Eine sehr emotionale und sehr aktuelle Botschaft ist auf der Talbrücke Rahmede auf der A45 in NRW aufgetaucht.

Seit Ende letzten Jahres ist die Brücke in Lüdenscheid dauerhaft gesperrt und darf von Niemandem betreten werden. Eigentlich.

Doch jetzt wurde der Streckenabschnitt Schauplatz einer spektakulären Aktion! 70 Künstler betraten Brücke und hinterließen einen gigantischen Schriftzug auf der A45 in NRW – die Aktion ist illegal, doch die Reaktionen sind trotzdem positiv.

A45 in NRW: Drei Tonnen Farbe für Brücken-Botschaft

Es sind aufwühlende Zeiten. Nicht nur Corona hat NRW noch im Griff, erst kürzlich fegten mehrere Sturmtiefs über das größte Bundesland der Republik – und in der Ukraine tobt aktuell Krieg.

Die russische Invasion veranlasste nun eine Gruppe von Künstlern dazu, in Lüdenscheid ein eindringliches Statement zu setzen. Mit drei Tonnen Farbe hinterließen 70 Street-Art-Künstler einen Schriftzug auf der A45, der zu den größten Kunst-Installationen der Szene zählt.

Auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern prangt „Lasst uns Brücken bauen“ auf dem maroden Asphalt. Die Botschaft hat einen ernsten Hintergrund, wie die „BILD“ berichtet.

144 Farbeimer und 40 Rollen kamen dabei zum Einsatz. Die Macher des Kunstwerks wollen auf den Invasions-Krieg aufmerksam machen, den Wladimir Putins Russland momentan in der Ukraine führt. Das Leid der Bevölkerung, und die Spaltung der Gesellschaft soll dabei im Vordergrund stehen.

Die A45 in NRW wird zur Leinwand

In einem Youtube-Video wird die Botschaft konkretisiert: „Gegen Krieg, gegen Spaltung und für ein Miteinander: Lasst uns Brücken bauen. Peace.“ Neben dem Schriftzug auf der Brücke ist ein weißes Friedenszeichen samt blau-gelber Ukraine-Flagge zu sehen.

Neben Kritik am Ukraine-Konflikt bewegten die Künstler Gruppe auch die Corona-Pandemie, zunehmender Hass in unserer Gesellschaft und die Sperrung der A45-Brücke zu ihrem Projekt. Letztere sorgt bereits seit Wochen für massive Staus und Umwege für Autofahrer. Dazu kämpfen einige Unternehmen vor Ort um ihre Existenz.

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Aufatmen auf der A45 in NRW

Trotzdem bleibt die Aktion illegal. „Wir hatten sogar Sicherheitsposten, damit wir nicht erwischt werden.“ äußerte Matthias Czech, der Sprecher der Künstler gegenüber der „BILD“.

Am Samstag entdeckte dann auch die Autobahn GmbH das Video der Gruppe. Müssen die Macher nun mit Strafverfolgung rechnen? Wohl eher nicht – denn eine Reaktion überrascht ganz besonders: „Der Schriftzug und die Botschaft des Künstlerkollektivs ist in zweifacher Hinsicht positiv. ,Lasst uns Brücken bauen‘ – genau das wollen wir tun. Brücken bauen, um die Infrastruktur zu erhalten, aber auch Brücken zu den Menschen. In der jetzigen Zeit ist dies wichtiger denn je. Die Aktion auf der Talbrücke Rahmede ist sicher nicht rechtlich konform, aber sie setzt Akzente.“ sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen.

Der 300-Meter-Schriftzug auf der A45 in Lüdenscheid wird also noch eine Weile bestehen bleiben. (wip)