Es ist ein schrecklicher Gedanke. Nach zwölf Jahren muss eine Familie aus Erkelenz im Kreis Heinsberg ihr Haus verlassen. Ihr Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet. Mama Nadine, Papa Carsten sowie die Kinder Curley, Jason und Talina müssen nun schnellstmöglich eine neue Bleibe finden. Das ist für die Familie, die finanziell vom Jobcenter abhängig ist, jedoch alles andere als einfach. Auch, weil der Druck, möglichst schnell etwas zu finden, enorm ist.
„Ich komme in ein Heim. Meine Geschwister haben eine Unterkunft, wo sie hinkönnen, nur ich nicht. Und meine Eltern kommen dann in so ein Obdachlosenheim“, berichtet die kleine Talina (9) traurig in der aktuellen Ausgabe „Armes Deutschland – deine Kinder“. Wie soll es nun weitergehen? Denn mit in die Obdachlosenunterkunft dürfen die Kinder nicht.
„Armes Deutschland“-Familie verliert ihr Haus
Gut stehen die Chancen nicht, das sieht auch Sohn Jason (15) so. „Es ist schwer, etwas zu finden, weil wir eine Großfamilie sind, und halt auch vom Jobcenter abhängig sind. Wenn man vom Jobcenter lebt, gehe ich mal von aus, dass die Leute denken, dass man vielleicht keine Lust hat, arbeiten zu gehen. Oder asozial ist. Ich fühle mich nicht so, dass wir asozial sind. Wir geben halt schon auch alles. Mein Vater hat auch Kleingewerbe angemeldet und so. Wir probieren halt alles, was geht, um aus dem Jobcenter rauszukommen“, sagt der 15-Jährige sichtlich erschöpft.
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Es scheint, als würde er unter der Last und dem Druck langsam zerbrechen. Doch seine Eltern geben nicht auf. Mama Nadine arbeitet als Reinigungskraft, Papa Carsten hat ein Kleingewerbe im Garten- und Landschaftsbau. Nach Abzug aller Fixkosten bleiben der Familie gerade einmal 800 bis 1.000 Euro zum Leben. „Wir können Ende des Monats kein Geld auf die Seite legen“, sagt Nadine offen. Keine guten Aussichten bei der Wohnungssuche.
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Bislang nur Absagen
Doch wenn die Familie nicht auseinanderbrechen will, muss sie schnellstmöglich etwas finden. Bislang jedoch hagelte es nur Absagen. „Viele denken, Großfamilien sind asozial. Dreckig und kaputte Möbel. Keine Tapeten an den Wänden. Bei uns kommt halt noch dazu, dass wir vom Jobcenter die Miete bezahlt bekommen und viele wollen auch nicht, dass das Jobcenter die Miete übernimmt“, sagt Mama Nadine deutlich.
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Bleibt nur zu hoffen, dass sich überraschend doch noch eine Lösung auftut. Ob das klappt, siehst du in den neuen Folgen „Armes Deutschland – deine Kinder“ bei RTL Zwei.