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WDR zeigt Doku aus Duisburg – Polizist entsetzt: „Einfach fürchterlich“

Der WDR beleuchtet in einer Doku eine der brutalsten Verbrechen der Duisburger Geschichte. Es ist ein Fall, der Behörden bis heute beschäftigt.

© Oliver Berg/dpa

Das ist die Stadt Duisburg

Das sind die Sehenswürdigkeiten und einige wichtige Fakten über Duisburg.

Der 15. August 2007 hat sich ins kollektive Gedächtnis der Duisburger eingebrannt. An diesem Tag hat sich eines der brutalsten Verbrechen der letzten Jahrzehnte in Deutschland abgespielt, ein regelrechtes Massaker.

Im Schutze der Dunkelheit wurden vor dem Edel-Italiener „Da Bruno“ sechs junge Italiener mit Kopfschüssen hingerichtet. Das jüngste Opfer, Francesco Giorgi, war gerade einmal 16 Jahre alt. Die Spur führte zur italienischen Mafia. In der neuen Dokumentation des WDR „Die Mafiamorde von Duisburg“ wird der Fall nun neu aufbereitet. Dabei wird klar, dass selbst die italienische Polizei von dem Verbrechen überrascht war.

WDR-Doku zu Mafiamorden von Duisburg

„Das war die größte Mordkommission, an der ich jemals mitgearbeitet habe. Auch danach gab es keinen Fall, der diese Dimensionen angenommen hat“, erzählt Frank Rabe in der ersten Episode der vierteiligen WDR-Dokumentation. Der Leiter der Duisburger Kriminaltechnik beschreibt den Moment, als er kurz nach dem Mord am Tatort ankam.

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Sechs junge Italiener, getötet mit Maschinenpistolen. „Es war eine ganz chaotische Szenerie“, berichtet der erste Kriminalhauptkommissar aus Duisburg und weiter: „So viele Patronenhülsen habe ich an einem Tatort überhaupt noch nicht gesehen. Es war einfach fürchterlich. Wir wussten eigentlich gar nicht zunächst einmal: Wo sollen wir anfangen?“

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Italienische Polizei überrascht

Zu diesem Zeitpunkt ahnte die Duisburger Polizei nicht, welche Dimension der Fall noch annehmen wird. Bei den italienischen Behörden klingelten jedoch angesichts der Toten aus ihrem Heimatland und der Art und Weise des Massakers alle Alarmglocken. Die Spur führt nach San Luca, wo sich zwei Mafia-Clans schon seit langer Zeit eine offene Fehde lieferten.

„Damals liefen die Leute hier bewaffnet herum. Es herrschte ein Guerilla-Krieg“, erinnert sich Michele Fiorentino. Der Kommandant der Carabinieri von San Luca berichtet weiter: Wir haben Kalaschnikows beschlagnahmt und zahlreiche Bunker ausgehoben. Es war also wirklich eine kritische Zeit.“


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Dass sich der Streit der Mafia-Familien aus Kalabrien aber verlagern sollte, kam auch für die italienische Polizei überraschend: „Das war für alle eine außergewöhnliche Nachricht, weil die Tat in Deutschland verübt wurde – nach typischer ‚Ndrangheta-Methode. Und es was das erste Mal, dass die ‚Ndrangheta so im Ausland in Erscheinung trat.“ Die italienische Polizei sendete umgehend Ermittler nach Duisburg, um der Mordkommission dabei zu helfen, die Puzzle-Teile so schnell wie möglich zusammenzusetzen.

Auf welche Probleme sie dabei stießen und in welchem Zusammenhang die Mafiamorde von Duisburg standen, erfährst du in WDR-Dokumentation, die ab dem 8. April in der ARD-Mediathek verfügbar sein wird.