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Mindestlohn vor nächstem Sprung nach oben! Sogar DIESE Höhe wird diskutiert

Der Mindestlohn in Deutschland entwickelt sich nach Jahren der Stagnation rasant nach oben. Nun bahnt sich der nächste Anstieg an!

Der gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei 12 Euro.
© IMAGO / Lobeca

Praktikum: Wann greift der Mindestlohn?

So verhält sich die Vergütung und der Mindestlohn bei einem Praktikum.

Wird es wieder Zeit für eine Anhebung? Erst zum Oktober 2022 gab es beim gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland eine deutliche Anpassung nach oben. Mittlerweile gibt es in Deutschland mindestens 12 Euro brutto pro Stunde. Doch auch das reicht nicht mehr!

Das zumindest meint die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung und hat errechnet, wie es nun weitergehen muss mit dem Mindestlohn. Der nächste Sprung bahnt sich also schon an für die rund sechs Millionen Beschäftigten in diesem Niedriglohnbereich.

Gesetzlicher Mindestlohn könnte ab 2024 erneut steigen

Während bei der Anhebung auf 12 Euro die Bundesregierung aktiv einschritt, ist nun wieder die Mindestlohnkommission am Zug. Die wird in den kommenden Monaten darüber beraten, wie es mit dem Mindestlohn zum 1. Januar 2024 weitergehen wird. Die Arbeitsmarktexperten der Hans-Böckler-Stiftung haben nun den Aufschlag gemacht und fordern, den Mindestlohn nach der jüngsten außerordentlichen Erhöhung „dauerhaft auf ein angemessenes Niveau zu bringen.“

Mindestlohn: Geht es sogar 12,75 Prozent hoch?

Sie vergleichen hierzu den Mindestlohn in Deutschland mit der EU-Mindestlohnrichtlinie. Die besagt, dass 50 Prozent des durchschnittlichen oder 60 Prozent des mittleren Lohns (Medianlohns) die Referenzwerte sein müssen. Auf das deutsche Lohnniveau angewandt bedeutet das: Der Mindestlohn müsste auf 13,16 Euro beziehungsweise sogar 13,53 Euro steigen!

Januar 20158,50 Euro
Januar 20219,50 Euro
Januar 20229,82 Euro
Juli 202210,45 Euro
Oktober 202212 Euro
Entwicklung des Mindestlohns (Auswahl)

Für eine Vollzeitkraft mit 160 Arbeitsstunden pro Monat wären das brutto 185,60 Euro bzw. 244,80 Euro obendrauf! Ein Zusatzeinkommen, das Niedriglohnbezieher angesichts der Belastungen durch die hohe Inflation bei Lebensmitteln und Energiepreisen dringend gebrauchen könnten.

https://twitter.com/boeckler_de/status/1640991187183063042

Es ist dennoch paradox: Zwischen 2015 und 2021 passierte fast nichts. Der Mindestlohn wurde in mehreren Schritten insgesamt lediglich um einen mickrigen Euro auf 9,50 Euro angehoben. Seitdem geht es aber rasant nach oben.


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Ob die Reise wirklich weiter in diese Richtung geht, entscheidet aber die Gewerkschaftsseite nicht alleine. In der Mindestlohnkommission sitzen nämlich sowohl drei Vertreter der Gewerkschaften und der Arbeitgeber. Geleitet wird sie von der Juristin Christiane Schönefeld, die früher zum Vorstand der Agentur für Arbeit gehörte.