Vizekanzler Robert Habeck gerät immer mehr unter Druck. Führt seine Energiepolitik Deutschland in den wirtschaftlichen Niedergang?
Aus mehreren Ecken des politischen Spektrum werden Pfeile auf den Bundesminister der Grünen abgefeuert.
Robert Habeck: Grüne gegen Fracking-Gas im eigenen Land – USA halten die Hand auf
Allen voran nimmt sich erneut Sahra Wagenknecht den Wirtschaftsminister vor. Sie steht selbst wegen ihrer Russlandnähe in der Kritik, sieht aber in Habecks Politik und nicht im Kriegskurs Putins das Hauptproblem. Als sich Habeck nun über die „Mondpreise“ für Gas ärgerte, die selbst befreundete Staaten derzeit von Deutschland verlangen, konterte Wagenknecht deutlich auf Twitter.
„Man trägt alle von den USA gewünschten Sanktionen mit, überbietet andere Länder beim Einkauf von LNG-Gas – und jetzt beklagt sich Wirtschaftsminister Habeck über die selbst verschuldeten Mondpreise? Auf welchem Planeten lebt dieser Mann eigentlich!“, wirft Wagenknecht den Grünen Naivität vor.
Früherer Ausstieg aus der Kohle, teurer Gas-Import, keine Kernenergie: Woher kommt bezahlbarer Strom?
Habeck wird auch von anderen politischen Beobachtern in die Mangel genommen, insbesondere weil er gleichzeitig am Ausstieg aus der Atomkraft im Frühjahr 2023 festhält und nun mit RWE vereinbarte, dass die letzten vom Konzern betriebenen Kohlekraftwerke in NRW schon 2030 statt 2038 stillgelegt werden. Zeitgleich stemmen sich die Grünen weiter gegen Gas-Fracking hierzulande, obwohl teures Flüssiggas aus den USA und anderen Staaten importiert wird. Woher soll die Energie also kommen? Agiert Habeck doch zu ideologisch-grün?
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Habeck unterer Beschuss: Droht Industriestandort Deutschland der Abstieg?
Nicht nur von Linksaußen, also von Sahra Wagenknecht, kriegt Robert Habeck daher eine Schelte, sondern auch von einem Arbeitgeber-Vertreter. Markus Steilemann, neuer Präsident des Verbandes der Chemieindustrie (VCI) in Deutschland, ist in Sorge. Deutschland drohe „vom Industrieland zum Industriemuseum“ zu werden, warnt er in der „Bild“. Der Grund: Dem Land drohe ein massiver Strommangel. Er bezweifelt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien den Bedarf an Strom schnell und umfassend genug wird auffangen können.
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Jedoch kam Steilemann in seiner dramatischen Warnung an die Adresse Habecks mit den Fakten durcheinander. Er behauptete in der „Bild“, für den Bau eines Windrades brauche man 4000 Tonnen Stahl, „ein halber Eiffelturm“. Und es müssten pro Tag zehn Stück aus dem Boden gestampft werden, um die Energiesicherheit Deutschland zu retten. Der Bundesverband WindEnergie e.V. korrigierte diese Angabe nun deutlich nach unten. Tatsächlich wären es rund 500 bis 600 Tonnen Stahl pro Windkraftanlage und es bräuchte für die Energiewende sechs statt zehn neue Anlagen pro Tag.
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Aber auch diese niedrigeren Zahlen erscheinen massiv! Habeck und das ganze Land haben eine Mammutaufgabe vor sich!