieht eine typische Streife aus?

Ali: „Wir bekommen Schichten zugewiesen, ob wir als Prüfdienst oder als Sicherheitsbegleiter unterwegs sind. Wenn wir eine S-Bahn begleiten, steigen mein Kollege und ich ein und sprechen uns zu Schichtbeginn ab. Wir laufen dann einmal durch den ganzen Zug, dass alle Fahrgäste sehen, dass wir anwesend sind. Und nach bestimmten Streckenabschnitten fangen wir dann mit der Fahrkartenkontrolle an. Einer prüft, der andere sichert den Kollegen ab. Und dann sehen wir zu, dass die Hausordnung eingehalten wird.“

Wie erkennt man Schwarzfahrer?

Kemal: „Wenn Schwarzfahrer einsteigen, erkennen sie uns natürlich an den schönen Westen. Oft gehen sie dann zwei bis drei Türen weiter. Wenn sie dann sitzen, drehen die sich auch öfters zu uns uns um. Das fällt auf. Wir gucken immer wer steigt ein und wer steigt aus.“

Ali: „Wenn man Leute trifft, die keine Fahrkarten haben, gibt es immer Mitreisende, die spontan versuchen die Schwarzfahrer noch auf ihre Tickets mitzunehmen. Die Mitnahmeregelung muss jedoch vor Antritt der Fahrt abgesprochen sein und gilt nicht mehr im Nachhinein.“

Ist der Job anstrengend?

Ali: „Ja klar, weil man ja die ganze Zeit unterwegs ist. Man steht ja nur. Man wechselt die Bahnen, In den ersten Wagen, in den zweiten Wagen. Und dann muss man da öfter durchgehen und gucken. Und das ist wirklich anstrengend, wenn man acht bis zehn Stunden am Tag steht.“

Die Anzahl an Übergriffen wird immer höher! Was hat sich die letzten Jahre geändert?

Ali: „Ich kann wirklich sagen, dass sich die Übergriffe auf DB-Mitarbeiter erhöht haben. Auch bei den Kollegen von DB-Regio und den Zugebegleitern. Deswegen ist es auch so, dass wir mehr Mitarbeiter haben, als früher. Es wurde nachgesteuert. Und wir fahren jetzt nicht nur als Doppelstreife, sondern sind Freitags, Samstags und bei Veranstaltungen wie Fußball auch mit zwei oder drei Teams unterwegs.“

Ist euch schon mal was passiert?

Ali: „Wenn es zu handgreiflichen Situation kommt, greifen wir natürlich sofort ein. Wenn Leute nur etwas lauter sind oder laut miteinander sprechen, zeigen wir erst einmal Präsenz – hören und gucken, was genau passiert. Meistens wirkt das dann schon deeskalierend. Dann hören die Leute damit auf. Wenn das weitergeht, dann greifen wir natürlich ein.“

Kemal: „Es ist schon vorgekommen, dass aggressive Leute versuchten einen wegzudrücken oder schubsen, damit sie die nächste Station aussteigen können. Wenn die wegrennen und andere Gäste sollten gefährdet sein, rennt man natürlich nicht hinterher. Wir hatten auch schon Leute, die haben Werkzeuge dabei gehabt. Schraubenzieher, Messer, Flaschen. also man wurde schon mit vielen Sachen bedroht.“

Welche Ausbildung braucht man für den Job?

Ali: „Die meisten Security haben ihre Ausbildung direkt bei der Deutschen Bahn absolviert. In drei Jahren werden sie zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausgebildet. In verschiedenen Fortbildungen im Jahr lernen sie mit den verschiedensten Situationen richtig umzugehen.“

Was habt ihr dabei, um Euch zu wehren und die Sicherheit einzuhalten?

Kemal: „Wir haben einen Schlagstock, Pfefferspray und Handschellen dabei.“

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