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ARD und ZDF vertrödeln den Wagner-Putsch – „Könnten mal aufstehen“

ARD und ZDF und der Putsch in Russland: TV-Zuschauer zeigten sich enttäuscht über die Öffentlich-Rechtlichen am Samstag.

Keine Sendung zum Putsch in Russland
© IMAGO/ingimage

ARD: Das sind die beliebtesten Moderatoren

Im ersten deutschen Fernsehen sorgen zahlreiche Showmaster bei den Zuschauern für Unterhaltung. Wir zeigen dir in diesem Video die beliebtesten Moderatoren.

Der Putschversuch der Wagner-Gruppe und die Bilder aus Rostow halten die Welt in Atem. Wird es zu einem Bürgerkrieg in Russland kommen? Was bedeutet das jetzt für die Ukraine und letztlich für ganz Europa? ARD und ZDF aber enttäuschen in diesen Stunden ihre Zuschauer.

Medien auf der ganzen Welt berichten über Prigoschins Aufstand gegen Putin. Und das deutsche Fernsehen? Die großen öffentlich-rechtlichen Sender verweisen auf die Nachrichtensendungen am Abend, da werde man sich intensiv mit der Nachrichtenlage befassen.

Menschen vor dem TV warten vergeblich auf Sondersendung

BBC, France Télévisions, DW News – Medien in aller Welt schauen auf Russland. Der Militärputsch durch die Wagnergruppe von Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin könnte den Wendepunkt in Putins Herrschaft bedeuten und möglicherweise auch die Situation für die permanent von Russland angegriffene Ukraine verändern. Kein Wunder also, dass auch in Deutschland das Interesse an der Revolte groß ist, die Menschen wünschen sich eine Einordnung der unsicheren Lage.

Doch das Fernsehprogramm von ARD und ZDF am Samstag enttäuscht die Menschen vor den Fernsehern. Tierdokus, „Bares für Rares“ und „Gefragt gejagt“ laufen hier anstelle von Sondersendungen zur Lage in Russland!

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Das kommt bei den Zuschauern nicht gut an. Ein Twitter-Nutzer bemängelt direkt die knappe Sendezeit für das Thema: „In einer Situation wie dieser, die auch in Deutschland viel Verunsicherung erzeugt, erwarte ich schon Einschätzungen und Bewertungen von Expertinnen und Experten.“ Auch wenn die Umstände noch unsicher seien und die meisten Informationen aus Twitter und Telegram stammten, erwarte er sich eine Berichterstattung, die das Geschehen einordnet.

ARD verweist auf den „Brennpunkt“ heute Abend

Der gleichen Meinung ist Geschichtsprofessorin Dr. Martina Winkler von der Universität in Kiel. Sie vergleicht die Berichterstattung mit den Live-Sendungen zur Krönung von König Charles: „ARD und ZDF sind höchst engagiert, wenn es darum geht, einen ganzen Tag live und mit zahllosen ‚Experten‘ über anachronistische Krönungsfeiern zu berichten. Wenn sich in Russland die Ereignisse überschlagen, mit unabsehbaren Konsequenzen – nicht so sehr.“

Ein Zuschauer postete sarkastisch am Samstagvormittag auf Twitter: „ARD und ZDF könnten mal aus dem Bett aufstehen!“

NDR-Journalist André Kroll verteidigt die Öffentlich-Rechtlichen dagegen: „Viele wünschen sich eine Berichterstattung ab Minute 1, das ist aber schwer bis unmöglich und oft nicht erkenntnisreich. Zudem gibt es hier einige Strukturen und Sachen zu koordinieren, das ist kein Youtube-Live, hier dauert es ein bisschen.“ Er verwies außerdem auf die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, in denen der Putsch Topthema war.


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