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Ukraine-Krieg: Hätten die Russen DAS nie erfahren sollen? Information schnell wieder gelöscht

Ukraine-Krieg: Hätten die Russen DAS nie erfahren sollen? Information schnell wieder gelöscht

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Trotz Kriegs: Rückkehr in die Ukraine

Ukraine-Krieg: Hätten die Russen DAS nie erfahren sollen? Information schnell wieder gelöscht

Trotz Kriegs: Rückkehr in die Ukraine

Wegen des Kriegs in der Ukraine flüchten zahreiche Menschen aus dem Land - einige kehren anschließend in die Ukraine zurück, so wie Swetlana und ihre Familie, die nicht wussten, wo sie in Polen unterkommen sollten.

Im Ukraine-Krieg zeichnet sich keine Lösung ab. Trotz der Sanktionen, der Waffenlieferungen und des diplomatischen Drucks weicht Wladimir Putin nicht von seinem Kriegskurs ab.

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Newsblog zum Ukraine-Krieg

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Montag, 21. März 202

22.39 Uhr: Russische Zeitung überrascht mit hohen Todeszahlen

Die kremlnahe russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.

Einige Stunden später war die entsprechende Passage aus dem Artikel der „Komsomolskaja Prawda“ allerdings wieder verschwunden. Eine Stellungnahme der Zeitung gab es zunächst nicht. Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel – und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom „Wall Street Journal“ schrieb auf Twitter: „Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht.“

21.09 Uhr: Ukraine-Präsident Selenskyj kündigt Volksentscheid an

Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, über jeden möglichen „Kompromiss“ bei den Verhandlungen mit Russland sein Volk entscheiden zu lassen. Die Inhalte eines möglichen Abkommens könnten „historische“ Veränderungen bedeuten, sagte der Staatschef in einem am Montagabend veröffentlichten Interview mit der Nachrichten-Website Suspilne. Entschieden werde darüber von ukrainischer Seite am Ende in einem Referendum.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar haben sich Unterhändler Kiews und Moskaus zu mehreren Verhandlungsrunden getroffen. Die Türkei, die eine Vermittlerrolle eingenommen hat, hatte am Sonntag Fortschritte in den Gesprächen gemeldet. In den Verhandlungen geht es demnach unter anderem um die von Russland geforderte „Neutralität“ der Ukraine, den Status der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie um den Status der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Selenskyj hatte die bisher ergebnislosen Gespräche am Sonntag verteidigt und bekräftigt, zu „Verhandlungen“ mit Kreml-Chef Wladimir Putin bereit zu sein. Eine Kapitulation seines Landes lehnt der ukrainische Präsident ab. Am Montag unterstrich er: „Die Ukraine kann kein russisches Ultimatum akzeptieren.“ Eine „Übergabe“ der ukrainischen Städte Kiew, Charkiw oder Mariupol an Russland schloss er aus.

18.45 Uhr. Einkaufszentrum bombardiert – das ist Russlands Begründung

Nach der Bombardierung eines Einkaufszentrums in Kiew mit mehreren Toten hat Russland der Ukraine vorgeworfen, das Shoppingcenter als Waffendepot genutzt zu haben. In dem leerstehenden Einkaufszentrum seien Mehrfachraketenwerfersysteme und Munition gelagert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag vor Journalisten. Die russische Armee habe „präzisionsgelenkte Waffen“ eingesetzt, um das Gebäude zu zerstören.

Bei dem Angriff am Sonntagabend sind nach ukrainischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden.

15.51 Uhr: Ukraine-Präsident Selenskyj ruft Deutsche zu Boykott auf

Wolodymyr Selenskyj hat die Deutschen zu einem Boykott von russischem Gas und anderen Waren aufgerufen. „Ohne Handel mit Ihnen, ohne Ihre Unternehmen und Banken wird Russland kein Geld für diesen Krieg haben“, sagte der 44-Jährige am Montag in einer Videobotschaft. Niemand habe das Recht, Völker zu vernichten und Europa aufzuteilen.

„Sponsert bitte nicht die Kriegsmaschine von Russland“, sagte Selenskyj weiter. Es dürfe keinen Euro für die Besatzer geben. Alle Häfen sollten für Russland geschlossen, keine Waren nach Russland geliefert und auf russische Energieressourcen verzichtet werden.

15.45 Uhr: KZ-Überlebender stirbt im Ukraine-Krieg

Boris Romantschenko hatte vier Konzentrationslager überlebt – darunter auch das KZ Buchenwald bei Weimar. Jetzt ist der 96-Jährige durch eine russische Bombe in der Ukraine gestorben.

15.23 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine – Baerbock nennt heftige Zahl

Der Krieg in der Ukraine vertreibt Millionen Menschen aus ihrer Heimat. Wie viele von ihnen tatsächlich über die Grenze ins Ausland gehen, darüber gibt es wenig verlässliche Zahlen. Wie viele von ihnen letztlich in der EU landen, kann bislang nur geschätzt werden. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wagt eine heftige Prognose. Mehr dazu hier >>>

13.35 Uhr: Lässt Russland auf Demonstranten schießen?

In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Stadt Cherson sollen während einer Demonstration Schüsse gefallen sein. Laut dem Twitterkanal „Liveuamap“ fielen die Schüsse, während Menschen für die Freiheit von den russischen Besatzungstruppen protestierten. Seit der Besetzung durch die Russen gingen Tausende Menschen in der Hafenmetropole auf die Straße.

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Laut einem Bericht soll es auch Verletzte gegeben haben. Noch ließen sich diese Angaben allerdings nicht bestätigen.

11.23 Uhr: Russischer Angriff fordert mindestens acht Menschenleben

Bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind mindestens acht Menschen getötet worden. Dies teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit. Nach der Schilderung eines AFP-Reporters lagen mehrere Leichen vor dem Einkaufszentrum Retroville im Nordwesten Kiews, während Rettungskräfte in den Trümmern nach weiteren Opfern suchten. Der AFP-Journalist hatte am Morgen berichtet, sechs Leichen gesehen zu haben.

Das zehnstöckige Gebäude war am späten Sonntagabend von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden. Der gesamte südliche Teil des Einkaufszentrums und Autos auf seinem Parkplatz wurden zerstört, wie der Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Im Boden klaffte ein mehrere Meter großer Krater. Die verkohlten Überreste des Gebäudes qualmten am Morgen immer noch.

Der ukrainische Rettungsdienst hatte in der Nacht im Onlinenetzwerk Facebook mitgeteilt, „feindlicher Beschuss“ habe mehrere Stockwerke des Einkaufszentrums im Stadtviertel Podilsky in Brand gesetzt. Auf von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras war eine große Explosion zu sehen, der mehrere kleinere Detonationen folgten. Feuerwehrleute zogen demnach mindestens einen staubbedeckten Mann aus den Trümmern.

Bewohner eines benachbarten Gebäudes, dessen Fenster durch die Explosion zerstört wurden, sagten, sie hätten einige Tage zuvor einen mobilen Raketenwerfer in der Nähe gesehen. Die gewaltige Explosion war in der ganzen Stadt zu spüren, wie AFP-Journalisten berichteten.

6.20 Uhr: Frankreich friert russisches Eigentum im Wert von 850 Millionen Euro ein

Der französische Staat hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine Vermögenswerte russischer Oligarchen in Höhe von fast 850 Millionen Euro eingefroren. Dazu gehörten 150 Millionen Euro auf Konten von Privatpersonen, rund 30 Immobilien im Wert von insgesamt 539 Millionen Euro und zwei Yachten im Wert von 150 Millionen Euro, zählte der Minister im Interview mit französischen Medien auf.

„Die Sanktionen schaden Russland, schaden dem russischen Staat, schaden (dem russischen Präsidenten) Wladimir Putin“, sagte Le Maire. Er verwies auch auf das Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Zentralbank im Wert von 22 Milliarden Euro. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar hatte die EU mehrere Sanktionspakete gegen Putin, den russischen Finanzsektor sowie russische Oligarchen erlassen. Moskau hatte darauf mit Gegensanktionen reagiert.

6.00 Uhr: Anwohner von Chemiefabrik sollen wegen Lecks Schutz suchen – Warnungen vor austretendem Ammoniak aus Düngemittel-Fabrik

In einem Chemiewerk in der Stadt Sumy in Nordosten der Ukraine trat am Montagmorgen aus noch unbekannter Ursache hochgiftiges Ammoniak aus. Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky schlug unter anderem über Telegram Alarm und appellierte an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft. Schywytzky machte keine Angaben dazu, wie es zu dem Austritt von Ammoniak in dem Chemiewerk „Sumychimprom“ gekommen war. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich.

Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz. Die nahegelegene Großstadt Sumy sei jedoch nicht in Gefahr. Das 350 Kilometer östlich von Kiew gelegene Sumy ist seit Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und ukrainischen Streitkräften.

Moskau hat Kiew wiederholt beschuldigt, Angriffe mit improvisierten Chemiewaffen vorzubereiten. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hätten „Nationalisten“ die Ammoniak- und Chlorgaslager der Sumychimprom-Anlage „vermint“. Ziel sei eine „Massenvergiftung der Bewohner der Region Sumy im Falle des Eintreffens von Einheiten der russischen Streitkräfte in die Stadt“.

Russland hatte die USA und die Ukraine zudem eines geheimen Programms zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen beschuldigt. Washington und Kiew hatten diese Vorwürfe scharf zurückgewiesen und Russland unterstellt, mit den Behauptungen eigene Angriffe mit Chemiewaffen verschleiern zu wollen.

05.15 Uhr: Ukraine lehnt Mariupol-Ultimatum ab – Die Nacht im Überblick

Ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol ist von der ukrainischen Führung abgelehnt worden. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der „Ukrajinska Prawda“ am frühen Montagmorgen. Sie forderte vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit mehreren Hunderttausend notleidenden Zivilisten.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden. Das russische Militär schickte ein acht Seiten langes Schreiben und forderte eine schriftliche Antwort ein. „Anstatt Ihre Zeit auf acht Seiten Brief zu verschwenden, öffnen Sie einfach einen Korridor“, zitierte Wereschtschuk aus ihrer Entgegnung.

5.10 Uhr: Tote bei Beschuss im Westen von Kiew

Beim Beschuss von mehreren Gebäuden im Westen der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden am späten Sonntagabend mindestens vier Menschen getötet worden. Das teilte der örtliche Zivilschutz auf seiner Facebook-Seite mit. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden bei dem Angriff mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden, es sei ebenso wie eine Reihe von davor geparkten Autos in Flammen aufgegangen. Rettungsmannschaften und Sanitäter seien vor Ort, schrieb Klitschko bei Telegram.

Sonntag, 20. März 2022

22.20 Uhr: Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol zur Kapitulation auf

Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen und die besonders schwer von Kämpfen betroffene Hafenstadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag der russischen Staatsagentur Tass zufolge mit.

Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt „ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten“. Russland besteht demnach auf eine „förmliche schriftliche Antwort“ seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ). Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die Pläne.

Laut Misinzew soll außerdem Zivilisten ermöglicht werden, die Stadt in Richtung Russland oder in ukrainisch kontrollierte Gebiete zu verlassen. Nach russischen Angaben befinden sich derzeit noch 130 000 Zivilisten in der Stadt.

16.05 Uhr: Selenskyj bereit für Gesprächt mit Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in einem am Sonntag vom US-Nachrichtensender CNN ausgestrahlten Interview, dass er „zu Verhandlungen“ mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bereit sei. Die Verhandlungen mit Russland seien der einzige Weg, „diesen Krieg zu beenden“.

Selenskyj verteidigte die bislang ergebnislosen Verhandlungsrunden zwischen Kiew und Moskau, die seit dem am 24. Februar begonnenen russischen Einmarsch in der Ukraine stattgefunden haben. Diese seien „sehr wertvoll. Wenn es nur eine einprozentige Chance gibt, diesen Krieg zu beenden, müssen wir sie nutzen“, sagte der ukrainische Präsident. „Aber wenn diese Versuche scheitern, würde das bedeuten, dass der Konflikt in der Ukraine ein dritter Weltkrieg ist“, warnte er.

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über ein Ende des Krieges kommen nach Angaben der Türkei voran und stehen angeblich kurz vor einer Einigung. „Natürlich ist es nicht einfach, während der Krieg tobt, aber wir glauben, dass es vorangeht“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag. „Wir sehen, dass die Parteien kurz vor einer Einigung stehen.“

Das Nato-Mitglied Türkei steht in Kontakt mit den Verhandlungsteams der beiden Länder, wie Cavusoglu sagte. Er lehnte es jedoch ab, Einzelheiten über die Gespräche preiszugeben, da „wir eine ehrliche Vermittlerrolle spielen“. Ankara unterhält gute Beziehungen zu beiden Seiten und versucht intensiv, sich als Vermittler zu positionieren.

13.52 Uhr: Tausende Ukrainer nach Russland deportiert?

Hat die russische Armee etwa tausende Ukrainer aus der Stadt Mariupol zur Ausreise nach Russland gezwungen? Das behauptet der Stadtrat von Mariupol, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. „Die Besetzer haben illegal Menschen aus dem Livoberezhniy-Viertel und aus der Notunterkunft im Gebäude des Sportvereins entführt, wo sich mehr als tausend Menschen (hauptsächlich Frauen und Kinder) versteckt hielten“, heißt es in einer Meldung von Reuters.

Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf die Anschuldigungen. Stattdessen wies das Ministerium lediglich darauf hin, dass seit Dienstag in Russland viele Busse ankommen, in denen sich Flüchtende befinden.

10.29 Uhr: Stadtrat von Mariupol: Verschüttete nach Angriff auf Kunstschule

In der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach Angaben des Stadtrats eine Kunstschule Ziel eines Bombenangriffes geworden. 400 Menschen hätten dort Schutz gesucht, darunter Frauen, Kinder und Ältere, teilte der Stadtrat von Mariupol am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit.

Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. „Menschen liegen noch immer unter den Trümmern.“ Es wurden zunächst keine Angaben zu Opfern gemacht. Der Stadtrat machte russische Truppen dafür verantwortlich. Das ließ sich aber nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

In Mariupol mit 400 000 Einwohnern war zuletzt auch ein Theater angegriffen worden, in dem Menschen Schutz vor Luftangriffen gesucht hatten. Es wurden zwar Verschüttete gerettet. Seit Tagen ist aber unklar, wie viele Tote und Verletzte es bei diesem Vorfall gab.

7.34 Uhr: Bürgermeister schildert Katastrophe in seiner Stadt – „Dutzende tote Zivilisten, Kinder und Frauen“

Im Norden des Landes schilderte der Bürgermeister von Tschernihiw, Wladislaw Atroschenko, eine „absolute humanitäre Katastrophe“ in seiner Stadt. „Das wahllose Artilleriefeuer in den Wohnvierteln geht weiter, Dutzende Zivilisten werden getötet, Kinder und Frauen“, sagte er im Fernsehen.

„Es gibt keinen Strom, keine Heizung und keine Wasserversorgung, die Infrastruktur der Stadt ist völlig zerstört“. In einem bombardierten Krankenhaus „liegen die operierten Patienten bei einer Temperatur von 10 Grad in den Korridoren“.

6.51 Uhr: Tausenden Menschen gelingt Flucht aus Mariupol und Kiew

In der Ukraine haben sich am Samstag mehr als 6600 Menschen über Fluchtkorridore vor den Kämpfen in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der Behörden konnten 4128 Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol fliehen. Weitere 1820 Menschen verließen die Hauptstadt Kiew über Fluchtkorridore.

In Kiew heulten am Samstagabend erneut die Sirenen, wie Bewohner in Online-Netzwerken mitteilten. Auch die Stadt Charkiw im Nordwesten wurde am Samstag weiter bombardiert, dabei wurden nach Angaben der örtlichen Behörden ein Mann und ein neunjähriges Kind getötet. Insgesamt starben in der russischsprachigen Großstadt seit Kriegsbeginn den örtlichen Behörden zufolge mindestens 500 Menschen.

In Mariupol wurde nach ukrainischen Angaben eine große Stahlfabrik schwer beschädigt. Die Abgeordnete Lesja Wasilenko veröffentlichte am Sonntag ein Video, das ihr zufolge eine Explosion im Werk der Asowstal-Gruppe zeigt und warnte vor schweren Umweltschäden. Ihr Kollege Serhij Taruta schrieb auf Facebook, die russischen Streitkräfte „haben die Fabrik praktisch zerstört“. Der Generaldirektor von Asowstal, Enver Zkitischwili, erklärte es seien im Voraus Maßnahmen ergriffen worden, um die Umweltschäden im Falle eines Angriffs zu verringern.

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums gab es von Seiten der russischen Streitkräfte seit Kriegsbeginn am 24. Februar 291 Raketenangriffe und 1403 Luftangriffe. Der Vormarsch der russischen Bodentruppen gestaltet sich wegen des massiven ukrainischen Widerstands schwieriger als erwartet.

Samstag, 19. März 2022

20.46 Uhr: Nutzt Putin die Friedensgespräche nur als Ablenkung?

Handelt es sich bei den angebotenen Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine um ein Ablenkungsmanöver Moskaus? Das befürchtet nicht nur die ukrainische Regierung.

Auch die britische Außenministerin Liz Truss äußerte am Samstag ihre Sorge, Russland nutze die „Verhandlungspause“, um sich militärisch neu aufzustellen. „Ich bin sehr skeptisch“, sagte sie im Gespräch mit der Londoner „Times“. „Was wir bislang gesehen haben, ist ein Versuch der Russen, Zeit für eine Reorganisation zu gewinnen.“

Laut Truss gebe es keine Anzeichen für einen Abzug russischer Truppen oder ernsthafte Vorschläge auf dem Verhandlungstisch, berichtet „Focus“. Moskau habe wieder und wieder gelogen, so Truss weiter. Kiew habe aber selbstverständlich das Recht, Gespräche mit Russland zu führen.

17.34 Uhr: Habeck führt politische Gespräche in Katar

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) trifft sich am Sonntag in Doha mit dem Emir von Katar – Hauptthema sind Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG). Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine will die Bundesregierung die Abhängigkeit von russischem Gas verringern und setzt dabei auf mehrere internationale Partner.

Habeck will mögliche Geschäfte deutscher Unternehmen mit Katar politisch flankieren. Katar ist einer der weltweit größten LNG-Exporteure, die Lieferungen gehen derzeit vor allem nach Asien.

Habeck wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Neben kurzfristigen Lieferungen geht es um eine langfristige Perspektive. In Deutschland sollen eigene LNG-Terminals aufgebaut werden. Bisher kommt LNG in Terminals etwa in den Niederlanden und Belgien an und kommt von dort nach Deutschland. Mit Terminals in Deutschland sollen die Kapazitäten erhöht werden.

Habeck trifft neben dem Emir auch mehrere Minister. Er hatte angekündigt, auch die Menschenrechtslage anzusprechen, die vor allem seit der Vergabe der Fußball-WM nach Katar, die Ende des Jahres stattfindet, international in der Kritik steht.

Am Abend fliegt Habeck weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate, dort geht es bis Montag vor allem um den Export von grünem Wasserstoff. Dieser wird aus erneuerbaren Energien gewonnen.

14.58 Uhr: Dutzende Tote bei Angriff auf ukrainische Kaserne ++ Russischer General getötet

Bei einem russischen Luftangriff auf eine Militärkaserne im südukrainischen Mykolajiw sind Augenzeugen zufolge dutzende Menschen getötet worden. „Nicht weniger als 200 Soldaten schliefen in den Baracken“, sagte der 22-jährige Soldat Maxim der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, einen Tag nach dem Raketenangriff. „Mindestens 50 Leichen wurden aus den Trümmern gezogen, aber wir wissen nicht, wie viele dort noch liegen.“ Die Rettungsarbeiten dauerten an.

Die Russen „führten feige Raketenangriffe auf schlafende Soldaten durch“, hatte der Regionalgouverneur von Mykolajiw, Vitali Kim, zuvor am Samstag in einem im Onlinenetzwerk Facebook veröffentlichten Video erklärt. Er warte auf Informationen über Verluste der ukrainischen Streitkräfte.

Ein weiterer Soldat vor Ort sagte AFP, der Angriff könnte 100 Menschen getötet haben. „Wir zählen weiter, aber angesichts des Zustands der Leichen ist es fast unmöglich, die Zahl festzustellen“, sagte einer der Rettungskräfte.

Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksij Senkewjtsch, sagte ukrainischen Medien, dass die Stadt, die vor dem Krieg fast eine halbe Million Einwohner zählte, aus der benachbarten, von Russland kontrollierten Region Cherson bombardiert worden sei. „Die Bombardierung geschieht zu schnell, um sie zu erfassen und das Alarm-System in Gang zu setzen“, sagte er.

Rund um Mykolajiw gibt es heftige Kämpfe. Die Stadt gilt als strategisch wichtig, da sie vor der großen Hafenstadt Odessa liegt. Odessa wurde bislang von Angriffen verschont.

Die Ukraine gab unterdessen bekannt, bei Angriffen auf einen Flugplatz außerhalb von Cherson einen weiteren russischen General getötet zu haben. Es handele sich um den fünften hochrangigen Offizier der russischen Armee, der seit Beginn der Invasion am 24. Februar getötet worden sei.

13.00 Uhr: Zehn Fluchtkorridore für bedrängte Zivilbevölkerung

Für die bedrängte Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten der Ukraine sind für Samstag nach Angaben der Kiewer Führung zehn Fluchtkorridore eingerichtet worden. Einer führe aus der seit Tagen besonders schwer umkämpften Stadt Mariupol im Süden in Richtung der Stadt Saporischschja, sagte Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk. An der Zwischenstation Berdjansk sollten die Flüchtlinge mit Bussen abgeholt werden, dort würden auch Hilfsgüter übergeben.

Aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im Osten des Landes führten vier Korridore in die Stadt Bachmut, sagte Wereschtschuk in einem Video. Weitere Fluchtrouten wurden aus Dörfern und Städten um die Hauptstadt Kiew eingerichtet. Die Routen werden für jeden Tag neu angekündigt.

11.09 Uhr: 3000 Tonnen Lebensmittel-Spenden aus Deutschland in die Ukraine gespendet

Mehr als 3000 Tonnen gespendete Lebensmittel aus Deutschland sind mittlerweile über eine Koordinierungsstelle des Bundesagrarministeriums in die Ukraine gebracht worden. Dafür wurden gut 100 Lkw-Ladungen mit fast 3300 Paletten transportiert, wie das Ministerium am Samstag in Berlin mitteilte. Geliefert werden über Umschlagpunkte in Polen vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.

8.31 Uhr: Nato-Manöver in Norwegen: US-Flieger stürzt ab

Bei dem Nato-Manöver „Cold Response“ in Norwegen ist am Freitag ein US-Militärflugzeug mit vier Besatzungsmitgliedern als vermisst gemeldet worden. Die örtlichen Rettungskräfte teilten mit, das Militärflugzeug vom Typ Osprey sei um 18.26 Uhr MEZ südlich von Bodö verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt hätten in dem Gebiet schlechte Wetterbedingungen geherrscht.

Um 21.17 Uhr sei aus der Luft die Unglücksstelle entdeckt worden. Wegen des schlechten Wetters sei eine Landung jedoch nicht möglich gewesen. Rettungskräfte seien auf dem Weg dorthin. „Wir sind nicht am Unglücksort selbst, wir wissen daher nichts über die vier Personen an Bord. Aber wir wissen, dass es sich um eine Absturzstelle handelt“, sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes, Jan Eskil Severinsen, dem Fernsehsender NRK.

Die US-Armee bestätigte einen „Zwischenfall“ mit einem Osprey-Flugzeug der US-Marines, der sich während „einer Übung in Norwegen im Rahmen des Manövers “Cold Response 22’„ ereignet habe. Die Unglücksursache sei Gegenstand von Ermittlungen, sagte ein Sprecher.

An dem Manöver „Cold Response“ nehmen seit Montag nach Angaben des Militärbündnisses rund 30.000 Soldaten, 200 Flugzeuge und 50 Schiffe aus 27 Nationen teil, darunter auch Schweden und Finnland, die nicht Teil der Nato sind. Auf dem Wasser, in der Luft und an Land soll dabei die Verteidigung Norwegens unter schwierigen klimatischen Bedingungen geprobt werden.

Die Nato hält die „Cold Response“-Übung üblicherweise alle zwei Jahre ab. Das bis zum 1. April dauernde Manöver, das nur wenige hundert Kilometer von der russischen Grenze entfernt stattfindet, war daher schon lange vor Russlands Invasion in der Ukraine angesetzt worden. Moskau wurde nach Nato-Angaben ausführlich informiert und eingeladen, Beobachter zu schicken, lehnte dies aber ab.