In mehreren Städten des Ruhrgebiets wollten Kunden der Targobank am Montagmorgen (18. März) vergeblich Geld abheben. Stattdessen standen sie vor einem Absperrband der Polizei.
Die Targobank musste sowohl in Dortmund als auch in Castrop-Rauxel Automaten außer Betrieb nehmen. Die Standorte wurden Opfer von Betrügern, die es auf das Geld der Kunden abgesehen hatten.
Ruhrgebiet: Zahlreiche Automaten außer Betrieb
„Es sind acht Automaten der Targobank betroffen. Es handelt sich dabei um die ‚Cash-Trapping-Masche‘“, bestätigte ein Sprecher der Polizei Dortmund am Montagmittag gegenüber DER WESTEN. Aufgefallen waren die Betrugsversuche wohl am Sonntag (17. März). Bei der zu Deutsch „Bargeld-Falle“ wird der Automat mit einer Verblendung am Geldauswurf manipuliert. Dadurch öffnet sich diese nicht automatisch und die Betrüger bringen dort Klebefolie an, um die Geldscheine der ahnungslosen Kunden abzufangen.
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Der Kunde blickt in einen leeren Schacht und geht von einem Defekt aus. Die Betrüger warten einen günstigen Zeitpunkt ab, um sich dann das ergaunerte Bargeld einzustecken. Die Automaten fahren sich kurzdarauf selbst herunter und sind vorerst nicht mehr brauchbar.
Doch wenn das Display keine Fehlermeldung anzeigt, sollten Kunden misstrauisch sein. Am besten ziehen sie einen Filialmitarbeiter hinzu oder wählen den Kundenservice. Zur Not kann außerhalb der Öffnungszeiten auch die Polizei weiterhelfen. Nur so kannst du sicher sein, dass dein Geld nicht von Fremden einkassiert wird und zumindest auf deinem Konto sicher verwahrt bleibt.
Weitere Masche schlägt zu
Auch in Castrop-Rauxel, Gladbeck, Bottrop, Marl und Datteln kann die Polizei Recklinghausen Betrugs-Versuche vermelden. „Es kam mutmaßlich zu einer Manipulation an den Geldautomaten“, heißt es offiziell. Welche Masche genau angewandt wurde, sei noch Teil der Ermittlungen. Denkbar wäre demnach auch die Masche namens „Skimming“. Dabei werden auf illegale Weise Kredit- oder Girokarten (Debitkarten) an Bankautomaten oder Terminals ausgelesen. Mittels des Magnetstreifen werden Kartendoubletten angefertigt. Mit dem ausgespähten PIN wird Bargeld abgehoben oder die Betrüger zahlen im Geschäft.
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Doch Sparkasse und die Banken entwickeln auf der anderen Seite immer mehr Sicherheitsmaßnahmen, um derartige Betrugsversuche zu verhindern. Heute haben viele Geldautomaten einen Störsender für Magneten und werden so gebaut, dass das Anbringen von Skimming-Vorrichtungen erschwert wird. Intelligente Automaten erkennen Skimming-Module und schalten sich selber aus. Zudem können gefälschte Karten dank des 2012 EU-weit eingeführten EMV-Chips für Bargeldabhebungen oder Zahlungen in Geschäften nicht mehr eingesetzt werden. Im Ausland sieht das wieder anders aus.
Die Ermittlungen zu den aktuellen Vorfällen dauern noch an. Nützliche Hinweise nimmt die Polizei Recklinghausen unter der 0800 2361 111 gerne entgegen.