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Corona: Ärztin mit Schock-Prognose – „Ich erwarte Zehntausende chronisch Kranke im besten Alter“

Corona: Ärztin mit Schock-Prognose – „Ich erwarte Zehntausende chronisch Kranke im besten Alter“

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Nicht nur Corona: das waren die größten Epidemien der Menschheit

Corona: Ärztin mit Schock-Prognose – „Ich erwarte Zehntausende chronisch Kranke im besten Alter“

Nicht nur Corona: das waren die größten Epidemien der Menschheit

Corona hält Deutschland noch immer Würgegriff! Doch es gibt Hoffnung, denn die Impfungen laufen inzwischen immer besser an.

Doch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt davor, sich in der Corona-Pandemie zu sehr auf die Herdenimmunität zu verlassen. Derweil schockt eine Ärztin mit einer Prognose zu Langzeitfolgen.

Alle Infos hier im Corona-Blog.

News-Blog zur Corona-Pandemie

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Corona in Deutschland (Stand 28. April, Quelle: RKI)

  • 7-Tage-Inzidenz: 160,6
  • Neue Covid-19-Fälle: 22.231
  • Neue Todesfälle: 312
  • Todesfälle insgesamt: 82.280
  • Patienten auf Intensivstationen: 5.025 (Quelle: Intensivregister.de)
  • Quote der Erstimpfungen: 23,9 Prozent (Quelle: RKI)

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28. April

9.35 Uhr: Ärztin mit Schock-Prognose – „Ich erwarte Zehntausende chronisch kranke Menschen im besten Alter“

In einem Interview mit „Zeit Online“ spricht die Ärztin Carmen Scheibenbogen über Corona-Langzeitfolge. Sie ist stellvertretende Direktor des Instituts für Medizinische Immunologie an der Berliner Charité. Ihre Aussagen sind schockierend!

Viele Patienten würden sich nach einer Corona-Infektion erschöpft fühlen, so Scheibenbogen. Bei vielen höre das nach drei bis sechs Monaten von alleine auf, bei einigen entwickle sich das „Chronische Fatigue Syndrom“ (CFS).

„Man kann sich das vorstellen wie bei einer schweren Infektion. Man fühlt sich kraftlos, ganz ausgelaugt, man kann nicht mehr gut denken, alles fällt einem schwer“, beschreibt die Medizinerin die Symptome. Viele Betroffene hätten Schlafstörungen, aber auch Probleme beim Denken. Im Englischen spreche von von brain fog, also Gehirnnebel.

Zu ihr als CFS-Expertin würden vor allem junge Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren kommen. Schon vor Covid-19 habe es in Deutschland etwa 250.000 an CFS erkrankte Menschen in Deutschland gegeben, doch nun komme hinzu, dass etwa 1-2 Prozent der positiv Corona-Getesteten ebenfalls ein CFS entwickeln. Sie erwarte deshalb infolge der Pandemie „Zehntausende chronisch kranke Menschen im besten Alter“, so Scheibenbogen gegenüber der „Zeit Online“.

Bisher gab es in Deutschland über 3,3 Millionen registrierte Covid-19-Fälle. Sofern also tatsächlich rund zwei Prozent ein solches Syndrom entwickeln, wären es über 60.000 neue Fälle. Hinzu kommen aber auch jene, die nicht positiv getestet wurden, also die Dunkelziffer der zunächst asymptomatischen Patienten.

https://twitter.com/flor8i/status/1387288810699038720?ref_src=twsrc%5Etfw

+++ Markus Lanz (ZDF): Virologin warnt vor gefährlichem Risiko für Kinder, wenn DAS im Sommer passiert +++

27. April

22.19 Uhr: Lauterbach warnt vor zu großen Hoffnungen auf Herdenimmunität

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, sich in der Corona-Pandemie zu sehr auf die Herdenimmunität zu verlassen. „Angenommen die Herdenimmunität läge bei 70 Prozent. Der Laie denkt dann häufig, wenn sich 70 Prozent impfen lassen, kann sich der Rest nicht mehr infizieren. Das ist aber falsch“, sagte Lauterbach der „Welt“.

„Die Pandemie wird Einzelne nicht verschonen, man wird entweder krank oder geimpft“, sagte Lauterbach. Eine Aufhebung der Maßnahmen sei nur bei einer hohen Durchimpfung der Bevölkerung möglich. „Wenn allen Menschen ein Impfangebot gemacht wurde, heißt das noch nicht, dass die Bars so offen sein können wie vor der Pandemie“, meinte er. „Ich rechne damit, dass Menschen Impfpässe oder Antigen-Tests zeigen werden müssen, zumindest in Lokalitäten, wo das Risiko sehr hoch ist.“

19.22 Uhr: Wegen Corona – Diäten für Bundestagsabgeordnete sinken

Zum ersten Mal in der Geschichte des Bundestages sinken die Diäten. Die Abgeordneten bekommen in Folge der Corona-Krise ab Juli weniger Geld. Wie aus einem Schreiben von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hervorgeht, sinkt die steuerpflichtige Abgeordnetenentschädigung um 70,58 auf 10 012,89 Euro. Die Ludwigshafener Zeitung „Rheinpfalz“ hatte zuerst darüber berichtet.

Die Diäten der Abgeordneten entsprechen in der Größenordnung in etwa den Bezügen von Richtern an einem obersten Bundesgericht. Damit die Abgeordneten nicht mehr selbst über die Höhe abstimmen, was regelmäßig für Kritik sorgte, wurde die Entwicklung der Diäten vor wenigen Jahren an die Entwicklung der Löhne im Land gekoppelt. Diese sind wegen der Corona-Krise im vergangen Jahr im Schnitt gesunken. Der sogenannte Nominallohnindex ging um 0,7 Prozent zurück. Entsprechend werden jetzt auch die Diäten gesenkt.

Wie aus den Statistiken des Bundestages hervorgeht, ist es die erste Absenkung in der Geschichte des Parlaments. Nullrunden gab es dagegen schon öfter. Im ersten Bundestag 1949 bekamen die Abgeordneten demnach 600 DM Aufwandsentschädigung.

16.18 Uhr: Klage-Welle gegen Bundes-Notbremse

Die Zahl der Verfahren beim Bundesverfassungsgericht wegen der sogenannten Corona-Notbremse des Bundes ist inzwischen dreistellig. Am Dienstagnachmittag teilte ein Sprecher in Karlsruhe mit, dass bis dahin 111 Verfahren eingegangen seien. Am Vortag waren es etwa um die gleiche Zeit noch um die 65 gewesen. „Ein konkreter Entscheidungstermin in den Verfahren ist derzeit noch nicht absehbar“, teilte der Sprecher weiter mit.

Umstritten an der vergangene Woche von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes sind vor allem die Ausgangsbeschränkungen von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr in Städten oder Kreisen, in denen binnen einer Woche 100 oder mehr Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner festgestellt werden. Die Verfechter wollen mit bundeseinheitlichen Regeln einen Flickenteppich verhindern. Doch gerade an der Pauschalität gibt es viel Kritik.

Unter den Klägern sind unter anderem Anwälte und die Gesellschaft für Freiheitsrechte, aber auch Politiker verschiedener Parteien. Die FDP beispielsweise erklärte just am Dienstag, 80 Mitglieder der Bundestagsfraktion hätten sich mit einer gemeinsamen Verfassungsbeschwerde gegen die Gesetzesänderungen gewandt.

11.50 Uhr: Portugal macht Deutschland vor, wie es geht

EU-Land Portugal macht Deutschland und dem Rest des Kontinents vor, wie es geht. Während Deutschland am Dienstagmorgen wieder weitere 344 Corona-Todesfälle meldet, waren es in Portugal erstmals seit neun Monaten 0. Kein einziger neuer Todesfall.

https://twitter.com/KirchnerArctic/status/1386773874541477896?ref_src=twsrc%5Etfw

Lange galt Portugal als Pandemie-Hotspot und hat gemessen an der Bevölkerungszahl von 10,3 Millionen Einwohnern eine weitaus höhere Corona-Todesrate als Deutschland. Ende Januar etwa gab es täglich über 300 Corona-Todesfälle, umgerechnet auf die deutsche Bevölkerungszahl wären das rund 2400 Tote am Tag! Die Inzidenz lag sogar über 1600, also zehnmal höher als aktuell hierzulande.

Doch nun ist man in Portugal optimistisch, die Herdenimmunität früher als bisher zu errreichen. „Es gibt nun Hinweise dafür, dass es eher Anfang als Ende des Sommers soweit sein wird“, so der Staatssekretär für Gesundheit, Diogo Serra Lopes am Montag.

Der Mitte Januar beschlossene Lockdown trug Früchte: Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen nur 75,05 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Damit hat man nach Island (28,56) den niedrigsten Wert unter den 30 erfassten Ländern.

An den Impfungen liegt der Corona-Erfolg in Portugal im Vergleich zu Deutschland nicht. Die Impfquoten beider Länder sind vergleichbar. So haben in Portugal 21,64 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. In Deutschland sind es sogar rund zwei Prozentpunkte mehr.

(red mit dpa)