Diese Szene hätte für einem Münsteraner „Tatort“ nicht dramatischer inszeniert werden können. Doch statt Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne und Kriminalhauptkommissar Frank Thiel waren die echten NRW-Polizisten am frühen Samstagmorgen in Münster im Einsatz. Am Ort des Geschehens herrschte blanke Panik!
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Die Beamten zücken ihre Schusswaffen und mussten aufgrund der völlig unübersichtlichen Situation zunächst auch unschuldige Personen dazu anweisen, sich auf den Boden zu legen.
Panik vor Disko: Menschen flüchten nach Schüssen
Gegen 4.29 Uhr ging der Notruf bei der Polizei in Münster (NRW) ein. Auslöser der ganzen Geschichte war ein Familienstreit, der vor einer Disko in der Hafenstraße völlig eskaliert war. Polizisten, die in der Nähe des Ortes waren, hörten selbst Schüsse und Schreie und eilten sofort dorthin.
Partygäste strömten den Beamten entgegen, teilweise in Panik und verängstigt. Ein 44-jähriger Dortmunder stürzte bei der Flucht sogar und verletzte sich dabei. Dann endlich löste sich Stück für Stück die undurchsichtige Situation auf.
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Nach dem bisherigen Ermittlungsstand gerieten zwei Deutsche aus Münster (31 Jahre alt) sowie aus Wuppertal (40) vor der Diskothek in Streit. Es ging um einen Familienzwist. Plötzlich holte der Jüngere eine Pistole aus seinem Auto, richtete sie auf den 40-Jährigen und schoss zweimal. Glücklicherweise handelte es sich dabei lediglich um eine Schreckschusspistole. Doch die Situation geriet nun noch weiter aus dem Ruder!
Es kam zu einer Rangelei um die Waffe, drei weitere Männer stiegen in den Kampf auf Seite des 31-Jährigen ein. Schläge und Tritte wurden ausgeteilt, und es lösten sich mindestens noch drei weitere Schüsse. Ein 23-jähriger Mann wurde dabei an der Hand verletzt.
Vier Festnahmen in Münster (NRW): Verdächtiger will Waffe vom Tatort verschwinden lassen
Als die NRW-Polizei eintraf, versuchte der 31-jährige Streithahn über einen Zaun zu türmen. Kurz darauf wurde er aber von den Beamten ertappt, zusammen mit zwei weiteren Männern.
Diese stehen nun im Verdacht, ebenfalls in die Tat verwickelt gewesen zu sein. Es handelt sich laut der Polizei um 24- bzw. 36-Jährige mit sri-lankischer Staatsangehörigkeit. Ein dritter Verdächtiger, ebenfalls aus Sri-Lanka, hatte noch probiert, in seinem Auto die Schreckschusspistole vom Tatort verschwinden zu lassen. Unter Vorhalt der Dienstwaffen stoppten die Polizisten jedoch das gesetzeswidrige Vorhaben.
Vier Festnahmen, drei leicht verletzte Personen, mindestens fünf Schüsse – die wilde Bilanz eines Einsatzes in der westfälischen Großstadt. Fast wie in einem Drehbuch…