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Hartz 4: Familienvater schreibt Brandbrief – „Weihnachten gibt’s bei uns keine Geschenke“

Ein Vater aus NRW sieht schwarz: Das Leben mit Hartz 4 ist aus seiner Sicht immer unbezahlbarer. Nun schreibt er einen Brandbrief.

Trüber Winter für Hartz-4-Empfänger.
u00a9 IMAGO / Panthermedia

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Thomas Wasilewski, ein Familienvater aus Mönchengladbach, ist völlig verzweifelt. Er hat einen Brandbrief an Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles geschrieben. Diesen hat er über Twitter veröffentlicht. Das Thema: Die aus seiner Sicht viel zu niedrigen Regelsätze von Hartz 4.

An die frühere SPD-Chefin und Ministerin, die nun Leiterin der Bundesarbeitsagentur ist, stellt der Hartz-4-Empfänger eine deutliche Forderung.

Empfänger von Hartz 4: „Rechne mit einer Stromsperre“

Der 59-Jährige pocht auf eine sofortige Erhöhung der Regelsätze und begründet das mit der prekären Lage, in der sich auch seine Familie befinde. Schon 2017 sei Nahles, damals noch als Bundesarbeitsministerin, im Arbeitslosenzentrum in Mönchengladbach gewesen und habe in Aussicht gestellt, etwas zu tun. Doch die Situation hätte sich seitdem noch verschlechtert.

„Fünf Jahre später reicht das Geld nicht mehr fürs Essen und bei den Strompreisen rechne ich wie viele andere mit einer Stromsperre“, beklagt er. Betrübt blickt Wasilewski angesichts der hohen Inflation auf die kommenden Monate: „Weihnachten gibt es bei uns keine Geschenke und die Speisekarte ist überschaubar: Spaghetti mit Ketchup.“


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Der SPD-Politikerin wirft er „leere Worte und Phrasen“ vor. „Bitte tun Sie das Notwendige und zwar sofort“, schreibt der Mann aus NRW zum Ende seines Briefes.

Bürgergeld: Regelsatz wird im Januar deutlich erhöht

Tatsächlich werden die Regelsätze mit der Umstellung auf das Bürgergeld zum Januar 2023 bereits erhöht. Der monatliche Regelsatz für Alleinstehende steigt dann von aktuell 449 Euro auf 502 Euro.

AlleinstehendePartner/inKind bis 17Kind bis 13Kind bis 5
502 €451 €420 €348 €318 €
Bürgergeld-Regelsätze ab 1. Januar 2023

Aus Sicht vieler Kritiker reicht die Erhöhung um 53 Euro pro Monat aber weiterhin nicht aus, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Sozialverbände und Empfänger fordern einen Regelsatz von über 600 Euro. Dieser sei zum Beispiel notwendig, um sich gesund ernähren zu können.