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„Markus Lanz“ (ZDF): „Diese blöde Inzidenz“ – Star-Autor hat die Nase voll

„Markus Lanz“ (ZDF): „Diese blöde Inzidenz“ – Star-Autor hat die Nase voll

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Das ist Markus Lanz

„Markus Lanz“ (ZDF): „Diese blöde Inzidenz“ – Star-Autor hat die Nase voll

Das ist Markus Lanz

Ferdinand von Schirach, Autor und ehemaliger Strafverteidiger, hat die Nase gestrichen voll. Bei „Markus Lanz“ (ZDF) riss ihm in einer Diskussion um das Corona-Management und angemessene Maßnahmen allerdings der Geduldsfaden.

Wütend sprach von Schirach bei „Markus Lanz“ über die aus seiner Sicht entscheidenden Indikatoren für eine angespannte Corona-Lage. Und dabei spielte die Inzidenz keine Rolle – ganz im Gegenteil.

„Markus Lanz“ (ZDF): Michael Müller (SPD) gegen Ausgangssperren

Zu Beginn der „Markus Lanz“-Sendung verteidigte Michael Müller, SPD-Politiker und Regierender Bürgermeister von Berlin, zunächst das aktuelle Vorgehen. Auch wenn er zugab: „Unsere Entscheidungsprozesse sind zu schwerfällig.“ In den Ministerpräsidentenkonferenzen merke man aber, „mit wieviel Ernsthaftigkeit jeder für sein Land kämpft“, auch auf Seiten der Union. Mit Markus Söder komme er in Konferenzen „gut klar“, der Machtkampf in der Union habe für ihn aktuell „hohen Unterhaltungswert“.

Müller sprach sich jedoch deutlich gegen Ausgangssperren aus: „Ich finde es ist ein harter Grundrechtseingriff, jemandem zu sagen, du darfst nachts allein nicht mehr vor die Tür gehen. Warum nicht?“ Dass man trotz hoher Inzidenz in Berlin weiter einkaufen oder in Museen gehen könne, verteidigte Müller, dass durch diese Anreize sich mehr Menschen testen ließen. Dadurch könne man Infektionsketten früher erkennen und durchbrechen.

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Die Gäste bei Markus Lanz:

  • Michael Müller, Regierende Bürgermeister von Berlin (SPD)
  • Helene Bubrowski, „FAZ“-Redakteurin
  • Ferdinand von Schirach, Autor und Jurist
  • Dr. Gerhard Scheuch, Bio-Chemiker und Aaerosol-Forscher

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Ferdinand von Schirach bei „Markus Lanz“ (ZDF): „Das kann man so nicht mitmachen“

Ferdinand von war bei „Markus Lanz“ am Mittwochabend wohl der Fürsprecher aller, die mit Blick auf das aktuelle Corona-Management nur noch mit dem Kopf schütteln können.

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„Das kann man so nicht mitmachen“, sagte er ziemlich angefressen mit Blick auf die Corona-Notbremse, die nun vom Bund beschlossen werden soll. Er sei sich sicher, dass „dieses Gesetz aufgehoben wird, wenn es denn so durchgeht.“ Doch das war nicht sein einziger deutlicher Kommentar über das Corona-Management.

Um überhaupt bestimmen zu können, wie angespannt die Situation sei, müsse man „ganz andere Dinge dazunehmen“, beispielsweise die Auslastung in Krankenhäusern oder die Zahl der verfügbaren Intensivbetten. „Aber doch nicht diese blöde Inzidenz, das hat doch keinen Wert“, schimpfte von Schirach.

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Michael Müller sah in den Beschlüssen der vergangenen Monate allerdings ein ganz anderes Problem als die Fokussierung auf die Inzidenz. „Herr Lanz, wir haben immer noch nicht wirklich verpflichtende Maßnahmen für die Unternehmen“, so Müller. Es gebe inzwischen Jahrgänge von Kindern, die seit vier Monaten nicht in die Schule gehen konnten. „In den vier Monaten waren alle Unternehmen betriebsbereit und viele Menschen, die im Home-Office sein könnten, waren nicht im Home-Office“, nahm Müller die Wirtschaft und ihre Verbände ins Auge.

Aerosol-Forscher mit Seitenhieb gegen Karl Lauterbach – dann gerät er richtig in Fahrt

Gerhard Scheuch, Physiker und Aerosol-Forscher, kritisierte vor allem die Maßnahmen, die sich auf Bereiche im Freien beziehen. 99,9 Prozent der Infektionen fänden in Innenräumen statt, gab der Forscher an – und konnte sich einen Seitenhieb auf Karl Lauterbach nicht verkneifen.

In einer Studie aus China habe bei mehr als 7000 Infizierten nur eine einzige Infektion draußen gegeben. Die 99,9 Prozent seien also „nicht aus der Luft gegriffen, da sind Studien hinter, das bestreitet Herr Lauterbach“. Raumluftfiltern an Schulen und Home-Office in Betrieben und Behörden seien deswegen wichtige Maßnahmen. „Lassen Sie uns das den Leuten klar machen! Lassen Sie es uns den Leuten klar machen! In Innenräumen ist das ein Problem!“, schrie sich Scheuch beinah in Rage.

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„Es gibt keine nachgewiesen Clusterinfektionen im Außenbereich“, lediglich Einzelansteckungen, argumentierte Scheuch weiter. In Innenräumen könnten Aerosole aber noch am nächsten Tag nachgewiesen werden. Ob dann auch die Viren noch aktiv sind, sei allerdings noch nicht abschließend erforscht. Zumal bei den Aerosolen auch die Anzahl der Personen, ihre Aufenthaltsdauer, das Lüften und die Größe des Raumes eine Rolle spielten.

Einen Tag später beschäftigte der Machtkampf in der Union bei Markus Lanz die Talk-Gäste. Vor allem das Zitat von Reiner Haseloff sorgte für heftige Reaktionen.

Die komplette Folge „Markus Lanz“ kannst du hier in der ZDF-Mediathek schauen.