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Corona: Bundesweiter R-Wert macht weiter Mut! ++ Spahn will Lockerungen im Sommer

Corona: Bundesweiter R-Wert macht weiter Mut! ++ Spahn will Lockerungen im Sommer

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Karl Lauterbach: Das ist der Corona-Mahner

Corona: Bundesweiter R-Wert macht weiter Mut! ++ Spahn will Lockerungen im Sommer

Karl Lauterbach: Das ist der Corona-Mahner

Seit der Corona-Pandemie ist Karl Lauterbach Dauergast in den Talkshows von ARD und ZDF. Wir stellen den SPD-Politiker vor.

Die Corona-Infektionszahlen beginnen in Deutschland allmählich zu sinken. Immer mehr Lockerungen werden deshalb duchgesetzt. Doch die Belastungen der Corona-Pandemie waren nicht ohne. Eine neue Studie macht nun klar, welche Folgen die Corona-Pandemie noch mit sich brachte.

Derweil gibt es einen regelrechten Lockerungswettbewerb zwischen den Bundesländern. Ein Ministerpräsident geht nun einen besonders gewagten Schritt. Wird es im Sommer Lockerungen geben? Jens Spahn gibt erste Details bekannt.

News-Blog: Corona in Deutschland

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Corona-Zahlen in Deutschland laut RKI (Stand 22. Mai):

  • 7-Tages-Inzidenz: 64,5
  • Neue Covid-19-Fälle: 6714
  • Corona-Todesfälle insgesamt: 87.380

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Sonntag, 23. Mai

22 Uhr: Sieben-Tage-R-Wert weiter bei 0,87

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagabend bei 0,87 (Vortag ebenfalls: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

10.24 Uhr: Lockerungen im Sommer nur unter einer Voraussetzung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat als Zielmarke eine Inzidenz von unter 20 ausgegeben, damit es im Sommer weitreichende Lockerungen der Corona-Regeln geben kann. Für einen unbeschwerten Sommer müsse die Inzidenz weiter gesenkt werden, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“

Man habe aus dem vergangenen Sommer gelernt, sagte der Minister. „Damals haben die Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst. Das müssen wir in diesem Jahr verhindern“, sagte Spahn. Beispielsweise wolle er frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise schließen.

08.15 Uhr: Einreisen aus Großbritannien eingeschränkt

Seit Mitternacht gelten in Deutschland starke Einschränkungen bei Einreisen aus Großbritannien. Die Bundesregierung hatte die Einschränkungen verfügt, weil sich dort die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante ausbreitet.

Mit der Einstufung Großbritanniens als Virusvariantengebiet dürfen Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen seit Mitternacht in der Nacht auf Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann. Großbritannien ist das erste Land in Europa seit einiger Zeit, das wieder zum Virusvariantengebiet wird. In diese höchste Risikokategorie fallen derzeit nur elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Samstag, 22. Mai

12.09 Uhr: Impfpanne in Chemnitz

Eine Panne am Impfzentrum Chemnitz hat dazu geführt, dass 17 Menschen versehentlich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wurden. Es habe noch nicht genau herausgefunden werden können, wer diese Personen waren, informierte die Kassenärtzliche Vereinigung am Samstag. In dem Zeitraum am vergangenen Dienstag seien 69 Menschen an der betreffenden Impfstrecke geimpft worden. Sie seien nun schriftlich informiert worden, sagte Vorstandsvorsitzender Klaus Heckemann. Zum genauen Alter der Betroffenen konnten noch keine Angaben gemacht werden. Es habe sich um Erstimpfungen gehandelt.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Astrazeneca-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren zu verwenden. Nach ärztlicher Aufklärung und Einwilligung ist aber auch ein Impfen Jüngerer möglich.

Die Kassenärztliche Vereinigung bedauerte die Verwechslung. „Leider konnte dies trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollmechanismen nicht verhindert werden“, hieß es in der Mitteilung. Es seien personelle Konsequenzen gezogen worden. Zudem würden die Abläufe erneut geprüft und die Mitarbeiter der Impfzentren entsprechend instruiert.

09.30 Uhr: Söders Tochter macht Urlaub in Risikogebiet

Urlaub ist seit Monaten nicht mehr so möglich wie bisher. Viele Deutsche haben seit der Pandemie darauf verzichtet. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte die Menschen immer wieder zur „Vernunft“ und „Vorsicht“ im Hinblick auf Reisen auf.

Jetzt allerdings kommt heraus: Seine Tochter macht gerade Urlaub in Monaco – einem Risikogebiet. Auf Instagram postete Gloria Bilder von sich in Südfrankreich, kommentierte dazu: „Ich bin froh, hier zu sein.“

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Im Interview mit RTL macht Markus Söder nun klar, dass gerade zu Pfingtsten wieder etwas Normalität einkehren darf, was das Reisen betrifft: „Ich wünsche jedem, dass er jetzt in den Pfingstferien endlich eine Zeit zum Entspannen hat, dass er die Urlaubszeiten schön wahrnimmt – das kann man an der Küste machen oder das kann man in Bayern machen.“

Seine Tochter Gloria nimmt sich diese Worte offenbar zu Herzen.

Freitag, 21. Mai

21.49 Uhr: Regierung stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein – drastische Einreisebeschränkungen

Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante wird Großbritannien von der Bundesregierung ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland drastisch beschränkt.

16.05 Uhr: Lauterbach über Aufhebung der Maskenpflicht: „Geht in völlig falsche Richtung“

Gesundheitspolitiker von SPD und Grünen lehnen die Forderung nach einer Aufhebung der Maskenpflicht für vollständig Geimpfte ab. „Der Vorschlag geht in eine völlig falsche Richtung“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ab. Neben dem Restrisiko einer Corona-Infektion oder Weitergabe lasse sich die generelle Maskenpflicht in diesem Fall kaum noch wirksam durchsetzen. Auch der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen bezeichnete den Vorschlag im RND-Interview als „äußerst riskant“.

Gefordert hatte dies der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Peter Heinz. Ohne einen solchen Anreiz „bleiben wir irgendwann mit dem Impfen stecken“, sagte er. Lauterbach entgegnete, dass in den USA – wo Maskentragen für vollständig Geimpfte in vielen Fällen nicht mehr nötig ist – eine andere Lage vorherrsche. Während in Amerika die Impfbereitschaft in der breiten Bevölkerung zu gering sei, gebe es in Deutschland dagegen eine hohe Impfbereitschaft, aber noch zu wenig Impfstoff, sagte der SPD-Politiker.

Als „ordnungspolitische Katastrophe“ bezeichnete Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, die Überlegung der Kassenärzte. Die Maskenpflicht wäre dann nicht mehr zu kontrollieren. „Wir können schlecht unsere Impfausweise vor uns hertragen“, sagte Brysch. Aus seiner Sicht spiele die Diskussion den Corona-Kritikern in die Hände, sorge für Frust und sei „fahrlässig“.

11.30 Uhr: „Seien Sie im Zweifel sauer auf mich“, so Jens Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger vor Leichtsinn über die Pfingsttage gewarnt. Trotz Fortschritten bei Impfkampagne und Pandemiebekämpfung gelte es weiter, vorsichtig zu sein, sagte Spahn am Freitag in Berlin vor Journalisten. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“. Er appelliere daher an alle, sich auch über die bevorstehenden Feiertage weiter an die etablierten Schutz- und Vorsichtsregeln zu halten.

Das Ziel der Impfkampagne, allen Impfwilligen und Impffähigen ein Angebot zu machen, könnte laut Spahn nach jetzigem Stand bereits „deutlich vor“ dem Ende des Sommers im September erreicht werden. „Es geht jetzt um Wochen nicht um Monate“, sagte der Minister mit Blick auf die Entwicklung bei den Impfzahlen. Zugleich gelte es aber auch, „realistisch“ zu bleiben. „Wunder können wir nicht erwarten“. Nicht jeder Impfwillige könne auch sofort drankommen.

Spahn appellierte in diesem Zusammenhang an alle Deutschen, die Mitarbeiter in Arztpraxen sowie Impfzentren nicht zu bedrängen. Diese täten ihr möglichstes. „Wenn sie unbedingt sauer sein wollen, seien Sie im Zweifel sauer auf mich“, sagte Spahn. Die Mitarbeiter vor Ort hätten Verständnis verdient.

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7.50 Uhr: „Hirnrissig“ – Kritiker flippen aus, weil ein Bundesland ab Dienstag DAS erlaubt

Shoppen ganz ohne Maske? Für viele derzeit wohl kaum vorstellbar. Gehört die Maske doch neben Abstandhalten und Händewaschen zum Grundschutz gegen das Virus. Doch genau das will die Landesregierung von Stephan Weil in Niedersachsen jetzt erlauben.

In Niedersachsen können die Bürger darauf hoffen, dass sie nach Pfingsten ohne Maske einkaufen gehen dürfen. Die Landesregierung will die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 vollkommen aufheben. Das geht aus dem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Regelung soll schon an diesem Freitag beschlossen werden. Schon jetzt liegen 11 der 45 Landkreise und Großstädte in Niedersachsen unter 35.

Kritiker flippen aus! „Das ist hirnrissig“, empört sich der Physiker Cornelius Roemer, der sich als Aktivist seit Monaten für strengere Corona-Maßnahmen eingesetzt hat. Schließlich sei die Maske „eine der effektivsten und am wenigsten einschränkenden Maßnahmen“. Selbst in Israel bestehe weiterhin in Innenräumen eine Maskenpflicht, obwohl dort die Impfquote weitaus höher sei.

Auch die bekannte Rechtsanwältin Nina Diercks findet klare Worte: „Immer wenn Du denkst, die Politik zur Bekämpfung von Covid19 könnte nicht dümmer und wissenschaftsferner werden, will ein Ministerpräsident bei einer Inzidenz von 35 die Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel.“

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Rechtsanwalt Thorsten Frühmark, der auch schon bei „Hart aber fair“ aufgetreten ist,ruft den Einzelhandel dazu auf, sich gegen die Lockerung zu stellen: „Macht das nicht mit. Schützt eure Angestellten und uns, die Kunden“, fordert er auf Twitter.

Autorin Philipp S: Holstein vergleicht die Lockerung mit einem Selbstmordmanöver: „Maskenpflicht bei Inzidenz 35 aufheben. Ähnlich klug wie Fallschirm abschneiden, wenn man den Boden sehen kann.“

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