Veröffentlicht inDortmund

Dortmund: Stadt als Crack-Hölle! Junkie Michael packt aus – „Zu uns gehören viele Migranten“

Die Dortmunder Innenstadt hat ein großes Crack-Problem. Jetzt packt ein Junkie aus und erklärt die Hintergründe.

Dortmund hat ein Crack-Problem. Jetzt spricht ein Junkie über die Hintergründe.
© IMAGO/Schöning

Dortmund: Anwohner kämpfen gegen Drogen-Problem

Die Stadt Dortmund hat seit ein paar Jahren ein großes Problem: Mittlerweile gilt die größte Stadt im Ruhrgebiet als Crack-Hölle! Insbesondere in der Innenstadt halten sich die Crack-Junkies auf und verhalten sich teilweise extrem störend für Anwohner und Ladenbesitzer, wie DER WESTEN hier berichtete.

Aber was passiert eigentlich in der Dortmunder Innenstadt aus der Sicht eines Junkies? Der WESTEN traf den Drogensüchtigen Michael, der in der Dortmunder Innenstadt um Geld bettelt.

Dortmund: Das sagt Junkie Michael zur Crack-Hölle!

Die Reporter treffen Michael mitten in der Dortmunder Innenstadt. Er sitzt im Rollstuhl, weil er keine Beine mehr hat. Unterhalb der Knie fehlen ihm jegliche Gliedmaße. Angesprochen auf das Crack-Problem in Dortmund, erzählt er, dass er selbst die Finger von dem „Teufelszeug“ lässt. Er selber wäre auf Heroin, wie er gesteht – und erklärt weiter, dass man nach drei Wochen Crack-Konsum wie ein völlig anderer Mensch aussehen würde.

+++ Dortmund: Sucht-Experte klärt auf – SO gefährlich ist die Höllen-Droge Crack +++

„Du würdest in dich zusammenfallen und nach kurzer Zeit nur noch so dünn wie ein Strich sein“, demonstriert Michael seine Aussage mit seinem kleinen Finger. Aber wie kommt es, dass so viele Menschen trotzdem Crack nehmen und warum hat der Konsum in den letzten Jahren in Dortmund so explosionsartig zugenommen?

„Das ging vor ein paar Jahren los. Ich hatte selber einen Freund, der in seinem Garten angefangen hat, Kokain aufzukochen. Daraus entstand dann Crack, was er verkaufte und das ging total durch die Ecke. Auf einmal produzierten immer mehr Leute Crack, weil das Zeug so beliebt war. Das Zeug macht ja auch echt schnell abhängig“, erzählt der Junkie.

Junkie Michael packt aus: „Migranten haben den Anschluss verloren“

Michael sieht einen Zusammenhang zwischen der derzeitigen Crack-Welle in Dortmund und der Migrationsbewegung: „Zu den Crack-Junkies gehören viele Migranten. Die standen vor großen Problemen und Ungewissheiten. Die haben den Anschluss verloren und sind jetzt alle auf Pfeife. Die sind in diese Szene gerutscht, weil sie dachten, hier Freunde zu finden und sind dann alle hängengeblieben“, weiß Michael.


Mehr News:


Der Junkie selbst versucht, sein Leben mit der Heroin-Ersatzdroge Diamorphin zu bestreiten und kennt die anderen Junkies der Stadt natürlich bestens. „Bis 16 Uhr sind die alle im Kick und danach gehen die in den Dortmunder Stadtgarten“, erzählt uns Michael.

Crack-Junkies im Dortmunder Stadtgarten.
Crack-Junkies im Dortmunder Stadtgarten. Foto: Stefan Schier/ DER WESTEN Foto: Stefan Schier/ DER WESTEN

Beim Kick handelt es sich um eine Drogenhilfeeinrichtung, bei der die Abhängigen die Möglichkeit zum legalen Konsum illegaler Drogen unter hygienischen, stressfreien und medizinisch kontrollierten Bedingungen haben.