Bei den Spitzenkandidaten beginnt langsam aber sicher das Kribbeln, denn in wenigen Tagen ist die Europawahl. Nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Union wird ein Rechtsruck befürchtet – die extremen Fraktionen „EKR“ und „ID“ dürften so viele Sitze wie noch nie erhalten. Die AfD würde das eventuell nicht mehr betreffen, denn sie wurde jüngst aus der „ID“-Fraktion ausgeschlossen. Jetzt wartet die nächste Hiobsbotschaft!
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So kennen die AfD-Prognosen zur Europawahl auch auf Bundesebene nur eine Richtung: steil bergab. Das Ergebnis von zu vielen Skandalen binnen kürzester Zeit, die die potenziellen Wähler nicht mehr verdauen können.
Europawahl: Karambolage im letzten Akt
„Die ID-Gruppe will nicht länger im Zusammenhang mit den Vorfällen um Maximilian Krah, dem Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, stehen“, teilte die italienische Partei Lega am 23. Mai mit. Deren Abgeordneter Marco Zanni hat den Vorsitz der europäischen „ID“-Fraktion inne. Grund für den Ausschluss aller neun AfD-Mitglieder waren Krahs verharmlosende Aussagen zur SS. Zu diesem Skandal gesellen sich unter anderem der anhaltende Verdacht der China-Spionage seines Mitarbeiters sowie Krahs Nähe zu Russland und China.
Noch hat der AfD-Rauswurf vor allem einen symbolischen Charakter, denn die Zusammensetzung der „ID“ bleibt bis zur Europawahl bestehen. Erst im Anschluss an den 9. Juni können sich die Fraktionen gegebenenfalls neu zusammensetzen. Die Prognose für die Weidel-Partei ist mit Blick auf die Wahl alles andere als rosig, dem neuesten „ARD-DeutschlandTrend“ zufolge kommt sie nämlich nur noch auf 14 Prozent der Stimmen.
CDU/CSU | Grüne | SPD | AfD | Linke | FDP | FW | BSW | Andere |
29% (-1) | 14% (-1) | 15% (+1) | 14% (-1) | 3% | 4% | 3% | 6% (-1) | 12 |
Neun Tage vor der Europawahl ein herber Schlag. Zwar würde man das Ergebnis aus dem Jahr 2019 (11 Prozent) nach aktuellem Stand übertreffen, gemessen daran, dass im März ein Ergebnis von über 20 Prozent greifbar schien, ist diese Prognose aber schlichtweg frustrierend.
Die Tatsache, dass die AfD bei der Sonntagsprognose zur Bundestagswahl besser abschneidet (18 Prozent) ist ein Beleg dafür, dass immer mehr Wähler der Europäischen Union eine gestärkte Zukunft zutrauen. Demnach wünschen sich 48 Prozent der Befragten, dass die 27 Mitgliedstaaten ihre Zusammenarbeit in der kommenden Legislaturperiode vertiefen und weitere Zuständigkeiten an die EU abgeben. Die AfD verfolgt hingegen das langfristige Ziel des „Dexits“, dem Austritt Deutschlands aus der EU.