- Nach tödlichen Messerangriffen an Schulen und Elternbrief der Polizei
- Lüner Schulleiter warnt: „Passt auf eure Kinder auf!“
- NRW will Messerangriffe statistisch erfassen
Dortmund.
Messer-Alarm in NRW! Immer häufiger greifen Jugendliche zu Messern – mit teilweise tödlichem Ausgang.
Erst am heutigen Freitagmorgen wurde ein Jugendlicher in Bochum vor einer Schule mit einem Messer verletzt.
Die Zahlen sind alarmierend: Seit September 2017 wurden 572 Messer-Angriffen in NRW gezählt. Das geht aus einer Auswertung von Polizeiberichten durch die SPD-Landtagsfraktion hervor.
Auch im Umfeld von Schulen häufen sich die Messerangriffe. Die Polizei in Dortmund hat deshalb einen Elternbrief verfasst, in dem sie an die Kinder und Jugendlichen appellieren: „Es gibt keinen Grund, Waffen mitzuführen, weder in der Schule, noch in der Freizeit!“, heißt es darin.
————————————-
• Mehr Themen:
„Ich schneide euch die Kehle durch!“ Dortmunder Krankenschwester packt aus – So krass geht es in unseren Krankenhäusern zu
Brüste aus Marzipan: So unterhaltsam erklärt die Dortmunder Klinik die Medizin
• Top-News des Tages:
So lief das Training von Usain Bolt bei Borussia Dortmund – ist der Vertrag schon unterzeichnet?
Nach Tod von zwei Jugendlichen: Polizei Dortmund warnt in drastischem Brief vor Messern
————————————-
„Schaut auf eure Kinder“
Michael Schulte, Schulleiter der ProfilSchule Lünen, hat schon vor dem Messer tödlichen Messerangriff in einer Lüner Schule in einem Elternbrief vor den Gefahren gewarnt. Er sieht sich durch den Brief der Polizei bestätigt: „Wir hatten hier einen konkreten Vorfall, bei dem ein Jugendlicher ein Messer auf dem Pausenhof herumzeigte. Da ist zum Glück nichts passiert“, sagte er gegenüber DER WESTEN.
Aber der Schulleiter beobachtet einen gefährlichen Trend: „Es scheint in einer Altersgruppe beliebt zu sein, etwas in der Tasche zu haben – erstmal ohne eigentlichen bösen Vorsatz.“ Sein Appell an die Eltern: „Schaut auf eure Kinder, was sie in der Schultasche haben und reden sie mit ihnen darüber.“
Auch Jörg Skubinn, Leiter der Marie-Reinders-Realschule in Hörde, findet den Brief der Polizei gut: „Wir müssen mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen.“ Er sieht an seiner Schule keine Probleme: „Der Messerangriff in Dortmund war nicht weit von unserer Schule entfernt und natürlich Thema. Aber ich schließe das für meine Schüler aus.“ Auch im Lehrerkollegium sei das Thema kurz angesprochen worden. „Aber wir haben keine Bedenken.“
Als Reaktion auf die vermehrten Messer-Angriffe 2019 will NRW Gewalttaten mit Messern statistisch erfassen lassen. (ms)
Messer-Angriffe der letzten Wochen:
23. Januar in Lünen: Ein 14-Jähriger wird von einem ehemaligen Mitschüler getötet
28. Februar in Dortmund: Eine Jugendliche (16) ersticht auf einem Parkdeck ein Mädchen (15) im Streit
14. März in Oberhausen: Ein 23-Jähriger sticht seinen Kontrahenten nieder – in einem Internetcafé waren sie um einen Computer in den Streit geraten
23. März in Bochum: Ein Schüler wird bei einem Messerangriff verletzt, die Polizei nimmt 10 Jugendliche fest.