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Israel-Krieg im Newsblog: Weitere Krawalle in Berlin ++ Ägypten will dauerhaft humanitäre Hilfe liefern

Aus Ägypten sollen Hilfslieferungen in den Gazastreifen kommen, unklar ist, wann. In Berlin gab es erneut Krawalle. Die wichtigsten Entwicklungen.

Aus Ägypten sollen Hilfslieferungen in den Gazastreifen kommen, unklar ist, wann. In Berlin gab es erneut Krawalle. Die wichtigsten Entwicklungen.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Scholz in Israel: Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in Israel betont, dass Antisemitismus "in Deutschland keinen Platz" habe. "Jüdisches Leben in Deutschland ist ein Geschenk", sagte der Kanzler nach einem Gespräch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.

Blitzschnell verbreiteten sich die Meldung in der islamischen Welt und führte zu wütenden Protesten in mehreren Metropolen, unter anderem auch in Istanbul. Israel habe das Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen beschossen. Die Rede war von Hunderten Toten. Nun werden die Zweifel an dieser Version immer größer. Sind viele zu vorschnell auf die fragwürdige Hamas-Version aufgesprungen? Steckt dahinter nur Propaganda?

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8.00 Uhr: Erneut Ausschreitungen in Berlin

Die Atmosphäre in Berlin-Neukölln, insbesondere rund um die Sonnenallee, war äußerst aufgeheizt, bis in die Nacht zum Donnerstag gab es immer wieder Ausschreitungen. Die Polizei berichtete, dass sie Maßnahmen gegen Demonstranten ergriff, die Mülltonnen, Reifen und pyrotechnische Gegenstände in Brand setzten und mit Steinen, Flaschen und Brandsätzen warfen. Infolgedessen wurden auch Polizeibeamte unter anderem „durch Steine, brennende Flüssigkeiten und Widerstandshandlungen“ verletzt. Wie die Polizei auf X (ehemals Twitter) bekannt gab, seien auch „Unbeteiligte“ und „Personen, die Widerstand leisteten“ verletzt worden. Laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur brannten mehrere Autos und ein Lastwagen.

https://twitter.com/PolizeiBerlin_E/status/1714778633741427172

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02.39 Uhr: Offenbar mehrere tote Palästinenser im Westjordanland

Es besteht die Gefahr, „dass die Situation außer Kontrolle gerät“, warnte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths in Hinblick auf die Situation im Westjordanland. Dort hatten palästinensische Gruppen nach der Explosion an einem Krankenhaus zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten aufgerufen. Nach palästinensischen Angaben ist ein Palästinenser von Siedlern getötet worden. Der 21-jährige starb in der Nähe des Dorfes Dura al-Qara im zentralen Westjordanland durch Schüsse von Siedlern, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah laut der Nachrichtenseite Ynet mitteilte. Zuvor waren zwei Jugendliche nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten in der Nähe der Stadt Ramallah getötet worden.

02.35 Uhr: UN-Nothilfekoordinator verlangt sofortigen Zugang zu Gazastreifen

Der UN-Nothilfekoordinator fordert Hilfslieferungen, da der Druck auf das Gesundheitssystem wegen der Explosion an einem Krankenhaus nochmals gestiegen sei. „Was wir dringend brauchen, ist ein sofortiger, sicherer Zugang für humanitäre Hilfe im gesamten Gazastreifen“, sagte Martin Griffiths am Mittwoch bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Griffiths erläuterte, dass das nun zerstörte Krankenhaus vor der Explosion voll funktionsfähig gewesen und daher überfüllt mit Patienten gewesen sei, darunter auch Frauen und Kinder sowie Pfleger und Gesundheitspersonal. Die Menschen seien nun außerdem zunehmend gezwungen, sich aus unsicheren Wasserquellen zu versorgen, wodurch die Bevölkerung dem Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten ausgesetzt sei.

01.27 Uhr: Ägypten will Hilfslieferungen ermöglichen

Hilfslieferungen in den Gazastreifen wurden zunächst von Israel blockiert. Jetzt teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Erklärung mit, dass Israel sich dem Aufruf von US-Präsident Joe Biden, die Zivilbevölkerung im Süden des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen, nicht entgegenstellen werde. Dafür kündigte Ägypten einen „dauerhaften“ Zugang für Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen an. „Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden haben sich auf eine dauerhafte Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Rafah-Grenzübergang geeinig“, erklärte Präsidentensprecher Ahmed Fahmy ohne einen Zeitpunkt für einen möglichen Beginn der Lieferungen zu nennen. 

19. Oktober 2023, 01.12 Uhr: Israelische Armee greift Ziele der Hisbollah an

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen seien einige israelische Granaten am Rande von Feldern nahe der Grenze eingeschlagen. Vor diesem Vorfall hatte die israelische Armee bereits mitgeteilt, dass „Terroristen“ eine Panzerabwehrrakete auf eine israelische Gegend nahe der Grenze zum Libanon abgefeuert hätten. Das israelische Militär reagierte darauf mit Artilleriebeschuss und griff die Terrorinfrastruktur der Hisbollah an.

22.18 Uhr: EU-Staaten sollen gegen Fake-News vorgehen

Wegen der Falschmeldungen zum Krieg zwischen der Hamas und Israel hat die Europäische Union die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, konsequent gegen die Verbreitung von Fake-News im Internet vorzugehen. Diese Verbreitung von Desinformation und illegalen Inhalten berge „die Gefahr der Stigmatisierung bestimmter Gemeinschaften und der Destabilisierung unserer demokratischen Strukturen“, sagte EU-Digitalkommissar Thierry Breton am Mittwoch vor dem EU-Parlament in Straßburg. Zudem bestehe das Risiko, dass Kinder gewalttätigen Inhalten ausgesetzt würden.

21.11 Uhr: Saudi-Arabien rät zur Ausreise

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut Konflikte gegeben. Die israelische Armee erklärte am Mittwoch, nach dem Abschuss von Anti-Panzer-Raketen aus dem Libanon auf Dörfer im Norden Israels habe sie in dem Nachbarland eine „Terrorzelle eliminiert“. Neun Geschosse hatten demnach libanesisches Gebiet in Richtung Israel überflogen und Raketenalarm in Nordisrael ausgelöst.

Auch Saudi-Arabien bereitet der Nahost-Konflikt Sorgen. Das Königreich rief seine Bürger im Libanon am Mittwoch auf, das Land „sofort“ zu verlassen. Sollten sie nicht ausreisen, müssten sie äußerst vorsichtig sein und sich von Menschenansammlungen wie Demonstrationen fernhalten, erklärte die saudiarabische Botschaft in Beirut. Saudi-Arabien ist ein bedeutender Kontrahent des Iran, der wiederum die Hisbollah unterstützt.

18.17 Uhr: Neuer Raketen-Alarm im Großraum Tel Aviv

Am Mittwochabend wurde erneut Raketen-Alarm ausgelöst. Dieses Mal soll der Großraum Tel Aviv und das Zentrum Israels betroffen sein. Seit dem Angriff im Süden Israels am 7. Oktober wurden tausende Raketen auf Israel abgefeuert.

14.30 Uhr: Hamas behauptet, 471 Menschen seien bei Krankenhaus-Explosion gestorben

Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen sind bei dem Einschlag einer Rakete vor einem Krankenhaus 471 Palästinenser getötet worden. 324 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen.

Die arabische Welt macht dagegen Israel geschlossen für den tödlichen Raketenbeschuss eines Krankenhauses im Gazastreifen verantwortlich. Selbst Staaten, zu denen Israel diplomatische Beziehungen hat glauben den Versicherungen der israelischen Armee nicht, wonach eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad die Klinik getroffen habe. Darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien Bahrain und auch Marokko

12.30 Uhr: Auswärtiges Amt bestätigt mehrere deutsche Todesopfer

Bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung auch deutsche Staatsbürger ermordet worden. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl toter Deutscher aus, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch mit.

18. Oktober 2023, 10.05 Uhr: Fake-News? Was steckt hinter der Krankenhaus-Bombardierung

Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, hat vor dem Hintergrund der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza vor einer sich weiter dramatisch zuspitzenden Situation im Nahen Osten gewarnt. „Bisher geht die Rechnung der Hamas auf“, sagte Heusgen am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Die radikale Palästinenserorganisation wolle einen Flächenbrand in der Region. 

„Das ist eine sehr, sehr kritische Situation, in der wir sind“, so Heusgen weiter. Er zweifelt daran, dass die Israelis für den Angriff auf die Klinik verantwortlich waren.

+++ Passend dazu: Israel als „neue Nazis“ verunglimpft: SPD Politikerin Chebli teilt brisanten Beitrag +++

Israels Militär veröffentlichte am Mittwoch Videoaufnahmen, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den Einschlag in der Al-Ahli-Klinik verantwortlich sei. Es sei beispielsweise kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Bombeneinschlägen entstehe, hieß es. Zudem veröffentlichte Israel einen aufgezeichneten Anruf zwischen zwei Hamas-Terroristen, der bestätigten soll, dass es ihre eigene Rakete war, die in die Klinik einschlug.

https://twitter.com/SarahFantl/status/1714546075590095289

Eine unabhängige Überprüfung der Angaben von beiden Seiten war zunächst nicht möglich.

Inwiefern das Krankenhaus zerstört wurde, ist jedoch auch weiterhin unklar. Auf Aufnahmen vom Mittwochmorgen ist zu sehen, dass es auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus gebrannt hat. Gebäude dahinter stehen noch.

https://twitter.com/BrennpunktUA/status/1714541475235614956

Molotowcocktails fliegen auf Synagoge in Berlin

9.20 Uhr: Ausschreitungen in Berlin – Einsätzkräfte mit Steinen beworfen

Zwischen pro-palästinensischen Demonstranten und der Polizei ist es in der Nacht zu Mittwoch in der deutschen Hauptstadt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Im Bezirk Neukölln wurden Einsatzkräfte mit Steinen beworfen und brennende Barrikaden errichtet. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Die Lage beruhigte sich erst weit nach Mitternacht.

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Nach Angaben der Feuerwehr brannten Barrikaden, E-Scooter und ein Kinderspielplatz. Die eingesetzten 40 Feuerwehrleute hätten die Brände nur mit Unterstützung der Polizei löschen können, weil sie zuvor mit Pyrotechnik beschossen wurden.

Zuvor hatten sich nach Polizeiangaben mehr als 300 pro-palästinensische Demonstranten auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor zu einer spontanen Mahnwache versammelt. Laut Polizei versuchten Personen im Anschluss, zum Platz des 18. März zu gelangen. Dabei seien auch Einsatzkräfte angegriffen worden. Nach mehreren Lautsprecherdurchsagen sei die unerlaubte Ansammlung aufgelöst worden, twitterte die Polizei.

Auf das jüdische Gemeindezentrum in Berlin-Mitte gab es einen fehlgeschlagenen Anschlag mit zwei Molotowcocktails. Menschen wurden nicht verletzt und das Gebäude geriet nicht in Brand. Polizei und Gemeinde bestätigten den Angriff.