Tierheime in NRW müssen immer wieder Tiere aus unzumutbaren Haltungsbedingungen aufnehmen. Dieser Fall ist allerdings besonders verstörend. So berichtet das Tierheim Köln-Dellbrück von einem erschreckenden Anruf.
Jemand habe eine Mülltonne geöffnet und darin vier beinahe leblose, neugeborene Katzen entdeckt. Die Besitzer müssen sie kurz nach der Geburt einfach zum Sterben im Müll entsorgt haben. Dahinter steckt ein grauenhaftes System.
Tierheim in NRW spricht Klartext: „Erschreckend“
Den Angaben der Tierheim-Mitarbeiter zufolge sollen die Halter der weggeworfenen Katzen bekannt sein. Es handle sich um Vermehrer, die diverse unkastrierte Katzen in ihrem Besitz hätten. Diese würden fleißig Nachwuchs produzieren, um die Jungtiere zu verhökern. Was die Besitzer dazu geritten habe, die Kitten zu entsorgen, ist bislang unbekannt. Das NRW-Tierheim habe das Quartett nun aufgenommen und versuche die Kleinen wieder aufzupäppeln.
Es ist nicht der einzige Fall dieser Art, bei dem am Sonntag (18. Juni) die Tierrettung Porz gemeinsam mit dem Kölner Ordnungsamt unterwegs war. So mussten die Ordnungshüter weitere sechs Katzenkinder von einem Vermehrer befreien, der sich ebenfalls von der Katzenproduktion das große Geld erhofft. Das NRW-Tierheim hat die insgesamt zehn kleinen Katzen aus den beiden Sicherstellungen aufgenommen und findet die Ereignisse „ziemlich erschreckend“. „Wir hoffen, dass alle potentielle Elternteile, die auf dem Grundstück frei herumlaufen, in Kürze kastriert werden.“
NRW-Tierheime warnen vor Vermehrern
Die beiden Fälle stehen beispielhaft für das grausame Geschäft mit jungen Katzen. Unter häufig sehr schlechten Bedingungen werden Vierbeiner gehalten, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Nachwuchs zu bekommen. Ohne Rücksicht auf Verluste werden dabei offenbar auch nicht verkäufliche Katzen einfach entsorgt – ob krankheitsbedingt oder weil bestimmte Rassen bei Kunden nicht gut genug ankommen.
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Es sind ähnliche Zustände wie beim illegalen Hunde-Welpenhandel, bei dem mittlerweile sogar von regelrechten Welpenfabriken die Rede ist (mehr hier). Wer die illegalen Geschäfte mit den ausgebeuteten Tieren nicht unterstützen möchte, der sollte sich sein Haustier lieber im Tierheim aussuchen.