Üble Sitten im hohen Haus? Es gibt neue Seximusvorwürfe gegen die Linkspartei. Diesmal betreffen sie die Fraktion im Bundestag. Schon zuvor gab es ähnliche schwere Vorwürfe in Hessen und anderen Landesverbänden.
Nun meldeten sich mehrere Abgeordnete aus dem Bundestag sowie Mitarbeiter der Linkspartei-Fraktion zu Wort. Was sie zu sagen haben, wirft einen dunklen Schatten auf die Linke.
Sexismus im Bundestag? „Sprüche über Beine oder Brüste von Abgeordneten“
Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) recherchieren konnte, gibt es neue Sexismus-Vorwürfe in der Fraktion der Linke im Bundestag. Männliche Abgeordnete würden Frauen anschreien und herabwürdigen, erklärte eine Abgeordnete dem RND.
„Da fallen sexualisierende Sprüche über die Beine oder Brüste von Abgeordneten, und wie aufreizend und erregend sie doch seien“, sagte eine Abgeordnete, die im Artikel nicht namentlich genannt wird. Dieses Verhalten werde als „Annmache“ getarnt, tatsächlich werde es aber eingesetzt, um die Frauen in politischen Auseinandersetzungen zu verunsichern und herabzusetzen, ist die Politikerin überzeugt.
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Mehr zum Deutschen Bundestag
- Seit 1999 tagt der Deutsche Bundestag im Reichstagsgebäude in Berlin.
- Aktuell ist es die 20. Legislaturperiode seit 1949.
- 732 Abgeordnete verteilen sich sechs Fraktionen, vier Parlamentarier sind fraktionslos.
- Bundestagspräsidentin ist Bärbel Bas (SPD).
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Gerüchte um Affären im Bundestag: „Me too“-Debatte erreicht den Bundestag
Auch gebe es Gerüchte über Affären von männlichen Abgeordneten mit jüngeren Mitarbeiterinnen. Eine weitere nicht namentlich genannte Abgeordnete verweist auf die „#MeToo“-Debatte, denn hier gehe es auch wieder um Machtgefälle, die ausgenutzt werden würden.
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„Es herrscht ein Grundklima, das auch übergriffiges Verhalten beflügelt. Es gibt Männer in der Fraktion, die sich alles herausnehmen und dafür bisher nie sanktioniert wurden“, sagte die Parlamentarierin Martina Renner dem RND. „Seitdem ich im Bundestag bin, kenne ich Fälle von männlichen Abgeordneten, die Kolleginnen gegenüber übergriffig geworden sind.“
Linkspartei-Fraktionsführung im Bundestag wisse nichts von Vorwürfen
Die Fraktionsführung um Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch sowie dem Parlamentarischen Geschäftsführer Jan Korte erklärte auf RND-Anfrage, dass ihr Vorwürfe von sexistischem und sexuell übergriffigem Verhalten nicht bekannt sei.
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Weitere Politik-Nachrichten:
Die Partei war durch ähnliche Sexismus-Vorwürfe, die unter anderem aus dem Landesverband Hessen kamen, in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten. Die Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow trat unter anderem deswegen von ihrem Amt zurück. Die zweite Co-Vorsitzende Janine Wissler kündigte eine umfassende Aufklärung des Sexismus-Verdachts an und wies gleichzeitig Vorwürfe der Vertuschung zurück.