Nach sechs Jahren verlässt Peter Knäbel den FC Schalke 04 im kommenden Sommer. Wie der Verein am Mittwochmorgen (15. November) mitteilte, wird der Sportvorstand seinen auslaufenden Vertrag auf eigenem Wunsch nicht verlängern.
Die Kritik ans einer Person nahm in den letzten Wochen immer mehr zu, viele Kritiker haben bereits seit Wochen auf Knäbels Aus gewartet. Doch bei all der negativen Entwicklung in den vergangenen Wochen und Monaten sollte der FC Schalke 04 dem 57-Jährigen für seine Arbeit in den vergangenen Jahren mehr als dankbar sein.
FC Schalke 04: Knäbel kam als Schalke klinisch tot war
Er übernahm die sportliche Führung, als der Verein komplett am Boden lag. Nach dem Abstieg 2021 rückte er vom Technischen Direktor zum Sportvorstand auf und übernahm sämtliche Posten im Verein. Er stellte sich der Mammutaufgabe, den Verein wieder zu stabilisieren und in ruhigere Zeiten zu führen. Gemeinsam mit Vorstandskollegin Christina Rühl-Hamers stellte er sich in die erste Reihe, als es niemand wollte und rettete so nicht nur den Klub sondern auch viele Jobs innerhalb des Vereins.
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In der Folge installierte er Rouven Schröder als Sportdirektor, mit dem er einen Kader zusammenstellte, der letztlich den direkten Wiederaufstieg schaffte. Knäbel selbst war der Hauptverantwortliche für diesen Erfolg, indem er nicht nur Schröder zu S04 holte, sondern auch Führungsspieler wie Danny Latza und Simon Terodde von Königsblau überzeugte.
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Knäbel hat stets die Verantwortung übernommen – sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. In seiner Amtszeit hat der gebürtige Wittener nicht wenige Fehler gemacht und viele Personalentscheidungen getroffen, die letztlich nicht gepasst haben. Dennoch hat er sich immer im Dienste des Vereins gestellt und sich voll mit Königsblau identifiziert. Dadurch hat er es auch geschafft, dass sich die Fans wieder mit dem Klub identifizieren können, nachdem nicht wenige Fans durch den katastrophalen Abstieg eine gewisse emotionale Distanz zum Verein entwickelt hatten.
Feuerwehrmann auf allen Ebenen
Dazu sprang Knäbel nicht nur einmal ein, als die Mitarbeiter um ihn herum wegbrachen. Er war sich nicht zu schade, sowohl Bernd als auch Rouven Schröder interimsmäßig zu vertreten. Nach dem Aus von Rouven Schröder deckte er die Positionen des Sportvorstandes und des Sportdirektors gleichzeitig ab bis mit André Hechelmann ein Nachfolger installiert wurde. Als der S04 Bernd Schröder im Sommer rauswarf, war Knäbel einmal mehr derjenige, der gemeinsam mit Rühl-Hamers übernahm – bis zum Amtsantritt von Matthias Tillmann als neuen Vorstandschef am 1. Januar wird er den Posten weiterführen.
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Das Vertrauen in Knäbel war so groß, dass man mit Hechelmann einen vollkommen unerfahrenen Funktionär zum Sportdirektor beförderte, der an der Seite von Knäbel erste Schritte im Rampenlicht gegangen ist.
Auch wenn viele, teilweise grundlegende, Entscheidungen nicht gesessen haben und er letztlich unter anderem an der letztjährigen Trainerauswahl und der diesjährigen Kaderzusammenstellung gescheitert ist und er in der Außendarstellung manchmal recht unglücklich rüberkam, sollte man bei S04 dankbar für seine Taten und sein Engagement sein. Er half, als es am schlimmsten um Schalke stand und brachte den Klub wieder auf die Beine – auch wenn das langfristige Sportkonzept am Ende nicht ganz funktioniert hat.