„Das hier ist das Zentrum Europas“: Darum lieben Chinesen Duisburg
Über 1000 Chinesen wohnen in Duisburg
An der Uni sind Tausende chinesische Studenten eingeschrieben
Unternehmen aus China sagen: Duisburg ist das Zentrum Europas
Duisburg.
Düsseldorf ist schon lange Deutschlands einzige „Japantown“. Duisburg könnte schon bald „China-Town“ werden: 1.000 Chinesen leben schon jetzt dauerhaft in Duisburg.
Dazu kommen 2000 chinesische Studenten, die an der Uni Duisburg-Essen eingeschrieben sind.
2016: Anzahl chinesischer Unternehmen hat sich stark vergrößert
70 Firmen aus China haben mittlerweile ihren Sitz in Duisburg – oder haben hier Zweigstellen eröffnet: Die Zahl chinesischer Unternehmen hat sich damit in den zweieinhalb Jahren mehr als verdoppelt.
Die meisten sitzen im Hafen, wie etwa der Maschinenbauer NGC oder das Logistikunternehmen Wuhan Asia-Europe Logistics.
Warum ist das so?
Erster Grund: Chinesische Unternehmen halten Duisburg für das „Zentrum Europas“. Das sagt Susanne Löhr. Sie ist Geschäftsführerin des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr an der Universität Duisburg-Essen.
„Duisburg hat eine Vorbildfunktion für China eingenommen, da beide Regionen zum Teil ähnliche Wirtschaftsstrukturen haben“, so Susanne Löhr. Die Chinesen interessieren sich dafür, wie die Stadt den Strukturwandel meistert: Denn viele Regionen in China haben vergleichbare Probleme, wie das Ruhrgebiet nach dem Ende der großen Industrieblüte.
Außerdem sehen die asiatischen Unternehmer einen großen Standortvorteil: Duisburg ist perfekt angebunden, von hier sind Länder wie die Niederlande oder Frankreich gut erreichbar. Viele Firmen sähen Duisburg als DIE zentrale Stadt Europas mit Vorbildfunktion.
Duisburg ist schon seit den 70er Jahren mit China verbunden: Damals lebten mehr als 300 Ingenieure aus Duisburg mit ihren Familien in Wuhan, um dort an Projekten zu arbeiten.
Duisburg ist in China bekannt
Spätestens seit 2014 ist Duisburg in China aber eine richtig bekannte Stadt, sagt Susanne Löhr: Da besuchte der chinesische Staatschef Xi Jinping zusammen mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den Duisburger Hafen.
Aber Duisburg ist nicht nur symbolisch mit China verbunden: Seit 2014 fährt eine Bahn vom Hafen über Polen und Russland und Kasachstan zur letzten Station: Millionenstadt Chonquing. Fahrtzeit: Zwei Wochen.
Nur in Russland macht der Frachtzug einen Zwischenstopp: Denn hier ist die Spurbreite der Schienen anders als in Deutschland. „Wäre die Strecke in Russland enger ausgerichtet, könnte der Zug sogar tatsächlich direkt ohne Zwischenstopp von Duisburg nach China durchfahren“, erklärt Duisport- Sprecher Wilhelm Klümper.
Künftig soll der Zug sogar noch öfter fahren, sagt Jörn Esser, Sprecher der Stadt Duisburg.