Es sind Bilder, die Matthias Hilgering (55) verzweifeln lassen! Immer wieder liegen und sitzen im Eingangsbereich seines Weingeschäfts am Westenhellweg in Dortmund Junkies und Drogensüchtige herum. Sie suchen einen ruhigen Platz, geschützt vor Wind und Regen, direkt vor der Tür des angrenzenden Wohnhauses. Dort, wo sie in aller Ruhe ihr Crack und andere Drogen einnehmen und den Rauschzustand durchleben können.
„Die Lage hier vor Ort hat sich durch Crack verschärft. Die Suchtkranken brauchen bis zu 30 Einheiten am Tag, daher betteln sie den ganzen Tag. Meine Frau ist hier bedroht worden, als sie jemanden höflich darum bat, unseren Eingangsbereich mit seinen Drogen zu verlassen. Einige Tage später auch meine Mitarbeiter. So geht das nicht weiter“, haut der Weinhändler aus Dortmund gegenüber DER WESTEN auf den Tisch!
Dortmund: Ladenbesitzer von Crack-Süchtigen bedroht
Für Hilgering ist klar, dass die Süchtigen auch deshalb in der City sind, weil die Drogenhilfe-Einrichtung „Kick“ wenige Minuten fußläufig entfernt ist. Das sei eines der Hauptprobleme. Der 55-Jährige zu DER WESTEN: „Die Verlagerung des ‚Kick‘ an einen geeigneteren Ort von der City weg wäre meiner Meinung nach eine Lösung. Während der Corona-Pandemie wurde die Lage hier noch schlimmer. Und sie war schon vorher kritisch.“
Die Händler und Unternehmer der Einkaufspassage seien im Gespräch mit der Politik, doch bislang sei außer mehr Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt nichts passiert.
Für Hilgering ein Unding: „Wir sollen als Bürger alles tolerieren, aber dann sollen die Drogenkonsumenten auch respektvoll mit uns umgehen. Die verrichten auch überall ihr Geschäft. Meine Kunden melden sich schon bei mir und fragen, was los sei. Toleranz geht nicht nur in eine Richtung.“
„Müssen immer Besteck der Junkies wegräumen“
Auch Anwohner sind genervt von den Junkies. So sagt Hilgerings Nachbar Stephan Roggenkaemper offen: „Die sitzen jede Nacht hier und müssen weggeschickt werden. Jeden Morgen müssen wir das Besteck wie Spritzen, Löffel und Alufolie wegräumen. Auch deren Schlafmatten. Das ist echt ätzend.“
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Letztlich zeigt Weinhändler Hilgering aber auch Mitleid mit den Junkies. „Es handelt sich um arme Menschen, das ist ganz klar. Der Drogenkonsumraum ist sicher eine wichtige Einrichtung, aber im Nachhinein gesehen an einem ungeeigneten Ort. Einige Fraktionen sagen, dass das ‚Kick‘ im Zentrum bleiben muss, damit die Drogensüchtigen in der Stadt betteln können. Aber das kann keine Lösung sein!“ Es bleibt abzuwarten, wie die letztlich aussehen wird. Und zu wünschen, dass sie schnell zustande kommt…