33 Grad im Schatten. Die Sonne scheint. Am Himmel über Essen ist kein Wölkchen zu sehen. Der perfekte Tag für einen Sprung ins kühle Nass, denkt man.
Wer jedoch am Mittwoch (2. Juni) um Punkt 11 Uhr am Eingang des Freibads im Grugapark in Essen ankommt, erlebt eine Szene, die eher an einen schlechten Film erinnert als an sommerliche Freibadfreuden.
Grugapark Essen: Badegäste sind verärgert – sie müssen warten
Die Kasse? Dicht. Das gelbe Gittertor? Verriegelt. Und die Gesichter der Besucher? Zwischen Verwirrung und Frust – auch der Schweiß ist deutlich zu sehen.
Grund dafür ist die neue Regelung, die seit Mai gilt: Montag bis Freitag, 10 bis 14 Uhr, ist das Grugabad geschlossen (>>> wir berichteten). Eine Zwangspause für Sonnenhungrige. Der Grund? Personalmangel. Und ohne Aufsicht gibt es kein Badevergnügen.
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Und obwohl die vierstündige Schließung in vielen Medien und Portalen verbreitet wurde, haben es nicht alle mitbekommen. Auch am 2. Juli harrten einige Familien in der Hitze aus – vollgepackt mit Badetaschen und Kühltaschen. Auch Goran K. (28) wartet mit seiner Familie vor dem verschlossenen Freibad in Essen.

„Es ist nicht überragend – natürlich wäre man am liebsten schon im Wasser. Es ist halt ärgerlich, auch für die anderen Badegäste“, sagt Goran. Doch sie möchten nicht gehen, sondern warten, bis das Grugabad öffnet. Die Angst, dass sie bei anderen Schwimmbädern stundenlang anstehen müssen, ist zu groß.
„Wir finden das nicht gut“: Familie kam extra mit dem Taxi
Auch Manuela T. (49) und ihre Kinder sind extra mit dem Taxi zum Schwimmbad in Essen gekommen. Von der vierstündigen Schließung wussten sie nichts – kein Wunder, dass sie nun sehr verärgert sind. „Wir finden das gar nicht gut. Heute ist immerhin der wärmste Tag, und für die Kinder ist es besonders doof. Jetzt stehen wir hier.“ Ihre Tochter Lara T. (11) fügt hinzu: „Wir sind extra früher gekommen und jetzt müssen wir warten.“

Ihre Mutter fügt prompt und verärgert hinzu: „Die Kassen sind eh immer überfüllt, deswegen sind wir extra früher gekommen. Und jetzt stehen wir hier.“ Mit dem Ärger sind sie nicht allein – als eine Frau mit ihrem Kind mit dem Fahrrad vorbeifährt und von der Schließung erfährt, wendet sie prompt und fährt zurück.
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Verärgert murmelt sie vor sich hin: „So ein Schwachsinn!“ Und schüttelt verärgert den Kopf. Auch andere Besucher drehen genervt um und verlassen den Park.
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Erst ab dem 14. Juli, wenn die Sommerferien beginnen, gibt es wieder durchgehend geöffnetes Badevergnügen – dann auch an Werktagen. Und an den Wochenenden sowieso. Bis dahin gilt jedoch: Wer unter der Woche schwimmen will, muss bis 14 Uhr warten.
So wird der heiß ersehnte Freibadbesuch zum (kleinen) Frustmoment im Hochsommer. Und draußen vor dem Tor? Da bleibt nur eins: schwitzen. Oder zurück zum Planschbecken auf dem Balkon.