Jedes Jahr das gleiche. Immer wieder entwickeln sich Rohdiamanten bei Borussia Dortmund zu Stars, immer wieder verliert der BVB den Kampf um sie – und immer wieder gibt es Diskussionen um die Ablösesummen.
Gerade erst verließ Jude Bellingham Borussia Dortmund. Und viele fanden die ausgehandelte Ablöse deutlich zu niedrig. Hat sich der BVB über den Tisch ziehen lassen? Während die Fans noch diskutieren, müssen sie zusehen, wie ein direkter Konkurrent mit seinen Transfers die ganz dicke Kohle einfährt.
Borussia Dortmund: Konkurrent trifft wunden BVB-Punkt
103 Millionen Euro überwies Real Madrid für Bellingham nach Dortmund. Mit etwaigen Boni könnten es noch 134 Millionen werden. Viel Geld, keine Frage. Dennoch hatten sich viele mehr erhofft. Auch der BVB. Der hatte ursprünglich mindestens 150 Millionen gefordert. Und so stimmte die letztendliche Summe so manchen eher frustriert.
Auch bei Jadon Sancho ärgerten sich manche. Bellinghams Landsmann war ebenfalls als kommender Megastar gefeiert worden, sein Vertrag lief noch zwei Jahre und hatte keine Ausstiegsklausel – und dennoch brachte er „nur“ 85 Millionen ein. Schon damals sagten viele hinter vorgehaltener Hand: Der war mehr wert.
Leipzig sahnt mit Transfers ab
Zwei Jahrhundert-Talente – zweimal die gleiche Diskussion: Warum wurde für die weltweit gehypten Stars nicht mehr rausgehandelt? Und während sich die BVB-Fans das noch fragen, müssen sie jetzt mit ansehen, wie ein direkter Konkurrent sich die Taschen vollmacht.
RB Leipzig verliert diesen Sommer zwar nahezu alle seine Stars, lässt sich die Abgänge aber fürstlich entlohnen. Bei 60 Millionen für Christopher Nkunku wurde noch zustimmend genickt, 70 Millionen für Dominik Szoboszlai fanden alle dagegen schon mächtig viel. Nun folgte der nächste Hammer: Josko Gvardiol wechselt für sage und schreibe 90 Millionen + mögliche Boni Euro zu Manchester City und wird damit zum teuersten Verteidiger der Fußballgeschichte.
Alles fraglos gute Spieler. Doch ein Hype wie um Sancho und Bellingham entfachten sie nie. Warum also sahnt Leipzig für diese drei Spieler unglaubliche 220 Millionen Euro ab? So viel, wie Borussia Dortmund für Sancho, Bellingham und den neuen „Fußballer des Jahres“ Ilkay Gündogan zusammen?
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Die Leipzig-Deals treffen beim Vizemeister einen wunden Punkt und lassen die Ablöse-Diskussion wieder aufflammen. Und auch wenn man es in Dortmund nicht verraten wird: So mancher wird derzeit mit Neid nach Sachsen schauen. Denn dort ist das gelungen, was Borussia Dortmund nicht geschafft hat: Das Maximum aus den schmerzhaften Transfers herauszuholen.