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Karnevals-Eklat um Bernd Stelter: WDR schneidet umstrittene Szene raus – Dunja Hayali reagiert deutlich

Karnevals-Eklat um Bernd Stelter: WDR schneidet umstrittene Szene raus – Dunja Hayali reagiert deutlich

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Foto: Marius Becker/dpa

Witze über den Namen Annegret Kramp-Karrenbauer (56) sind spätestens nach ihrer Wahl zur CDU-Vorsitzenden beliebt – aber auch wenig originell.

Komiker Bernd Stelter (57) hat es dennoch gewagt – und sich mit einem Witz über Doppelnamen und die CDU-Chefin den Wut einer Zuschauerin zugezogen.

Bernd Stelter macht Witz über Doppelnamen und Annegret Kramp-Karrenbauer

Der Vorfall geschah bei der Aufzeichnung einer Fernsehsitzung in Köln. Bernd Stelter hatte nach eigenen Angaben einen Witz gemacht, in dem es zunächst um seine eigene Heirat ging. Der Mädchenname seiner Frau sei Rumpen – und ein möglicher Doppelname daher ja Rumpen-Stelter. „Der Standesbeamte hat da gesagt: Nee. Sie wollen keinen Doppelnamen“, sagte der Komiker am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur.

Seine Pointe: Hätte ein Standesbeamter nicht auch Annegret Kramp-Karrenbauer warnen können?

Doch bei einer Frau im Publikum kam das am vergangenen Freitag nicht gut an. Nach Angaben des Festkomitees Kölner Karneval fing sie zunächst an zu pfeifen. Stelter habe sie daraufhin gebeten, das zu unterlassen. Dann stürmte sie auf die Bühne, um sich dort zu beschweren.

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„Sie stand 50 Zentimeter vor mir, was einem auch kein gutes Gefühl gibt, wenn ich ehrlich sein soll“, sagte Stelter anschließend.

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Zuschauerin wütend: „Doppelnamen sind doppelscheiße“

Auf Aufnahmen des WDR ist ihre Kritik an Stelter zu hören: „Männernamen sind immer toll – und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind doppelscheiße.“ Wachleute brachten die Frau nach Angaben des Festkomitees nach draußen.

Nun hat der Sender beschlossen, die Szene um den Eklat nicht im TV auszustrahlen – und löste damit viel Kritik aus. So schrieb etwa Moderatorin Dunja Hayali auf Twitter: „Ernsthaft? bei allem Respekt für die eigene Schmerzgrenze: wir machen Witze über fast alle, alles und jeden, aber nicht über Doppelnamen? und wieso geht man denn zu ner Karnevalssitzung, wenn die nerven so dünn-blank liegen.“

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Präsident Christoph Kuckelkorn, sozusagen Kölns oberster Karnevalist, äußerte Unverständnis über den Protest: „Die Geschmäcker sind verschieden und nicht jedem Gast muss jeder Programmpunkt gefallen. Aber wir erwarten Respekt gegenüber den Künstlern und Publikum.“

„Muss das nicht über mich ergehen lassen“

Tatsächlich gelten Karnevalsreden humormäßig nicht gerade als Hort des Fortschritts. Veganer haben es schwer, Schwiegermütter sowieso. Auch Witze über Doppelnamen gab es spätestens seit der Amtszeit von Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) schon viele. Aber muss man sie nichtsdestominder hinnehmen? Die Frau aus dem Publikum sagt: nein.

In der „Kölnischen Rundschau“ erklärte sie später ihre Motivation: „Ich habe selbst einen Doppelnamen und muss das nicht über mich ergehen lassen.“

„Das Ganze nennt man Narrenfreiheit“

Stelter meinte, dass sein Humor niemanden beleidige. „Ich hab‘ sicherlich ’ne Menge politisch relevante Sachen in der Rede – nur das gehört nicht dazu“, sagte er. Er wolle den Doppelnamen-Gag daher beibehalten. „Das Ganze nennt man Narrenfreiheit.“ (ms/dpa)