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Wende bei Olaf Scholz: „Der macht gerade sein Comeback bei jungen Leuten“

Olaf Scholz und der SPD laufen die jungen Wähler weg, doch damit ist jetzt Schluss. Mit einer PR-Offensive geht der Kanzler auf Stimmenjagd.

Bundeskanzler Olaf Scholz will mit seinem TikTok-Tanzbein junge Wähler gewinnen.
© IMAGO/photothek

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Die politische Landschaft in Deutschland ist angespannt und kostet vielen von uns bereits beim Hinhören Nerven. Besonders wohltuend wäre da eine führende Person, die ab und zu mit spitzer Zunge daherkommen und bei all der Tristesse etwas Abwechslung in den Politikzirkus bringen würde. Olaf Scholz ist für diese Eigenschaften jedoch weniger bekannt.

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Der SPD-Mann hat sich über Jahre hinweg das Image des unnahbaren, kühlen Politikers aufgebaut und dieses Bild in den ersten zweieinhalb Jahren seiner Kanzlerschaft bestätigt. Doch ein spezieller Montag in diesem Jahr, konkret der achte April, hat Farbe in das Leben des 65-Jährigen gebracht.

„Der Kanzler kann demnächst TikTok tanzen“

„Das Bundespresseamt hat einen eigenen TikTok-Kanal gestartet. Er trägt den Namen ‚TeamBundeskanzler'“, mit diesen Worten hat Regierungssprecher Steffen Hebestreit seinen direkten Vorgesetzten ins (eiskalte) Wasser geworfen. Tanzen und Olaf Scholz? Nein, kein verspäteter Aprilscherz, sondern eine offensive Kampagne seines PR-Teams. „Ich sage euch, guckt mal in die Kommentarspalten bei Olaf Scholz auf TikTok. Der Mann macht gerade sein Comeback bei jungen Leuten, das ist unglaublich“, heißt es von seinem augenscheinlich verblüfften Parteikollegen Tim Vollert.

https://twitter.com/Tim_Vollert/status/1785751567884329409

Das Ziel dahinter ist ganz klar: Die jungen Menschen im Land erreichen und für die Demokratie gewinnen. Das hat der Kanzler auch dringend nötig, denn seine Partei ist bei der Generation Z alles andere als angesagt. Nur 12 Prozentpunkte erhält die SPD von den 14- bis 29-Jährigen. Seinem grünen Koalitionspartner hinkt man deutlich hinterher (18 Prozent), die Union kann man nur noch mit dem Fernglas erkennen (20 Prozent). Für die größten Sorgenfalten dürfte jedoch der Blick in Richtung AfD sorgen, denn 22 Prozent der Generation Z würden ihr Kreuz bei ihr setzen.

Olaf Scholz will über TikTok Wähler generieren

Olaf Scholz steht also unter Zugzwang und versucht den Erfolg anderer Politiker in den sozialen Medien schlichtweg zu kopieren. Nicht unbedingt das innovativste Konzept, zumal sein Team damit sehr spät um die Ecke kommt, aber es scheint zu fruchten.

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Kommentare wie „ich glaube der Scholz ist gar nicht so schlecht wie viele meinen“ oder „also ich weiß nicht, irgendwie kommt Olaf Scholz mir langsam ein bisschen sympathischer vor“, fluten derzeit des Kanzlers Kommentarspalten. Innerhalb eines Monats hat das „TeamBundeskanzler“ über 214.000 Follower gewonnen, 1,8 Millionen Menschen gefallen seine teilweise grobmotorischen Auftritte.



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Sicherlich ein kleiner Teilerfolg, doch es ist noch viel Luft nach oben. Die zu knackende Benchmark, der Erfolg der AfD, ist noch Lichtjahre entfernt. Es fehlen nur noch 203.000 Follower und 5,3 Millionen Likes. Aber für die Demokratie kann Olaf Scholz sein TikTok-Tanzbein ruhig noch etwas energischer schwingen.