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ISPK-Bedrohung: So viele islamistische Gefährder leben in Deutschland

Der Anschlag in Moskau zeigt: Der Terror ist zurück in Europa. Hier erfährst Du, wie viele Islamisten es in Deutschland gibt.

Islamisten in Deutschland: So groß ist die Gefahr wirklich.
© IMAGO/Panama Pictures

Zwei Tote nach Angriff in Brüssel - Täter wohl von IS inspiriert

Bei einem Schusswaffenangriff in der belgischen Hauptstadt Brüssel sind zwei Menschen getötet worden. Der mutmaßliche Täter befand sich zunächst auf der Flucht. Regierungschef Alexander De Croo beschrieb den Angriff als "Terrorismus".

Der Anschlag in Moskau am 21.3., bei dem 143 Menschen starben, macht die Welt fassungslos. Mittlerweile bekannten sich Islamisten der Gruppe ISPK, die zur Terrororganisation IS gehört, zu der Tat. Die Gefahr, die von diesen Terroristen ausgeht, ist auch für Deutschland bedrohlich.

Denn die ISPK ist auch hier aktiv. Die deutschen Behörden vereitelten einen geplanten Anschlag auf den Kölner Dom zum Jahreswechsel 2023/24. Doch neue Zahlen aus dem Bundesinnenministerium, die unserer Redaktion exklusiv vorliegen, zeigen, dass das Problem weitaus größer sein könnte, als bisher angenommen.

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Wer ist die neue Terrorgruppe ISPK?

Der „Islamische Staat Provinz Khorasan“, kurz ISPK, ist ein Ableger der Terrormiliz IS. Während die IS ihre Anfänge in Syrien und im Irak fand, bezieht sich der ISPK auf die Provinz Khorasan, also auf Länder in Zentralasien. Aus diesem Gebiet werden vornehmlich Mitglieder rekrutiert, vor allem aus Afghanistan und Tadschikistan, aber auch aus Kirgistan und Usbekistan. Das sind Staaten, die früher zur damaligen Sowjetunion gehörten oder zumindest maßgeblich von ihr beeinflusst wurden.

Am Montag erklärte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), dass die Gefahr durch den IS in Deutschland akut sei. Der 30-jährige Mukhammadrajab B., der als einer der Hauptverantwortlichen für den geplanten Anschlag in Köln festgenommen wurde, ist mutmaßlich Angehöriger des ISPK. Generalbundesanwalt und Bundeskriminalamt führen die Ermittlungen zu diesem Vorfall.

Solange die Gefahr nicht gebannt ist, ist das öffentliche Leben, vor allem größere Ereignisse mit großen Menschenansammlungen, potenziell gefährdet. Unschöne Aussichten für das Jahr, indem die Europameisterschaft in Deutschland stattfinden soll.

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Das Innenministerium versichert auf Anfrage der AfD, dass Maßnahmen gegen Islamisten getroffen werden. Dazu gehöre unter anderem, dass die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern im Hinblick auf mögliche Anschlüsse von in Deutschland lebenden Menschen an den ISPK im ständigen Austausch seien. Dazu heißt es: „Es liegen Erkenntnisse zu Personen vor, die eine ideologische Nähe zum IS und dem ISPK aufweisen. Dies reicht vom Konsum entsprechender Propagandamaterialien bis hin zu Kontakten zu Personen, die ihrerseits dem ISPK zugerechnet werden.“

Der ISPK betreibe aktiv international Propaganda und verbreite zum Teil auch Inhalte mit direktem Deutschlandbezug, so das Innenministerium. Deutschland ist also ein Ziel des ISPK.


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Islamisten in Deutschland – die konkreten Zahlen

Im Antwortschreiben des Bundesinnenministeriums, das unserer Redaktion vorliegt, werden konkrete Zahlen genannt, wie viele Menschen im Rahmen der Islamismus-Prävention von deutschen Behörden erfasst sind.

Hierbei wird durch die Ermittlungsbehörden zwischen „Gefährdern“, also Personen, die allem Anschein nach eine erhebliche Straftat begehen werden und „relevanten Personen“, die Gefährder beispielsweise finanziell unterstützen, oder eine planende oder führende Rolle innerhalb der Organisation einnehmen, unterschieden.

Jahr GefährderRelevante Personen
2015 470 617
2016536 674
2017733708
2018804732
2019717783
2020685815
2021651821
2022624827
2023591825
2024 (Stand
26.02.2024)
599838
Quelle: Bundesministerium des Inneren und für Heimat

Die Beobachtung von Gefährdern und relevanten Personen wird polizeilich von den jeweiligen Bundesländern gewährleistet, erklärt das Innenministerium. Werden betreffende Personen allerdings aus Deutschland abgeschoben, verschwinden sie zumeist von dem Radar der deutschen Behörden.

Die Zahl der Gefährder ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken – doch für die Sicherheit insbesondere auch zur EM-Zeit ist jeder eine Gefahr zu viel!