Es ist die mit Abstand schlimmste Zeit des Jahres für Hunde, Katzen und Co. Rund um den Jahreswechsel versetzen Böller die Tiere in Panik und bringen damit Halter zur Verzweiflung. Jedes Jahr reißen sich zahlreiche Hunde beim Spaziergang los und verunglücken auf ihrer Flucht. Andere Vierbeiner trauen sich teils tagelang nicht vor die Tür. Auch Wildtiere leiden durch den ständigen Stress, den die Knallkörper hervorrufen.
Tierheime in NRW fordern deshalb schon seit Jahren ein Böller-Verbot. Dabei ist die Silvester-Knallerei aus Sicht vieler Tierfreunde gar nicht das größte Problem. Deutlich schlimmer sei eine „Unsitte“, die mittlerweile nicht nur Tierfreunden den letzten Nerv raubt (mehr dazu hier >>>).
NRW-Tierheime: Unart bringt alle zur Weißglut
Zwar werden die Rufe nach einem Böller-Verbot jedes Jahr lauter. Demgegenüber stehen aber viele Pyro-Fans, die sich den Spaß nicht verbieten lassen wollen. „Vielleicht wären die Fronten zwischen für oder gegen Silvesterfeuerwerk gar nicht so verhärtet, wenn der Umgang damit nicht so – sorry – hirnlos geworden wäre“, gibt das Tierheim Moers zu bedenken.
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Denn: „Diese hirnlose und nicht kalkulierbare Knallerei, die sich mindestens auf eine Woche um Silvester erstreckt, ist aus unserer Sicht viel problematischer als das eigentliche Silvesterfeuerwerk“, so das NRW-Tierheim.
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„Zeit des Grauens“
Doch die Knallerei beschränkt sich trotz drohender Bußgelder (welche Strafen drohen, liest du hier >>>) bekanntermaßen nicht auf den Silvesterabend. Deshalb sei die schöne Tradition des Feuerwerks für die Tierheim-Mitarbeiter zu einer „Zeit des Grauens mutiert“.
„Gäbe es das Feuerwerk und die Böller wirklich nur an Silvester, am 31.12. um 0:00 Uhr und vielleicht auch nur an ausgewiesenen zentralen Stellen, wäre es händelbarer und könnte vielleicht auch noch von den Menschen genossen werden, für die es heute ein Albtraum ist“, geben die Verantwortlichen zu bedenken.
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Weil ein Böller-Verbot auch 2024 nicht durchgesetzt wurde, bleibt dem NRW-Tierheim nichts anderes übrig, als sich bei den Einzelhändlern zu bedanken, die auf einen Verkauf der Feuerwerkskörper verzichtet haben, um damit ein Zeichen zu setzen – so zum Beispiel einige Rewe-Märkte in NRW (>>> hier die Details).