Sind jüngere Leute zu blauäugig, wenn es um ihre Rente geht? Sozialforscher Dirk Hofäcker von der Uni Duisburg-Essen sieht jedenfalls schwarz für die Absicherung vieler in der Generationen Z und Y fürs hohe Alter.
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Er spricht von einem „unzureichenden Sparverhalten“ der jungen Leute. Etwa ein Drittel bilden überhaupt keine Rücklagen für die Rente.
Müssten die Schulen mehr tun?
Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst weist der Professor aber auch darauf hin, dass dies unter anderem auf unsichere Beschäftigungsformen zurückzuführen ist. Das mache es „schwer oder unmöglich“, langfristige Rücklagen zu bilden.
Doch das alleine ist aus Sicht des Sozialforscher nicht der einzige Grund, warum zu wenige für die Rente sparen. „Auch ein unzureichendes Wissen über die Möglichkeiten privater Rücklagen und ein sehr komplexes und schwer überschaubares Angebot an privaten Sicherungsoptionen erschweren individuelles Sparen“, kritisiert Hofäcker .
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Deshalb sieht er auch die Schulen in der Verantwortung, mehr über die Möglichkeiten privater Altersvorsorge aufzuklären. Die eigene, spätere Rente und Vermögensaufbau also als Unterrichtsinhalte!
Keine Möglichkeit für die Rente zu sparen
Höfacker betont, dass laut Umfragen ein beachtlicher Teil der jungen Menschen wisse, dass sie für die eigene Rente selbst auch vorsorgen müssen. Sie würden die aktuelle Rentendebatte also „grundsätzlich durchaus wahrnehmen“, sich aber angesichts ihrer Einkommen nicht in der Lage sehen, zu handeln.
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„Dies ist meiner Einschätzung nach ein politisches Problem, das noch stärker adressiert werden müsste, um die Legitimität der Rentenpolitik zu erhöhen“, so der Forscher.
mit epd