Für die Jecken in NRW ist Rosenmontag DER Tag des Karnevals. Doch die Session steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern.
In NRW ist vielen die Lust auf Karneval vergangen. Feiern, während in der Ukraine Krieg herrscht – für viele ein No-Go. In Köln gab es am Rosenmontag eine Friedensdemo, viele Züge wurden trotz ausreichender Corona-Maßnahmen abgesagt – in einem Ort flogen dennoch Kamelle.
Rosenmontag in NRW: Im Kostüm für den Frieden
In zahlreichen Städten und Gemeinden in NRW fallen die Karnevalszüge aus – aus Respekt vor den in Deutschland lebenden Ukrainern und um ein Zeichen zu setzen. Das Festkomitee Kölner Karneval hat dazu Veranstaltungen im Rheinstadion abgesagt.
Stattdessen zogen mehr als eine Viertelmillion Menschen am Rosenmontag in Köln für Frieden und Demokratie durch die Straßen. Sowohl die Polizei als auch das Festkomitee Kölner Karneval gaben die Teilnehmerzahl mit über 250.000 an. Trotz der Menschenmassen sei der Demonstrationszug ohne Zwischenfälle verlaufen. „Das ist, glaube ich, der wichtigste Rosenmontagszug, seit ich auf der Welt bin“, sagte der bekannte Musiker Peter Brings (57) im WDR-Fernsehen.
Keine Kamelle am Rosenmontag in NRW
An der Demonstration nahm auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) teil.
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In Reden solidarisierten sich Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sowohl mit der Ukraine als auch mit den Antikriegs-Demonstranten in Russland. „Herr Putin, stoppen Sie den Wahnsinn! Stoppen Sie den Krieg!“, rief Kuckelkorn. Reker betonte: „Ich empfinde grenzenlose Bewunderung für all die mutigen Russinnen und Russen, die bereits seit Freitag auf die Straßen ihres Landes gehen.“ Minutenlanger donnernder Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer war die Reaktion darauf.
Rosenmontag in NRW: Diese Gemeinde will trotzdem feiern
In Düsseldorf war der Rosenmontagszug schon vor Wochen wegen Corona auf Ende Mai verlegt worden. Allerdings rollte dort ein einzelner Wagen von Jacques Tilly zum Ukraine-Krieg durch die Stadt. Die überlebensgroße Karikatur aus Drahtgeflecht und Pappmaché zeigte Wladimir Putin, der sich die Ukraine in den Rachen steckt, und den Spruch „Erstick dran!!!“.
Ebenfalls wegen des Ukraine-Konflikts wurde der Rosenmontags-Umzug in Duisburg abgesagt.
Doch ein Ort in NRW geht einen anderen Weg: In Monheim wollten die Verantwortlichen den Umzug stattfinden lassen. Laut dem WDR gab es massive Kritik an dem Vorhaben, doch Bürgermeister Zimmermann und die Große Monheimer Karnevalsgesellschaft lassen diese offenbar an sich abprallen.
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Das Statement zum Zug: „Er muss vielleicht sogar stattfinden – gerade jetzt! Weil er ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Vielfalt ist und damit den Werten, die die russische Regierung gerade vor aller Welt mit Füßen tritt, entgegensteht“. (wip mit dpa)