Was ist denn da bei Penny los? Der Discounter verspricht seinen Kunden gegenüber viel, doch hält er auch sein Wort?
Offenbar nicht, wie jetzt ein Mitarbeiter von Penny behauptet.
Penny verspricht seinen Kunden DAS – hält aber nicht immer Wort: „Definitiv nicht eingehalten“
In einer neuen Folge von ZDF „Besseresser“ interviewt Moderator Flo einen Mitarbeiter von Penny. Peter (Name geändert) arbeitet seit etlichen Jahren beim Discounter, zwischendurch auch als Filialleiter, und klärt als Insider auf.
Gleich zu Beginn hält der Moderator ein Schild in die Kamera, das viele Kunden aus der Obst- und Gemüseabteilung kennen dürften. „Immer Frisch“, steht darauf, „alle 90 Minuten Frische Check“. Darunter kann mit Kreide angeschrieben werden, wann das zuletzt geprüft wurde.
Bei Peter löst dieses Schild jedoch nur „Frust“ aus, wie er verrät. Dabei geht es darum, dass Penny den Kunden verspricht, alle anderthalb Stunden die Warenauslage zu überprüfen, damit stets alles frisch sei. „Die 90 Minuten werden definitiv nicht eingehalten“, gibt der Mitarbeiter offen zu.
——————————–
Das ist Penny:
- wurde 1973 gegründet, Zentrale in Köln
- rund 2.135 Filialen in Deutschland, gehört zur Rewe Group
- 2007 massive Expansion durch Übernahme von Plus-Filialen
- Umsatz 2020: rund 6,34 Milliarden Euro
- noch in sechs weiteren Ländern in Europa tätig (Italien, England, Frankreich, Ungarn, Spanien, Tschechien)
——————————–
Penny gibt Frische-Versprechen – und hält es nicht ein
Es käme auch mal vor, dass nur sporadisch drüber geschaut werde, so der Mitarbeiter. Andersherum würden manche Mitarbeiter auch vergessen, eine Uhrzeit auf das Schild zu schreiben, obwohl sie ausgiebig das Obst und Gemüse überprüft hätten. Verständlich, dass beides im stressigen Supermarkt-Alltag schonmal untergehen kann.
———————-
Mehr von Penny:
———————-
Doch warum gibt der Discounter dieses Versprechen überhaupt, wenn es so schwer einzuhalten ist? Grund dafür sei ein großes Qualitäts-Problem bei den Frischwaren, so der Insider. Penny verkaufe weniger als andere Discounter. Dadurch bleibe viel Obst und Gemüse am Ende des Verkaufstages übrig. Und das lande dann im Müll.
Der Frische-Check soll dabei helfen. „Damit wir nicht immer so viel wegschmeißen“, erklärt Peter gegenüber ZDF. Der Discounter sei quasi „gezwungen“, die Produkte noch länger zu verkaufen. Beim 90-Minütigen Check-Up würde stets die schlechtesten Produkte weggeschmissen, „damit der erste Eindruck im Laden einfach stimmt“. (mbo)