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Corona: Neue Quarantäne-Regeln an Schulen! Dieser Beschluss ändert jetzt alles

Corona: Neue Quarantäne-Regeln an Schulen! Dieser Beschluss ändert jetzt alles

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Corona-Varianten: Wie entstehen Mutationen und was macht sie gefährlich?

Corona: Neue Quarantäne-Regeln an Schulen! Dieser Beschluss ändert jetzt alles

Corona-Varianten: Wie entstehen Mutationen und was macht sie gefährlich?

Was sind eigentlich Corona-Varianten und warum werden sie mit griechischen Buchstaben bezeichnet.

Aktuell befindet sich Deutschland in der vierten Corona-Welle. Nicht nur die Inzidenzen steigen, auch die Corona-Patienten in den Krankenhäusern werden wieder mehr. Gleichzeitig nehmen weniger Menschen die Corona-Impfung wahr, als zu Beginn der Kampagne.

Die Bundesregierung will nun Konsequenzen ziehen und das Testangebot für Bürger deutlich einschränken. Derweil haben sich die Länder-Chefs jetzt auf neue Quarantäne-Regeln an Schulen geeinigt.

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Corona in Deutschland: Aktuelle Zahlen (Stand 6. September)

  • 7-Tage-Inzidenz: 83,4
  • Bundesland mit der höchsten Inzidenz: Hessen (116,9)
  • Vollständig Geimpfte in Prozent: 61 Prozent
  • Corona-Todesfälle insgesamt: 92.354

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News-Blog: Corona in Deutschland und weltweit

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Montag, 6. September

19.21 Uhr: Neue Quarantäne-Regeln an Schulen

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich mehrheitlich für einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen ausgesprochen. Grundsätzlich solle bei einem Fall nicht mehr für den gesamten Klassenverband Quarantäne angeordnet werden, heißt in einem Beschluss nach Beratungen mit dem Bund am Montag. Der Vorsitzende der Länder-Ressortchefs, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte, dies solle als „Leitplanken“ an die Gesundheitsämter weitergegeben werden. Ziel sei guter Infektionsschutz und so viel Präsenzunterricht wie immer möglich. Der Beschluss wurde laut Holetschek bei Enthaltung zweier Bundesländer angenommen.

Kinder, die als enge Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt werden und keine Symptome haben, sollen diese demnach frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beenden können. Dabei sollen die Gesundheitsämter vor Ort im Einzelfall auch abweichend entscheiden können. Quarantäne-Anordnungen sollen generell „mit Augenmaß“ und abhängig von Schutzkonzepten mit Lüftung, Tests und dem Tragen von medizinischen Masken erlassen werden.

Bislang gehen die Länder bei einer Quarantänedauer von 14 Tagen unterschiedlich damit um, sollte sich in einer Klasse ein infizierter Schüler finden. Teilweise werden nur Sitznachbarn in Quarantäne geschickt, teils ganze Klassen.

17.57 Uhr: NRW investiert Millionen – in diese Studie

Das Land NRW fördert ein Forschungsprojekt zu den Langzeitfolgen von Corona mit 4,6 Millionen Euro. 2000 Genesene sollen jeweils über mehrere Jahre untersucht werden.

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) gab am Montag den Startschuss an der Uniklinik Düsseldorf. Sie besuchte auch die dortige Long-Covid-Ambulanz, die sich um Patienten mit anhaltenden Beschwerden nach einer Corona-Infektion kümmert.

Neben dem Long-Covid-Projekt gibt es vom Land auch 900 000 Euro für die Vernetzung der virologischen Institute an den Uniklinik-Standorten. Die „Virus Allianz NRW“ soll sich schnell über neue Infektionserreger austauschen und Strategien entwickeln.

16.24 Uhr: Neue Statistik belegt neuen Pandemie-Verlauf

Eine neue Statistik zeigt es eindeutig: Die Pandemie hat mit der Impfkampagne einen neuen Verlauf genommen. Vorreiter sind das Land Hessen und die Stadt Stuttgart. Beide haben am Montag die Inzidenz erstmals getrennt nach Geimpften und Ungeimpften ausgewiesen.

Das Ergebnis:In Hessen, dem Bundesland mit der derzeit höchsten 7-Tage-Inzidenz (116,9) liegt der Wert unter Menschen ab zwölf Jahren ohne vollständigen Impfschutz bei 272,3. Bei den vollständig Geimpften bei 9,7.

Auch in Stuttgart ist der Unterschied deutlich: Hier liegt die Inzidenz unter Ungeimpften und Teilgeimpften bei 202, bei Geimpften nur bei 28. „Was wir derzeit erleben, ist eine Pandemie der Ungeimpften“, erklärte der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, Stefan Ehehalt. Im Klinikum Stuttgart sei kein Fall bekannt, bei dem ein Infizierter mit einer vollständigen Impfung auf die Intensivstation musste.

11.40 Uhr: Bundesregierung macht ernst – kostenlose Corona-Tests nur noch für ausgewählte Personen

Laut einem Bericht des „Business Insiders“ will die Bundesregierung das Angebot für kostenlose Corona-Schnelltests schon bald für viele Menschen deutlich einschränken. Das geht laut dem Medium aus einem Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervor.

Demnach sollen die kostenlosen Tests nur noch Menschen zur Verfügung gestellt werden, die sich wegen gesundheitlicher Gründe nicht gegen das Virus impfen lassen können – zum Beispiel bei einer Autoimmunerkrankung oder nach einer Organtransplantation.

Für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren soll eine Übergangsregelung geschaffen werden, auch im Gesundheits- und Pflegebetrieb sollen Tests weiter vom Staat finanziert werden.

Wer sich allerdings freiwillig und ohne gesundheitliche Gründe nicht impfen lässt, muss die Corona-Tests in Zukunft selbst bezahlen. Auch Geimpften sollen keine kostenlosen Bürgertests mehr angeboten werden.

„Da mittlerweile allen Bürgerinnen und Bürgern ein unmittelbares Impfangebot gemacht werden kann, ist eine dauerhafte Übernahme der Kosten für alle Tests durch den Bund und damit den Steuerzahler nicht länger angezeigt und nicht erforderlich“, heißt es von Seiten des Gesundheitsministeriums laut „Business Insider“.

Pro eine Million Schnelltests würde der Bund so bis zu zehn Millionen Euro für deren Durchführung, sowie weitere 3,5 Millionen Euro für Sachkosten sparen.

Samstag, 4. September

15.30 Uhr: Neue Studie aus Isreal attestiert Genesenen besseren Schutz als Geimpften

Eine neuen Studie aus Israel sorgt aktuell für Wirbel. Das berichtet „Focus.de“. Die Forscher wollen herausgefunden haben, dass sich Genesene deutlich seltener mit dem Coronavirus infizieren als vollständig Geimpfte. Die Studie besagt, dass Menschen, die bereits eine Corona-Infektion durchgestanden haben, besser geschützt sind, als Leute, die beide Impfungen bekommen haben.

Diese Ergebnisse basieren auf Daten einer der größten Krankenkassen Israels, bei der rund 26 Prozent der Israelis versichert sind. 32.000 Geimpfte und Genesene ab 16 Jahren, die entweder vor dem 28. Februar 2021nachweislich eine Corona-Infektion hatten oder bis zu diesem Zeitpunkt geimpft worden waren nahmen daran Teil. Die Forscher schauten sich an, wer sich danach (noch einmal) mit Corona ansteckte. Bei 257 von ihnen war dies der Fall. Laut der Studie fielen 238 von ihnen in die Gruppe der Geimpften, nur 19 in die der Genesenen. Demnach hätten Geimpfte ein 13-fach höheres Risiko sich anzustecken.

Doch es gibt einen Haken! Der liegt bei der Interpretation des Wortes „Schutz“. Denn: Keine einzige Person der Studie starb an der Corona-Infektion. Die Sterberate konnte bei der Studie somit nicht berücksichtigt werden, ist hinsichtlich des Schutzes jedoch nicht außer Acht zu lassen. Immerhin schützt die Impfung in der Regel auch vor schlimmeren oder gar tödlichen Verläufen einer Covid19-Infektion. Zudem lag der Fokus der Studie darauf, ob sich ein Mensch infiziert, jedoch nicht auf dem Krankheitsverlauf. Auch symptomfrei Erkrankte flossen in das Ergebnis ein.

Wie „Focus“ weiter berichtet, kritisiert Marion Pepper, Immunologin an der University of Washington, die Studie im Magazin „Science“ deutlich. Was vernachlässigt werde, sei die Tatsache, dass die Infektion mit dem Virus anders als die Impfung gesundheitliche Konsequenzen haben könne, so Pepper. Auch Charlotte Thalin, Ärztin und Immunologin am Karolinska-Institut, betonte, dass eine mutwillige Infektion mit Covid19 für ungeimpfte Menschen ein hohes Risiko für eine schwere Erkrankung, langfristige Probleme durch „Long Covid“ oder gar den Tod mit sich bringe.

Ein weiterer Schwachpunkt der Studie: Alle Teilnehmer waren mit Biontech geimpft worden. Über den Schutz anderer Impfstoffen hat sie also keinerlei Aussagekraft.

13.12 Uhr: Spahn: Impfpflicht „wäre ein Schritt zu viel“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit Blick auf Herbst und Winter erneut eindringlich zu mehr Corona-Impfungen aufgerufen. „Die Impfquote ist noch zu niedrig, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern“, sagte der CDU-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Die Infektionszahlen bei Ungeimpften seien mehr als zehn Mal höher als bei Geimpften, 90 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft.

Den „harten Kern“ der Impfgegner-Szene könne man nicht überzeugen, machte Spahn deutlich. „Ihre Ablehnung hat schon fast religiös-fanatischen Charakter.“ Es gebe aber „Impfmuffel und Zweifler“, denen manchmal die Gelegenheit und manchmal ein Argument fehle. „Mit ihnen müssen wir im Gespräch bleiben.“ Der Minister betonte: „Wir müssen die Impfquote steigern, unbedingt.“ Eine Impfpflicht lehnte er aber erneut ab. „Das wäre ein Schritt zu viel. Denn dann würden wir nicht mehr über den Sinn des Impfens diskutieren. Dann gäbe es nur noch totale Konfrontation: Impfgegner gegen Impfbefürworter. Genau das möchte ich vermeiden.“

Spahn warb dafür, nicht immer nur über die Ungeimpften zu sprechen. „Wir müssen auch über die viel größere Zahl von Menschen sprechen, die die Mühen einer Impfung in Kauf genommen haben, um sich und andere zu schützen.“