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Schon wieder Bahnstreik: Weselsky kriegt die volle Ladung ab – „Wie ein Geier“

Schon wieder Bahnstreik – das gibt es doch nicht! In ihrem Frust haben die Passagiere schnell einen Schuldigen gefunden: GDL-Chef Claus Weselsky.

© IMAGO/Jens Schicke

GDL-Streik: Diese Rechte haben Bahn-Reisende

Die Lokführer sind in ihren bislang längsten Streik getreten - diesmal sollen die Arbeitsniederlegungen ganze sechs Tage dauern. AFP erklärt, welche Rechte Bahn-Reisende haben.

Bahnstreik, Bahnstreik und schon wieder Bahnstreik! Wer als Pendler auf die Deutsche Bahn angewiesen ist, hat wahrscheinlich das Gefühl, dass es in diesem Jahr bisher mehr Streiktage als normale Betriebstage bei der DB gegeben hat – und wir haben erst Mitte März.

Auch ein Eilantrag der Deutschen Bahn vor dem Arbeitsgericht gegen den GDL-Streik blieb erfolglos. Von Dienstag (12. März), 2 Uhr, bis Mittwoch (13. März), 2 Uhr, steht ein Großteil der Züge in Deutschland still (>> hier mehr dazu).

Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), geht bei den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn resolut vor. Bereits zum vierten Mal im noch jungen Jahr 2024 ruft die GDL zum Streik auf, weil die DB in ihren Augen zu wenig auf ihre Forderungen eingeht. Der Knackpunkt ist dabei stets die Verkürzung der Wochenschichtarbeit auf 35 Stunden – bei gleichbleibendem Lohn.

Und obwohl sicherlich viele Bürger große Solidarität mit den hart arbeitenden Lokführen in diesem Land haben, kippt die Stimmung langsam aber deutlich – und Weselsky steht plötzlich mitten im Kreuzfeuer der Kritik.

Schon wieder Bahnstreik!

Spätestens nachdem Weselsky kürzlich ein Angebot der DB abgeschlagen hatte, dass eine Verkürzung der Schichtarbeitszeit auf 36 Wochenstunden vorsah (bei vollem Lohnausgleich!), machte sich bei vielen Passagieren Unverständnis breit. In den Augen vieler Bürger wirkte das so, als ob Weselsky auf eine hundertprozentige Erfüllung der GDL-Forderungen poche – und damit selbst überhaupt nicht die Kompromissbereitschaft in den Verhandlungen vorlebe, die er stets von der Deutschen Bahn fordert.

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Während es immer noch viele gibt, die in Weselsky eine Art unerschütterlichen Helden sehen, den sich jeder Arbeitnehmer als Gewerkschafts-Chef wünschen sollte, so wird mit fortschreitender Zeit auch die Kritik lauter.

Passagier-Wut gegen Weselsky

Normalerweise muss sich nämlich die bestreikte Deutsche Bahn stets den großen Teil der Kundenwut über ausfallende Züge anhören. Unter dem letzten Bahnstreik-Info-Beitrag vom Montag (11. März) auf Facebook klingt das aber ganz anders.

Plötzlich bekommt Weselsky sein Fett weg. Hier einige Beispiele aus der Kommentarspalte:

  • Es gab einen Vermittlungsvorschlag, nämlich eine 36-Stunden-Woche bei vollem Lohn. Ich verstehe überhaupt nicht, wie die Leute das ablehnen können! Das war an sich schon eine sehr gute Leistung. Dass Herr Weselsky das lieber in den Müll wirft, als es hinzunehmen, zeigt einmal mehr, dass es sich um einen Streikkerl handelt, der nur seine eigenen Maximalpositionen vorantreiben will. Doch mit seiner Show nimmt er Millionen deutsche und internationale Bahnreisende als Geiseln. Aber das scheint ihn nicht zu stören.
  • Weselsky möchte sich vor der Rente noch ein Denkmal setzen. Nicht mehr und nicht weniger.
  • Weselsky war beim letzten Angebot der Bahn nicht ehrlich, hat aber ohne darauf einzugehen gleich mal angekündigt zu streiken, wenn die Bahn bis Sonntag nicht gleich etwas ganz Neues liefert. Hat die Bahn nicht eingesehen, jetzt gibt’s Streik. 
  • Der Herr Weselsky bekommt einfach den Hals nicht genug voll, er ist wie ein Geier.

Natürlich hat nicht jeder protestierende Bahnfahrer alle Informationen aus jeder Tarifverhandlung und jedem schriftlichen Angebot von DB oder GDL vorliegen, um alle Details zu kennen – das Stimmungsbild ist dennoch mehr als deutlich.


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Es bleibt weiter zu hoffen, dass beide Parteien einen Mittelweg finden, der den mittlerweile regelmäßigen Bahnstreiks ein Ende setzt.