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ADAC mit revolutionärer Neuerung – neue Mitgliedschaft sorgt für Ärger

ADAC mit revolutionärer Neuerung – neue Mitgliedschaft sorgt für Ärger

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Der ADAC will neue Wege bei der Mitgliedergewinnung gehen. Das kommt nicht überall gut an. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der ADAC schreibt die letzten Jahre rote Zahlen. Und will deshalb jetzt neue Wege gehen. Doch ein neuer Kurs findet nicht überall Zuspruch.

Der ADAC ist Deutschlands größter Verein. Mehr als 21 Millionen Menschen sind im Automobilclub Mitglied, jedes Jahr werden es mehr. Doch der Zuwachs bringt den Verein in finanzielle Nöte.

ADAC kämpft gegen rote Zahlen – doch neues Mitgliedermodell sorgt für Ärger

Hintergrund: Vor allem zu Beginn einer Mitgliedschaft fallen hohe Kosten für den ADAC an. Mitgliederwerbung, Bürokratie und die erste Pannenhilfe sorgen für einen negativen „Deckungsbeitrag“. So wird das Verhältnis aus Mitgliedsbeitrag und Aufwand bezeichnet.

Eine halbe Milliarde Euro nimmt der ADAC jährlich ein, berichtet die WirtschaftsWoche. 338 Millionen Euro kosten aber die vier Millionen Pannen im Jahr, 56 Millionen Euro das Clubmagazin „Motorwelt“, 238 Millionen Euro das Personal. So bleibt am Ende ein Defizit.

2017 waren es acht Millionen, rund 50 Millionen 2018. Tendenz steigend. Sebastian Gundermann sollte als Strategiechef neue Modelle entwickeln, wie der Verein zu Geld kommen kann.

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Neues Modell soll junge Generation ansprechen

Der 2015 von der Unternehmensberatung Roland Berger abgeworbene Strategiechef hatte unter anderem eine Variante ins Spiel gebracht, die auch Menschen ohne Fahrzeug ansprechen sollte. Er argumentiert, dass immer weniger junge Menschen ein Auto besitzen. Um diese Zielgruppe zu erreichen, solle der ADAC ihnen andere Vorteile bieten. Zum Beispiel Tipps für Reisen, Krankenrücktransport bei Krankheit im Urlaub. 50 Euro soll das Ganze laut Wiwo kosten.

Doch dieses Modell sorgt beim ADAC für wenig Begeisterung. Die ADAC-Basis hält das Modell für zu weit entfernt vom Markenkern und fürchtet so andere Mitglieder zu verlieren.

Hauptversammlung im Herbst

Im Herbst steht die außerordentliche Hauptversammlung des ADAC an. Dabei könnte Gundermanns Modell zur Abstimmung stehen, wenn es nicht bereits zuvor begraben wird. Gundermann selbst kann es egal sein. Er hat den wieder ADAC verlassen. (ms)