Amok-Alarm in einem Schulzentrum in Hamburg! In einer Schule im Stadtteil Blankenese haben Bewaffnete für Angst und Schrecken gesorgt! Inzwischen wurden vier Jugendliche festgenommen.
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Ort des Geschehens war eine Stadtteilschule an der Frahmstraße, die mehrere Bildungsgänge abdeckt. Doch auch am Tag nach dem Vorfall sind viele Fragen offen. Zwar gab es Festnahmen. Doch ob der Polizei mit den vier Jugendlichen tatsächlich die richtigen Täter ins Netz gegangen sind, wird noch geprüft.
Hamburg: Lehrerin mit Waffe bedroht
Wie die Polizei Hamburg mitteilte, sollen zunächst zwei Jugendliche am Mittwochvormittag (8. November) gegen 11 Uhr mit einer Schusswaffe die Schule betreten und dort eine Lehrerin bedroht haben. Polizei-Pressesprecher Holger Vehren am Mittwochnachmittag: „Zwei Personen sind in einen Klassenraum gegangen. Eine dieser Personen hat eine Schusswaffe dabei gehabt und auch auf die Lehrerin gerichtet und sie damit bedroht.“ Der Polizei sei des Weiteren berichtet worden, dass die beiden jungen Menschen im Anschluss den Klassenraum verlassen und unerkannt irgendwohin geflüchtet sein sollen. Stundenlang war danach nicht auszuschließen, dass sich die Täter noch im Gebäude befinden.
Nach Angaben der Schule hat diese rund 1.150 Schülerinnen und Schüler, davon etwa 400 in der gymnasialen Oberstufe, außerdem mehr als 120 Lehrerinnen und Lehrer. Der Alarm ging am Mittwoch gegen 11 Uhr bei der Polizei ein. Aus ganz Hamburg sind daraufhin Streifenwagen nach Blankenese geeilt. Denn es war die Rede davon, dass ein Täter im Besitz einer schwarzen Pistole sein soll und damit gedroht haben soll.
Schüler noch im Gebäude
Wegen der über Stunden hinweg unklaren Lage mussten die Schüler bis zum Nachmittag im Gebäude ausharren. Wie die Polizei Hamburg am Mittwoch um kurz nach 12 Uhr auf X (vormals Twitter) berichtete, würden Einsatzkräfte damit beginnen, die Schüler nach und nach – also Klassenraum für Klassenraum – aus der Schule zu führen und zu einer sicheren Unterkunft in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne in der Osdorfer Landstraße zu bringen.
Dieser Vorgang erwies sich als sehr zeitintensiv. Schwer bewaffnete Spezialkräfte suchten das Gebäude und das Umfeld ab. Ein Polizei-Hubschrauber kreiste über dem Ort des Geschehens. Unterdessen eilten Hunderte besorgte und aufgewühlte Eltern zu der Schule in Hamburg-Blankenese. Stundenlang mussten Väter, Mütter und andere Angehörige auf ihre Kinder warten. Ihre bedrückenden Erlebnisse schilderten sie später am Tag gegenüber dieser Redaktion (>>> hier unser ausführlicher Bericht).
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Am Mittwochnachmittag dann eine erste erlösende Nachricht: „Wir haben keine Hinweise auf den Verbleib der Täter im Gebäude soweit erhalten“, erklärte ein Polizeisprecher. „Wir gehen jetzt im Moment nicht mehr von einer Bedrohungssituation aus.“
Hamburg: Polizei beendet Durchsuchung
Die restlichen Schüler im Gebäude wurden danach zur Sammelstelle begleitet und schließlich in die nahegelegene Bundeswehr-Kaserne gebracht werden, wo sie psychologisch betreut wurden und von ihren Eltern abgeholt werden konnten. Fortan lag es an der Polizei, die Täter zu identifizieren, die offenbar längst geflüchtet waren. Ob es sich dabei um Schüler der Stadtteilschule Blankensee handelt, blieb weiterhin unklar. Immerhin hatte es bis zu diesem Zeitpunkt keine Verletzten gegeben.
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Eltern wütend – weil die Schüler wieder zurück sollen
Am Mittwochnachmittag mischten sich allerdings Ärger und Unverständnis unter die Erleichterung. Gegen 17 Uhr waren noch immer nicht alle Schüler aus dem Schulgebäude raus. Und selbst jene, die bereits in die Kaserne gebracht worden waren, sollten plötzlich wieder zur Schule zurück. Warum, das war nicht bekannt. Doch fanden die Eltern diese Entscheidung sehr unglücklich. Eigentlich hatte es geheißen, dass sie ihre Kinder in der Kaserne abholen sollen. Dass sie nun wieder zum Ort des Geschehens zurück mussten, sorgte für reichlich Kritik.
Vier Schüler festgenommen
Am Mittwochabend wurde dann bekannt, dass der Vorfall in Blankenese an diesem Tag kein Einzelfall war. Fast gleichzeitig hatte es auch Alarm wegen einer Bedrohungslage an einer anderen Schule im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld gegeben. Dort soll eine pädagogische Kraft der Nachmittagsbetreuung bedroht worden sein, wie die Leitung der Grundschule mitteilte. Polizeibeamten nahmen dort am frühen Nachmittag zwei 12-Jährige und einen 13-Jährigen sowie einen Jugendlichen im Alter von 14 Jahren fest. Die Polizei stellte zwei mutmaßliche Spielzeugwaffen sicher. Nach Angaben der Polizei könnte einer der 12-Jährigen und der 13-Jährige auch für die Tat in der Blankeneser Schule in Frage kommen. Ob dabei eine der Spielzeugwaffen verwendet wurde, teilte die Polizei nicht mit. Ebenso blieb unklar, auf welche Schule die Festgenommenen gehen.
Für die Schüler in Blankenese wird der nächste Schultag am Donnerstag (9. November) auf jeden Fall kein normaler sein, kündigte der Schulleiter an. Um 10 Uhr sollen sich die Kinder und Jugendlichen versammeln, dann sollen die Geschehnisse des Vortages aufgearbeitet werden. (mit dpa)