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Russland-Eskalation bringt ARD in Bedrängnis – Sender muss reagieren

Die ARD hat am Samstag und Sonntag zahlreiche Programmänderungen vorgenommen. Zuvor hat das Erste mächtig Kritik einstecken müssen.

Russland
© IMAGO/APress

Die Söldner-Gruppe Wagner

Sie ist brutal und soll angsteinflößend wirken: Die russische Söldner-Gruppe Wagner wird von einem Neonazi geleitet und pflegt enge Beziehungen zur russischen Regierung.

Die ARD ist am Samstagmorgen (24. Juni) mächtig in die Kritik geraten (mehr hier). Während sich die Ereignisse in Russland überschlugen, spulte der öffentlich-rechtliche Sender in den ersten Stunden des Tages sein gewohntes Programm ab. Kindersendungen und Zoo-Reportagen am Morgen, Serien und Spielfilme am Mittag und frühen Nachmittag.

Nur in der Tagesschau berichtete die ARD über den Putsch-Versuch vom Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Erst am Nachmittag stellte die ARD dann ihr Programm um. Der Spielfilm „Zwei übern Berg“ entfiel. Dafür zeiget Das Erste ein „Tagesschau extra“ bis 17.10 Uhr. Es sollte nicht die einzige Programmänderung an diesem Wochenende bleiben.

+++ Putin in großer Angst vor Putsch? Ein Satz in seiner TV-Ansprache lässt alle aufhorchen +++

Russland-Eskalation: ARD stellt Programm um

Was bedeutet der Aufstand der Wagner-Söldner in Russland? Wackelt Wladimir Putin? Muss sich die russische Bevölkerung auf einen Bürgerkrieg einstellen? Welche Auswirkungen hat der Konflikt auf den Krieg in der Ukraine? Seit Freitagabend ist der Machtkampf zwischen dem russischen Präsidenten und seinem einstigen Vertrauten Prigoschin eskaliert.


+++ Hier geht es zum Live-Ticker über den Wagner-Putsch in Russland +++


Die Lage ist äußerst unübersichtlich. In den Sozialen Netzwerken kursieren zahlreiche Videos, nach denen Gefechte in Russland drohen. Es mehren sich Gerüchte um eine Flucht Putins aus Moskau, die der Kreml aber dementiert. Die ARD will die Gemengelage am Samstagabend einordnen. Nach der Tagesschau sendet Das Erste einen „Brennpunkt“ („Machtkampf in Russland“) bis 20.30 Uhr.

Weitere Programm-Änderungen wegen Aufstand in Russland

Auch die Redaktion von „Anne Will“ hat kurzfristig auf die Lage in Russland reagiert. Statt die Abhängigkeit Deutschlands von China zu diskutieren, lautet das Thema der Talkrunde am Sonntag (21.45 Uhr): „Machtkampf in Russland: Verliert Russland die Kontrolle?“.


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Auch das Thema „Knappe Arzneien: Stoppt Lauterbachs Gesetz den Mangel“ im „Presseclub“ wurde gekippt. Stattdessen diskutieren die Gäste am Sonntag (12.03 Uhr) zu der Frage: „Aufstand in Russland: Erodiert Putins Macht?“.