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Nach Hamburg-Drama: Wie sicher sind Flughäfen in Deutschland? Betreiber werden deutlich

Das Geisel-Drama vom Hamburger Flughafen wirkt noch immer nach. Wie reagieren andere Flughäfen auf die schrecklichen Szenen?

u00a9 IMAGO/Hanno Bode

Das sind die größten Flughäfen der Welt

Wir stellen die größten Flughäfen der Welt vor.

Die Szenen, die sich am Samstag (4. November) am Flughafen Hamburg abgespielt haben, wirken noch immer nach!

Ein Mann wollte mit seiner Tochter (4) einen Flug in seine türkische Heimat erzwingen, offenbar gab es einen Sorgerechtsstreit mit der Mutter des Kindes. Um sein Anliegen durchzusetzen, durchbrach er mit seinem Fahrzeug das Tor des Flughafens, hielt neben einer „Turkish Airlines“-Maschine und feuerte dort zweimal mit einer Schusswaffe in die Luft (>> hier alle Infos zum Geisel-Drama).

Doch wie war es möglich, dass dieser Mann einfach so auf das Flughafen-Gelände fahren konnte? Müssen die Flughäfen in Deutschland nun etwa ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöhen? Unsere Redaktion hat nachgefragt.

Nach Hamburg: Flughäfen nicht sicher genug?

Es ist nicht das erste Mal in der jüngeren Vergangenheit, dass Personen sich mehr oder weniger brachial Zugang zu gesperrtem Flughafen-Gelände verschaffen. Man erinnere sich beispielsweise an die Proteste der „Letzten Generation“ in Düsseldorf und Hamburg, als sich die Aktivisten auf dem Rollfeld festklebten.

Wenn man so etwas hört, denkt man unweigerlich, dass das eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Einfach so mit einem Auto das Flughafen-Tor durchbrechen? Da muss doch nachgebessert werden, oder?

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„Unser Sicherheitskonzept wird unabhängig von konkreten Ereignissen in enger Abstimmung mit den Behörden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Bei den Überprüfungen werden auch die Toranlagen an unserem Flughafen betrachtet,“ erklärt Süleyman Ucar vom Flughafen Düsseldorf.

Ucar weiter: „Der aktuelle Vorfall in Hamburg bestärkt uns darin, uns als Branche und als Flughafen Düsseldorf proaktiv mit den Behörden zu unserem Sicherheitskonzept auszutauschen. Dabei werden auch Maßnahmen untersucht werden, um den Schutz an den Toren weiter zu erhöhen.“ Der Pressesprecher betont jedoch, dass die bereits bestehenden Maßnahmen in der NRW-Landeshauptstadt teils sogar noch über die EU-Anforderungen hinaus gehen.

Frankfurt und München mit strenger Security

Auch am Flughafen Frankfurt, dem größten deutschen Verkehrsflughafen, herrscht ein strenges Sicherheitskonzept. „‌In Frankfurt gibt es über 30 Kilometer Zaun, die technisch gesichert sind und bestreift werden“, erklärt Airport-Sprecher Dieter Hulick auf Anfrage unserer Redaktion. „Zusätzlich sind Alarmketten etabliert, um bei Feststellen eines Eindringens in den Sicherheitsbereich unmittelbar Polizei, Flughafenbetreiber und Flugsicherung zu alarmieren. Oberstes Ziel ist, dass niemand zu Schaden kommt und evtl. eingedrungene Personen schnell und sicher aufgegriffen werden können.“



Natürlich wollen die Airports nicht so fahrlässig sein und ihre genauen Sicherheitskonzepte im Detail offenlegen. Daher heißt es auch vom Flughafen München nur: „Sämtliche Sicherheitseinrichtungen des Münchner Flughafens entsprechen den Vorgaben der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO.“

Jedoch betont der Münchner Flughafen-Sprecher Florian Steuer: „Vorfälle, bei denen mit brachialer Gewalt und hoch krimineller Energie die lokalen Sicherungsmaßnahmen durchbrochen werden, nehmen wir sehr ernst. Zusammen mit unseren Partnern werden wir mögliche Maßnahmen abstimmen.“‌