Der Präsident des Lehrerverbandes warnt vor zunehmender Gewalt und Rassismus unter Schülern. Bereits an Grundschulen sei es verbreitet.
Berlin.
Enthauptungs-Videos per WhatsApp, Morddrohungen im Chat und zunehmende rassistische und antisemitische Äußerungen – das alles ist laut Heinz-Peter Meidinger Alltag an deutschen Schulen. Verbale Attacken und Übergriffe seien bereits in der Grundschule keine Seltenheit, wie der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) erklärt.
In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung warnt der 63-Jährige vor „amerikanischen Zuständen an deutschen Schulen.“
Verschlechterung der Situation
Damit meint Heinz-Peter Meidinger auch die zunehmende Verbreitung von Gewaltvideos in Chats, mehr und mehr Bewaffnung mit Messern und CS-Gas sowie Attacken und Übergriffe gegen Mitschüler und Lehrer. Dies betreffe insbesondere Einrichtungen mit einem hohen Migranten-Anteil.
Ein IS-Enthauptungsvideo, das sich über WhatsApp verbreitet, sei dabei auch an Grundschulen kein Einzelfall mehr. Der Präsident des Lehrerverbandes warnt: „Diese Gewaltdarstellungen führen zu einer totalen Überforderung der Schüler.“ Sie könnten gar Auslöser für schwere Traumatisierungen sein.
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Diese Videos würden außerdem als Morddrohungen gegen andere und andersgläubige Kinder benutzt. Ein jüdisches Mädchen, das von muslimischen Mitschülern bedroht wird und als „ungläubig“ beschimpft – das sei zwar bisher kein flächendeckendes Problem in Deutschland. „Aber es gibt eine wachsende Polarisierung und Verschlechterung der Zustände an Problemschulen in Brennpunkt-Bezirken“, meint Meidinger.
Ursachen und Folgen zunehmender Gewalt
In Schulen mit einer Migranten-Quote zwischen 70 und 100 Prozent komme es zu sozial-religiösen Konflikten. Der Lehrerverbands-Chef erklärt: „Dabei erleben wir von den unterschiedlichen Seiten antisemitische, antichristliche, aber auch ausländerfeindliche Ausfälle. Aber auch Lehrerinnen sind zunehmend Zielscheibe verbaler Angriffe.“
Ursache sei oft das äußere Umfeld und ein hoher Anteil sozial-benachteiligter Familien, in denen die Kinder aufwachsen. Manche Schulen sind mittlerweile gar mit Wachdiensten ausgestattet, um der Gewalt beizukommen.
Heinz-Peter Meidinger betont: Massive Gewalt gebe es schon lange, durch die erhöhte Zuwanderung seit 2015 habe sich „der Problemdruck noch einmal verschärft.“ (alka)