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Abellio baut am Duisburger Hauptbahnhof neue Bahn-Werkstatt

Abellio baut am Duisburger Hauptbahnhof neue Bahn-Werkstatt

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Foto: Lars Heidrich
Im neuen Duisburger Betriebswerk sollen Züge des Niederrhein-Netzes gewartet werden. Am Hauptbahnhofs werden 15 Millionen Euro investiert.

Duisburg. 

Mehrere Intercitys, noch mehr Nahverkehrszüge von Deutscher Bahn bis Nordwestbahn, ein Oldtimer-Schienenbus und noch ein Güterzug der früheren Bergbaubahn RBH – die verschiedensten Bahnunternehmen gaben Montagmittag alles, um Abellio-Chef Ronald Lünser Recht zu geben, denn der sprach bei der Grundsteinlegung für ein neues Bahnbetriebswerk vom wichtigen Bahnknotenpunkt Duisburg.

15 Millionen Euro investiert Abellio auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern südöstlich vom Hauptbahnhof in den nächsten Monaten in den Bau einer zweigleisigen Instandhaltungs- und Waschhalle mit einer Gesamtlänge von 105 Metern. Daneben werden ein dreigeschossiger Nebenwerkstätten-, Verwaltungs- und Sozialtrakt sowie ein Hochregallageranbau gebaut. Dort sollen 21 neue Elektrotriebzüge vom Typ Stadler „Flirt 3“ instandgehalten werden.

„Bestmögliche Einsatzfähigkeit der neuen Fahrzeuge“

Sie sollen für Abellio Rail NRW ab dem Fahrplanwechsel im Dezember auf den Linien RE 19 und RB 35 im sogenannten „Niederrhein-Netz“ zwischen Düsseldorf, Wesel und Mönchengladbach verkehren und ab Sommer 2017 sogar bis ins niederländische Arnheim fahren.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unterstützt den Bau des Abellio-Betriebswerkes mit einem Zuschuss von 3,7 Millionen Euro, auch um Chancengleichheit unter den Bahnanbietern herzustellen. Martin Husmann, Vorstandsvorsitzender des VRR: „Wir erwarten eine bestmögliche Einsatzfähigkeit der neuen Fahrzeuge, dafür bedarf es einer hochmodernen Werkstatt.“ Für das neue Netz, den Standort und einen attraktiven Schienenpersonennahverkehr im Lande sei das Vorhaben von großer Bedeutung, „auch mit Blick auf die Erweiterbarkeit des Geländes“. 30 bis 40 Arbeitsplätze sollen zunächst entstehen, auch an Ausbildung sei gedacht, erklärte Lünser weiter.

Züge müssen „mehrsystemfähig“ sein

Oberbürgermeister Sören Link äußerte sich sehr zufrieden mit der Standort-Entscheidung von Abellio. Er sei überzeugt, dass der schienengebundene Nahverkehr gerade im Ballungsraum Rhein-Ruhr Zukunft habe.

Abellio will ab der Betriebsaufnahme zum Jahresende 2,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr auf den Linien RE 19 und RB 35 erbringen und sieben Millionen Menschen bewegen. Von den 21 neuen Elektrotriebfahrzeugen werden sieben für den rund 20 Kilometer langen Abschnitt zwischen Emmerich und Arnheim „mehrsystemfähig“ sein, das heißt sie müssen sowohl mit drei Zugsicherungssystemen als auch drei Stromsystemen arbeiten können. Spätestens ab 2019 soll auch die Linie RB 32 von Wesel nach Bocholt mit Elektrotriebzügen betrieben und in die Linie RE 19 eingebunden werden. Insgesamt wird Abellio dann eine Leistung von 2,7 Millionen Zugkilometern pro Jahr im Niederrhein-Netz erbringen.

Abellio Rail NRW befördert derzeit auf drei anderen Netzen jährlich zwölf Millionen Fahrgäste.